Regionalliga Nord - Staffel Nord
20. Spieltag


Hamburger SV (U21)

5

:

1


FC Teutonia 05

Anpfiff

Sa - 11.12. 13:00 Uhr

Spielstätte

Wolfgang-Meyer-Sportanlage

Zuschauer

90

Schiedsrichter

Wessel (Cuxhaven)

Regionalliga Nord

05 kassiert 1:5: Teutonia bezieht „Rothöschen-Prügel“!

Nach seinem Tor zum 2:0 dreht Arlind Rexhepi (Mi.) zum Jubel ab. Foto: noveski.com

Er habe „eine hochmotivierte HSV-Mannschaft gesehen, die von der ersten Minute an mit Energie und Leidenschaft, aber auch mit fußballerischen Lösungen aufgetreten ist“, war Pit Reimers nach dem 5:1-Derby-Kantersieg gegen den FC Teutonia 05 (alle Highlights im LIVE-Ticker) voll des Lobes. „Wie viele zweite Bälle wir heute eingesammelt haben, wie wir immer auf dem Sprung und hellwach waren – das war große Klasse!“ Hinzu kam, dass seine „Rothöschen“ am Samstagmittag an der Hagenbeckstraße „echt schöne Tore“ erzielten und „in der zweiten Halbzeit leidenschaftlich verteidigten“. Deshalb sei der Sieg nicht nur „hochverdient“. Auf Nachfrage bejahte der Übungsleiter der HSV-U21 sogar, dass es „auf jeden Fall mit unsere beste Saisonleistung war“!

Zweimal war sie da, die Chance zur Führung: Gleich zu Beginn verfehlte George Kelbel mit seiner Volleyabnahme das kurze Toreck nur haarscharf und beförderte das Spielgerät ans Außennetz (3.). Dann probierte es Mats Facklam überaus artistisch, als er nach einer Flanke zum Fallrückzieher ansetzte und nur an einem Rothosen-Abwehrbein auf der Torlinie scheiterte (10.). Dann aber unterlief dem FC Teutonia 05 gleich zweimal der nahezu identische Fehler – wenn auch auf unterschiedlichste Art und Weise.

Beleme und Rexhepi bringen HSV-U21 auf die Siegerstraße

Das 2:0: Arlind Rexhepi (li.) nimmt Maß und schlenzt die Kugel ins lange Eck. Foto: noveski.com

Erst hielten die Gäste von der Kreuzkirche einen Ball an der Seitenauslinie im Spiel, um ihn dann an Jonah Fabisch zu verlieren und durch Pingdwinde Beleme, der nach fünf Minuten mit seinem Kopfball aus kurzer Distanz am glänzenden Reflex von Teutonen-Torsteher Yannick Zummack hängenblieb, in Rückstand zu geraten (23.). Dann rettete der im ersten Durchgang bärenstarke Robin Velasco die Kugel, bevor sie die Außenlinie überschritten hatte. Während die Teutonen reklamieren und der bereits Gelb-verwarnte Dino Fazlic, der kurz darauf ausgewechselt wurde, nicht entschieden eingreifen konnte, schaltete Velasco blitzschnell um und sah am linken Sechzehnereck den ungedeckten Arlind Rexhepi. Dieser zirkelte den Ball herrlich in die lange Ecke und ließ Zummack keine Abwehrchance (29.)!

"Schwer auszurechnender" Rexhepi kontert Teutonen-Anschluss

Dino Fazlic (Mi.) - hier im Duell mit Robin Velasco vor dem 0:2 aus Teutonia-Sicht - musste Gelb-Rot-gefährdet ausgewechselt werden. Foto: noveski.com

Apropos Arlind Rexhepi: Nachdem sich Teutonia urplötzlich im Spiel zurückmeldete, als Kevin Weidlich einen Eckball von Tino Schulze wuchtig unter die Latte nickte (42.), hatte der 18-jährige Youngster die postwendende Antwort parat. Und wie! Erneut nahm Rexhepi, nachdem er sich gegen Fabian Istefo behauptete, vom linken Strafraumeck Maß und streichelte das Leder ins lange Toreck – ein Sahnetor (45.)! Eine Kopie des zweiten Treffers und für Reimers auch „der Knackpunkt“ im Spiel, „dass wir direkt zurückgeschlagen haben“. Rexhepi habe die Vorarbeit seiner Teamkollegen schlussendlich „sehr gut vollendet“, so Reimers, der anfügte: „Er ist schwer auszurechnen und zu verteidigen, weil er mit beiden Füßen schießen kann. Er hat das beide Male super gemacht, total platziert abgeschlossen“, schwärmte Reimers von seinem Jungspund, der sich auch von Kevin Weidlichs unorthodoxer „Verteidigungs-Technik“ nicht aus der Ruhe bringen ließ.

