Oberliga

Auch zu zehnt: HEBC-Statement gegen Altona

Tjorven Köhler (li.) zeichnete sich mit einem Tor und einer Vorlage aus - den Führungstreffer besorgte Fabian Lemke (re.). Foto: KBS-Picture.de

Die zweite Halbzeit war erst wenige Augenblicke alt und Ole Natusch ebenso kurz auf dem Platz, als der Routinier des HEBC gen Bank eilte und eine verloren gegangene Kontaktlinse reinigte, um sie wieder einzusetzen. Nachdem der 34-Jährige das Geläuf auf dem Reinmüller wieder betrat vergingen erneut nur einige Momente, als er sich nach einem kurzen Sprint auf Höhe der rechten Grundlinie an den Oberschenkel packte und sofort signalisierte: Das war’s. Ein gebrauchter Tag für das HEBC-Urgestein – dessen Herausnahme dafür sorgte, dass die „Veilchen“ im Test gegen Altona 93 die restliche Spielzeit zu zehnt absolvierten.

HEBC-Coach Jörn Großkopf hatte zu jenem frühen Zeitpunkt nicht etwa sein Wechsel-Kontingent bereits erschöpft, sondern vielmehr sämtliche Akteure, die im ersten Durchgang zum Einsatz kamen, zum Laufen beordert – und das abseits des Platzes. „Das ist eine gute Trainingseinheit mit zehn Mann“, gewann Großkopf der numerischen Unterzahl sogar etwas Positives ab. Wie auch dem Gesamt-Auftritt seiner Jungs. Denn: Obwohl sein Team über weite Strecken der zweiten Halbzeit mit zehn Mann agieren musste, behielt der „Abstiegskandidat“ gegen den „Titel-Anwärter“ mit 2:0 die Oberhand – und das absolut verdient!

Lemke und Köhler treffen

Für Ole Natusch war der Arbeitstag mit einer Zerrung frühzeitig beendet. Foto: KBS-Picture.de

Die Tore für die Eimsbütteler fielen gegen Ende des ersten Durchgangs – und beide Male nach demselben Muster: Erst schickte Tjorven Köhler aus der eigenen Hälfte den Tempo aufnehmen Fabian Lemke auf die Reise. Dieser chippte den Ball gekonnt aus 20 Metern halbrechter Position am herauseilenden Anton Matthäi vorbei ins lange Eck (37.). Dann war es der im ersten Abschnitt sehr auffällige „Rückkehrer“ Kjell Brumshagen, der mit seinem Pass den eben noch als Vorlagengeber fungierenden Köhler in Szene setzte. Erneut stand die AFC-Defensive so hoch, dass der „Blondschopf“ nur noch Matthäi vor sich hatte – und ganz cool blieb. 2:0 (41.). Mit dem Pausenpfiff hätte der weit aufgerückte Chris Flick die Führung nach einem Bundt-Querpass sogar noch ausbauen können, wenn nicht gar müssen – allerdings traf der Verteidiger die Kugel freistehend nicht voll (45.).

Rinckens und Bundt vergeben höheren Sieg

Verpasste den Altonaer Anschlusstreffer: Pablo Kunter (re.). Foto: KBS-Picture.de

Die Gäste, bei denen unter anderem Niel Lüthje (ehemals SCALA, zuletzt WSV Tangstedt) als Testspieler mitwirkte, wirkten fahrig und vor allem in der Defensive – die Verletzten Lennart Müller und Seyhmus Atug fehlten an allen Ecken und Enden – äußerst anfällig. Auch wenn die Algan-Mannen nach der Pause ein ums andere Mal gefährlich vor dem Kasten des starken Tino Nennhaus auftauchten, hatten die – wohlgemerkt in Unterzahl spielenden – Hausherren die zwingenderen Chancen auf das dritte Tor. Zum Beispiel Janosch Rinckens, der eine tolle Stafette über Matthäus Kosik und Stanislaw Puschkaruk um Zentimeter nicht veredeln konnte (65.). Oder auch Janek Bundt, der nach einem Angriff über „Probespieler“ Atef Zakerwal und Rinckens das leere Gehäuse verfehlte (83.).

Somit blieb es beim 2:0-Erfolg der sehr überzeugend und griffig auftretenden Eimsbütteler gegen einen über weite Strecken doch sehr uninspirierten AFC. In der Liga war der Oberliga-Zweite noch in beiden Vergleichen siegreich – erst mit 3:0 zur Oberliga-Eröffnung am Reinmüller, dann knapp mit 1:0 auf der AJK. Auf Berkan Algan wartet zwar noch jede Menge Arbeit – doch noch ist ja auch ein wenig Zeit bis zum Pflichtspielauftakt am 10. Februar, wenn es gleich zum Topspiel bei „Serienmeister“ TuS Dassendorf geht.