Landesliga Hansa
8. Spieltag


ETSV Hamburg

5

:

3


Rahlstedter SC

Anpfiff

Fr - 16.09. 19:30 Uhr

Spielstätte

Mittl. Landweg 1

Zuschauer

--

Schiedsrichter

Sören Wilhelm

Landesliga Hansa

Artur antwortet auf furios rollende Eisenbahner – aber zu spät!

Mark Brudler (Mi.) bejubelt seinen zweiten Kopfballtreffer zum zwischenzeitlichen 4:1. Foto: noveski.com

Duplizität der Ereignisse für den Rahlstedter SC: In der Vorwoche verpennten die Wadhwa-Mannen gegen den FC Voran Ohe die Anfangsphase und lagen bereits nach 28 Minuten mit 0:3 im Hintertreffen. Ein nicht mehr aufzuholender Rückstand – und so stand am Ende eine 1:3-Niederlage zu Buche. Im Gastspiel beim Primus vom ETSV Hamburg wollte der RSC einen solchen Start tunlichst verhindern. Doch es kam anders – oder besser gesagt: Noch viel schlimmer!

Neuzugang Malte Pruchner (li.) brachte den ETSV früh in Front. Foto: noveski.com

„Ähnlich wie gegen Ohe – eine nicht zu akzeptierende erste Halbzeit. Die Gegentore waren viel zu einfach“, schimpfte Rahlstedt-Coach Mohet Wadhwa, dessen Schützlinge von den Eisenbahnern förmlich überrollt wurden. Bereits nach 18 Zeigerumdrehungen hieß es 3:0 für die Hausherren! Den Anfang machte ETSV-Neuzugang Malte Pruchner, der nach einer Balleroberung von Devin Cengiz und mustergültiger Vorarbeit von Jan Landau zur Stelle war (7.). Doch nicht nur das frühe Hinterherlaufen, auch die Schwäche bei Standards erinnerte ein wenig an die Vorwoche.

Wieder zwei Eckbälle: Wadhwa bedient

Veli Sulejmani (li.) erzielt das 3:0 nach gerade mal 18 Minuten für den ETSV. Foto: noveski.com

Erneut warnte Wadhwa vor den „gut und scharf“ geschlagenen Eckbälle von Veli Sulejmani. „Wir haben es auch trainiert – aber irgendwie hat es nicht gefruchtet“, haderte er nach einem Fehler im eigenen Spielaufbau, der in einem Eckstoß mündete. Sulejmani brachte die Kugel vors Tor, wo Mark Brudler per Kopf zur Stelle war – 2:0 (12.). Sulejmani selbst erhöhte nach einem Steckpass vor dem herauseilenden Patrick Dinter nur wenige Minuten später auf 3:0 (18.).

Zwar schlug der Gast, der bis dato überhaupt nicht am Spiel teilnahm, kurz darauf zurück und kam durch den bärenstarken Artur Blum, der in einer Kontersituation über die rechte Seite zunächst Florian Klein und dann Edin Tanovic stehen ließ, zum 1:3 (23.). Aber nur 240 Sekunden später war es erneut ein Eckball, diesmal allerdings kurz ausgeführt, der den Mannen von der Scharbeutzer Straße das Genick brach. Kusi Kwame servierte Brudler dessen zweiten Treffer auf dem Silbertablett – erneut schädelte der Verteidiger ein (27.)!

"Habe der Mannschaft gesagt, dass ich mega enttäuscht bin!"

Nahezu ohne jede Gegenwehr darf Brudler (li.) zum 4:1 einköpfen. Foto: noveski.com

1:4 hieß es aus RSC-Sicht auch nach 45 Minuten. Eine Kabinenpredigt blieb in den Rahlstedter Räumlichkeiten aber aus: „Ich habe der Mannschaft eigentlich gar nichts gesagt – außer, dass ich mega enttäuscht bin und eine klare Reaktion erwarte“, verriet Wadhwa. „Und die Reaktion kam auch. Wir sind wie verwandelt aus der Halbzeit gekommen.“ Der überragende Blum krönte zwei Aktionen und verkürzte per Doppelschlag auf 3:4 (49., 79.)! „Elian Clasen hat drei, vier brutale Paraden gezeigt! Aber: Wir waren am Drücker und am 4:4 näher dran, als der ETSV dem 5:3“, befand Wadhwa.

"Aufgrund der zweiten Halbzeit wäre ein Punkt gerecht gewesen"

Ein aufgebrachter ETSV-Schlussmann Elian Clasen (Mi.) nach dem Rahlstedter Anschlusstor zum 3:4. Foto: noveski.com

In den letzten fünf Minuten stellte er um, beorderte Nico Gerber nach vorne und agierte nun mit einer Doppelspitze. Aber: Das Tor zur Entscheidung fiel in der Schlussminute auf der anderen Seite. Rahlstedt-Fänger Dinter verschätzte sich bei einem Gegenzug der Huremovic-Elf beim Rauslaufen. „Eigentlich musste er da gar nicht rauskommen, weil noch zwei Verteidiger in der Nähe waren“, so Wadhwa. Nutznießer war Marcel Rump, der dazwischen spritzte und zum 5:3-Endstand einschob (90.). Fazit: „Aufgrund der zweiten Halbzeit wäre ein Punkt gerecht gewesen. Aber die individuelle Qualität des ETSV hat am Ende dafür gesorgt, dass wir als Verlierer vom Platz gegangen sind“, gilt in Rahlstedt vor dem Heimspiel gegen Ahrensburg nun das Motto: Mund abwischen und weitermachen!

ETSV-Coach Matthias Märtens gab nach dem Spiel zu Protokoll: „Wir hatten vom letzten Wochenende (2:2 bei HT 16, Anm. d. Red.) und auch gegen den Gegner etwas gutzumachen. In den ersten 20 Minuten haben wir das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben, Rahlstedt komplett an die Wand gespielt und völlig verdient 3:0 geführt. Nach dem kurzen Dämpfer mit dem Gegentor haben wir uns kurz geschüttelt und dann das 4:1 gemacht. Diesen Schwung konnten wir aber leider nicht mit in die zweite Halbzeit nehmen. Der Gegner, der längst am Boden war, wurde künstlich reanimiert und mit den beiden Anschlusstreffern nochmal stark gemacht. Aber am Ende haben wir den Deckel rauf gemacht und sind als verdienter Sieger vom Platz gegangen.“