Oberliga Hamburg
37. Spieltag


HEBC

4

:

0


TuS Osdorf

Anpfiff

So - 30.04. 10:45 Uhr

Spielstätte

Reinmüller

Zuschauer

120

Schiedsrichter

Marvin Vogt (SV Börnsen)

Oberliga

„Außergewöhnliche“ Top-Torjäger, Abschiede – und eine aufpolierte „Cheftrainer“-Statistik

HEBC-Urgestein Felix Hackstein (Mi.) läuft ein und wird von seinen Teamkollegen gebührend verabschiedet. Foto: noveski.com

HEBC vs. TuS Osdorf – ein Duell der „außergewöhnlichen“ Top-Torjäger. Außergewöhnlich aus dem Grund, weil bei den Hausherren mit Erciyes Palo ein Innenverteidiger das Ranking mit zehn Treffern anführt und bei den „Blomkamp-Boys“ ein Trio mit gerade mal fünf Buden in der (Tor-)Hierarchie ganz oben steht. Das Besondere: Auch HEBC-Neuzugang Christopher Grünewald, Robin Schmidt und Tim Jobmann sind eigentlich eher für die Defensive zuständig. „Ja, das ist schon merkwürdig“, entgegnete HEBC-Co-Trainer Jan Geist, der den abwesenden Özden Kocadal vertrat, auf Nachfrage. Und zumindest der „Goalgetter“ der Eimsbütteler konnte seine Ausbeute weiter ausbauen (alle Highlights im LIVE-Ticker)…

Sicher vom Punkt: Erciyes Palo (Mi.) baut seine Torquote aus und bleibt mit elf Treffern als Innenverteidiger bester HEBC-Schütze.

24 Minuten waren am Reinmüller gespielt, als dem besten Osdorfer ein böses Missgeschick unterlief: Der inzwischen 41-jährige (!) Claus Hencke, der aushelfen musste und mit diversen Glanzparaden eine weitaus höhere Niederlage verhinderte, spielte erst Robert Schick dem Ball in die Füße und brachte diesen dann auch noch zu Fall. Zur großen Überraschung zeigte Referee Marvin Vogt dem Schlussmann keine Karte, kam aber nicht drumherum, auf den ominösen Punkt zu zeigen. Eine Sache für Erciyes Palo, der sein Torekonto souverän in die Höhe schnellen ließ (25.)!

„Ich bin ja auch Stürmer-Trainer. Das spricht nicht für mich“, witzelte Geist, dass der Innenverteidiger die meisten Treffer zu Buche stehen hat. „Deswegen habe ich ihn auch ausgewechselt, weil ich mir dachte, dass wir so vielleicht noch ein paar offensive Scorerpunkte sammeln können“, fügte er scherzhaft an. „Aber im Ernst: Ich gönne ihm das natürlich sehr. Er hat eine super Saison gespielt und ist ein großer Teil unseres Erfolgs.“

Lemke wird zum "Tor-Butler" - Geist bessert Statistik auf

Lion Jodeit (li.), Felix Hackstein (Mi.) und Janek Bundt bekommen ihren verdienten Abgang. Der HEBC steht für das verdiente Trio Spalier. Foto: noveski.com

Mit seinem elften Tor hatte Palo auch seinen Anteil daran, dass Jan Geist endlich seinen ersten Sieg als „Cheftrainer“ feiern konnte. „Auch diese Statistik hat bisher noch nicht so wirklich für mich gesprochen“, meinte ein flapsiger Geist. „Aber das lassen wir jetzt mal so stehen.“ Denn: Schon früh im Spiel stellte Tjorven Köhler die Weichen nach einem wahren Zuckerpass von Fabian Lemke auf Sieg (2.).