Weidlich stemmt sich gegen Niederlage

Rexhepi (li.) zum Zweiten: Aus nahezu identischer Position streichelt der Youngster - im Duell mit Fabian Istefo - das Leder zum 3:1 ins lange Eck. Foto: noveski.com

Es lief die 72. Spielminute, als Weidlich dem durchbrechenden Rexhepi mit lautstarken „Jaaaaaaaaa“-Rufen hinterhereilte. Der Teutonen-Routinier schien in jener Phase auch der einzige Gäste-Akteur auf dem Platz, der sich mit unbändigem Einsatz und Willen gegen die Niederlage stemmte. Obwohl 05-Coach Dietmar Hirsch mit Sinisa Veselinovic einen weiteren großen Stürmer brachte, entwickelte man so gut wie keine Durchschlagskraft und konnte auch keine Bälle in der gefährlichen Zone behaupten oder gar festmachen. Im Gegenteil. Nachdem der eingewechselte Moses Otuali das 4:1 nach einem kapitalen Bock von Tim Weissmann noch leichtfertig vergab (79.), machte er es wenig später deutlich besser.

Otuali krönt unglaubliches Solo

Moses Otuali auf dem langen Weg, seinen Sololauf zum 4:1 zu krönen. Foto: noveski.com

Aus einem Eckball der „Kreuzkirchler“ resultierte der umgehende Gegenzug. Otuali startete noch tief in der eigenen Hälfte seinen famosen Sololauf, ließ sich von nichts und niemandem aufhalten, gab Fabian Istefo das Nachsehen und umkurvte dann auch noch Zummack, um seinen Lauf zu krönen (84.)! In der Schlussminute erhöhte Beleme nach einem weiteren dicken Aussetzer in der Teutonen-Hintermannschaft per Kopf sogar noch auf 5:1 (90.)! „Ich freue mich für die Jungs, dass sie sich für den hohen Aufwand belohnt haben“, resümierte Reimers, für dessen Team die Winterpause wohl zur falschen Zeit kommt. „Das kann man schon so sagen. Wir sind gerade gut drauf und würden gerne weiterspielen. Aber es wird uns sicher auch guttun, mal durchzuschnaufen.“

"Hintenraus haben wir uns ein Stück weit aufgegeben"

Pingdwinde Beleme (li.) erzielte das erste und das abschließende letzte Tor zum 5:1-Endstand für die "Rothöschen". Foto: noveski.com

So gut die Stimmungslage auf der einen Seite war, so deprimiert und niedergeschlagen war man auf der anderen. „Wir haben das Spiel angenommen und hatten auch die Chance, in Führung zu gehen, machen dann aber individuelle Fehler in einem Raum, wo man auf diesem Platz keine Fehler machen darf. Und es ist dann auch schwer, das gegen die individuelle Qualität zu verteidigen“, konstatierte Hirsch. „Wir haben alles reingeworfen und es nachher auch mit der Brechstange versucht. Aber wir haben es heute nicht erzwungen. Hintenraus haben wir uns ein Stück weit aufgegeben“, haderte er.

Dabei nahm er sich auch selbst in Bezug auf die Aufstellung in die Pflicht: „Da hinterfragen wir uns auch als Trainer.“ Aber in den „entscheidenden Momenten war der Gegner heute spritziger und wacher. Die Jungs haben sich weiterentwickelt und besitzen Qualität. Am Ende waren wir auch individuell unterlegen – vor allem von der Geschwindigkeit her“, gestand Hirsch – und erklärte abschließend: „Wir haben jetzt zweimal Prügel bekommen. Da muss man sich schütteln, die richtigen Lehren daraus ziehen und versuchen, sich eventuell auch anders aufzustellen.“