Abpfiff – Die FussiFreunde-Kolumne
Altonas „Angie“ Merkel, eine interessante Idee und zwei aus dem Hut gezauberte Coaches
Genau diesen Vorschlag, nämlich die Saison mehr ans Kalenderjahr anzupassen und die kommende Spielzeit 2020/2021 zwischen März und November des kommenden Jahres zu spielen, machte in der vergangenen Woche im FussiFreunde-Gespräch Phlipp Mohr, der Ligaobmann des SV Altengamme – und das noch ehe der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Freitagnachmittag diverse Änderungen mitteilte, die es den Landesverbänden schnell und unbürokratisch erlauben, die aktuelle, durch die Corona-Pandemie unterbrochene Saison 2019/2020 auch über den 30. Juni 2020 hinaus fotzusetzen. Es war Seitens des DFB ein Schritt, der sein musste. Niemand weiß, wie lange uns die Corona-Thematik beschäftigen wird. Niemand weiß, ob wir das Schlimmste noch vor uns haben, gerade mittendrin sind oder die berühmte Kurve durch Befolgen der Kontaktbeschränkungen zumindest dahingehend so gerade noch bekommen haben, dass es in Deutschland nicht so dramatisch schlimm wird, wie in anderen Ländern.
Neue DFB-Regularien: Abbruch nur noch als letzter Ausweg?
Dass der DFB seinen Amateurverbänden die Gelegenheit, die aktuelle Spielzeit über das eigentliche Saisonende hinaus zu verlängern, so fix ermöglicht hat, kann man fraglos so interpretieren, dass man unbedingt will, dass die Saison zu Ende gespielt wird – wann auch immer. Ob nun schon ab Mai, was zweifellos eher unrealistisch ist, oder erst im Juni, Juli oder noch später. Ein Abbruch ist offenbar das letzte Mittel – aber auch weiterhin eben nicht ausgeschlossen, schließlich erklärte Carsten Byernetzki, der Pressesprecher des Hamburger Fußball-Verbandes (HFV), am Freitag exklusiv bei uns im Podcast, dass man die Möglichkeit, die der DFB den Landesverbänden nun einräumt, nicht zwangsläufig so interpretieren müsse oder solle, dass die Saison-Fortsetzung die einzig denkbare Variante und ein Abbruch passé sei. Es scheint, als setze man beim DFB auf den Faktor Zeit. Getreu dem Motto: Ihr habt jetzt Raum und Zeit, die Saison so lange zu verlängern, wie es nötig ist.
Mohrs Vorschlag: Zumindest eine ernsthafte Option
Unter Berücksichtigung all dieser Aspekte ist bei einer Verlängerung der Saison – dafür müssten auch Wechselfristen angeglichen werden – der Vorschlag von Philipp Mohr, in der neuen Saison von März bis November zu spielen, gar nicht so verkehrt. Man hätte zum einen genügend Zeit, die jetzige Saison zu beenden. Man würde zum anderen Spielausfälle im Dezember oder Februar umgehen. Man würde – zumindest weitestgehend – in einer Zeitspanne spielen, in der das Wetter es auch den Zuschauern erträglicher macht, am Spielfeldrand dem Treiben auf dem grünen (Rasen-)Viereck zuzusehen. Doch es gibt, wie bei fast jeder Idee, auch einen Haken und entsprechend nicht nur Fürsprecher des Szenarios, sondern auch Skeptiker: Was beispielsweise ist mit den Sommerferien, die im Mohr-Vorschlag genau in der Saison wären? Gemeinhin hat auch der „normale“ Amateurkicker einen Hauptjob, Recht auf Urlaub und vielleicht Kinder, die eben genau dann schulfrei hätten.