Neben Palo (25.) war mit Janek Wrede auch ein weiterer Abwehrspieler erfolgreich: Nach einer Lemke-Ecke schädelte der „Captain“ unbedrängt aus sechs Metern unter die Latte – 3:0 (59.)! Für den Endstand sorgte dann tatsächlich ein Offensivakteur. Und es passte irgendwie ins Bild, dass Lion Jodeit nach seiner Einwechslung einige Anläufe brauchte – immer wieder stand Hencke einem Erfolg im Weg –, bis er den Osdorfer Torsteher überwand (73.). Natürlich nach super Zuspiel von Lemke! Und nicht nur das. Für den Angreifer war es das allererste Saisontor!

HEBC-Urgestein Hackstein nimmt Abschied

Die lila-weiße Invasion feiert den abschließenden 4:0-Heimerfolg über den TuS Osdorf und nimmt Vicky sowie einen einstelligen Tabellenplatz ins Visier. Foto: noveski.com

Womit wir auch schon beim nächsten Thema wären: In der 55. Spielminute bildeten die Spieler des HEBC ein Spalier für die scheidenden Felix Hackstein, Janek Bundt und Lion Jodeit. Das Trio wird dem Reinmüller den Rücken kehren. Zum Abschluss gab es einen würdigen Abschied!

Das Fazit des Spiels: „Ich bin auf jeden Fall zufrieden, weil es immer schwer ist, ein Spiel zu bestreiten, wo die Luft schon ein wenig raus ist. Das hat man auch dem Gegner so ein bisschen angemerkt. Und ich habe großen Respekt vor Osdorf. Das möchte ich an dieser Stelle mal betonen. Ich wünsche denen auch für die Zukunft alles Gute“, so Geist. Während TuS-Trainer Bennet Krause in die gleiche Kerbe schlug: „Die Luft war einfach raus. Wir sind heute mit dem letzten Aufgebot hergekommen, hatten kurzfristig noch ein paar Absagen. Und einige Probleme, die uns schon die letzten Wochen begleitet haben, haben sich heute auch wieder gezeigt.“

"Haben versucht, den Jungs an die Ehre zu gehen"

Nach dem frühen Rückstand sei es „zeitweise ganz okay“ gewesen, so Krause. „Man hat jedoch mit der Zeit gesehen, dass an der einen oder anderen Stelle einfach Qualität fehlt. Und wenn man schon abgestiegen ist, zerreißt man sich nicht so, wie man es vielleicht sonst getan hätte. Wir haben am Morgen versucht, den Jungs an die Ehre zu gehen – und da nochmal alles rauszuholen. Ein paar Jungs haben sich auch zerrissen. Aber mit all den Umständen war es heute leider so, wie es nun gekommen ist.“ Eine deutliche Niederlage.

HEBC-Ziel: Vor Vicky landen

Das obligatorische Siegerfoto nach dem letzten Heimspiel und Sieg: Der HEBC bejubelt das 4:0 über den bereits abgestiegenen TuS Osdorf. Foto: noveski.com

Derweil war die Freude bei seinem Gegenüber groß, endlich den ersten „Dreier“ als hauptverantwortlicher „Chef“ eingefahren zu haben – trotz der Konstellation. Denn: „Unsere Truppe hat in der Vergangenheit häufig dazu geneigt – ich denke da vor allem an zwei Spiele zum Ende der letzten Saison, die ich als Cheftrainer verloren habe –, dass wir dann so ein bisschen die Intensität weglassen. Das haben die Jungs heute aber nicht gemacht, sondern schon versucht, den Gegner zu bespielen und die freien Räume gut zu belaufen. Am Ende hätte es natürlich höher ausfallen können, aber das ist schon in Ordnung.“

Zumal man durch den 4:0-Erfolg mit Lokal-Nachbar SC Victoria Hamburg gleichgezogen ist. „Ehrlicherweise wusste ich das gar nicht“, entgegnete Geist auf Nachfrage. „Aber klar, das ist jetzt das Ziel. Und wir würden auch gerne einen einstelligen Tabellenplatz belegen. Ich finde es auch nur gut und eichtig, wenn man sich selbst Ziele steckt, diese durchzieht und auch nächste Woche gegen Hamm im Abstiegskampf sportlich fair alles reinwirft.“