Jobmann: „Meine Zukunft ist in Osdorf!“

TuS-Verteidiger spricht über das besondere Flair am Blomkamp

04. Juli 2017, 11:41 Uhr

Tim Jobmann (li.) beim überraschenden 1:0-Sieg in Dassendorf als „Turm in der Schlacht“. Hier im Zweikampf mit Pascal Nägele. Foto: KBS-Picture.de

Er spielte schon in der Jugend für den TuS Osdorf und ist mit gerade einmal 23 Jahren zu einem der Führungsspieler beim Oberliga-Fünften herangewachsen: In dieser Saison wird Tim Jobmann eine noch bedeutendere Rolle zu teil. Die Abwehrkante steigt zum zweiten Kapitän bei der Wiehle-Elf auf. Wir haben mit ihm über die vergangene Saison sowie Zukunftsperspektiven gesprochen.

FussiFreunde: Mit welchen Zielen seid ihr in die Saison gegangen?

Jobmann: „Unser Ziel war es, die Klasse zu halten – ganz klar. Alles andere wäre als Aufsteiger auch utopisch gewesen und somit war es auch ein realistisches Ziel.“

FussiFreunde: Was hat euch in der letzten Saison ausgemacht und letztlich dann auch so stark gemacht?

Jobmann: „Die Tugenden in Osdorf haben sich seit Jahren nicht verändert. Die eigene Heimstärke, wenn am Freitagabend das Flutlicht angeht und die Zuschauer da sind, dann wissen wir Osdorfer, was zu tun ist. Der Kampf und die Geschlossenheit innerhalb der Mannschaft und wie wir das auf dem Platz umsetzen, ist überragend. Wir glauben immer an die eigene Chance, das Spiel zu gewinnen – egal, ob gegen Altona 93 oder in Dassendorf! Wenn wir alles geben, dann haben wir auch in jedem Spiel eine Chance.“

FussiFreunde: Was war Dein Highlight der Saison – woran erinnerst Du Dich gerne zurück?

Jobmann: „Ich hatte zwei Highlights mit der Mannschaft: Zum einen unser 2:0-Sieg gegen Altona am Blomkamp. Zum anderen der Auswärtssieg in Dassendorf. Das waren zwei echte ‚Sensationen‘, die uns in der ersten Oberliga-Saison gelungen sind.“

FussiFreunde: Wie oft musstet ihr – aufgrund des sportlichen Erfolgs – euer Saisonziel revidieren und nach oben hin korrigieren?

Jobmann: „Wir hatten unser Ziel: Den Klassenerhalt. Nachdem im Laufe der Rückrunde klar war, dass wir mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben, konnten wir die Zielsetzung intern ändern, um die Motivation hochzuhalten und weiter unseren Fußball zu spielen. Wir wollten am Ende die Hinrunden-Punktzahl von Concordia übertreffen, was uns schlussendlich ja auch gelungen ist.“

FussiFreunde: Welche Bedeutung hat es denn für Dich, dass ihr als bester Aufsteiger ins Ziel gekommen seid?

Jobmann: „Die Konkurrenz zwischen Osdorf und Wedel ist ja in den letzen Jahren gestiegen – auch dadurch, dass man aus der Landesliga Hammonia gemeinsam aufgestiegen ist. Auch für mich persönlich – nach meinem Wechsel zurück vom Wedeler TSV zu Osdorf – war es ein Ziel, besser als Wedel in der Tabelle dazustehen. Da ich Wedel aber nicht im Schlechten verlassen habe und mit vielen Spielern dort immer noch im Kontakt stehe, habe ich mich für Wedel durchaus gefreut, dass sie auch so eine starke Saison gespielt haben.“

FussiFreunde: Wenn Du die Kader der letzten und jetzigen Saison miteinander vergleichst: Würdest Du sagen, dass ihr noch stärker geworden seid?


Jobmann: „Mit ‚Schmiddl‘ (Dennis Schmidt; Anm. d. Red.) und Sascha (Blume) sind uns zwei echte Charaktere verloren gegangen, die uns nicht nur sportlich fehlen werden. Auch neben dem Platz waren es menschlich gesehen zwei große Stützen für unser Team. Das müssen wir jetzt erstmal kompensieren. Aber mit Paddy Wolst aus der eigenen Zweiten, Eddy-Morton-Enderle, der zurückkommt, Sebastian Gonzalez von Roland Wedel und Max Meijer-Werner, der nach langer Verletzung wieder fit ist, haben wir im Kader an Qualität gewonnen.“

FussiFreunde: Wie Du ja schon angesprochen hast, habt ihr zwei „alte Hasen“ verloren. Du bist nun einer, der die Strukturen in Osdorf gut kennt und auch mit 23 Jahren schon zu den Erfahrenen im Team gehört. Wirst Du einer der neuen „Leitwölfe“ oder wie werdet ihr die Führungsrollen verteilen?

Jobmann: „Hinten in der Defensive ist es schon mein Anspruch, die Kommandos innerhalb der Kette zu geben. Aber auch in meiner neuen Rolle als zweiter Kapitän werde ich versuchen, die Mannschaft auf und neben dem Platz zu führen. Die Rollen von ‚Schmiddl‘ und Sascha werden wir innerhalb der Mannschaft auf mehrere Schultern verteilen. Melvin Bonewald und Kevin Trapp sind ja zum Beispiel auch schon länger im Verein, und werden auch eine wichtige Position einnehmen.“

FussiFreunde: Was macht den Verein TuS Osdorf für Dich so besonders?

Jobmann: „Osdorf ist einzigartig, weil wir ein extrem familiäres Umfeld haben und man den Spirit dieses Vereins spürt. Für uns als Mannschaft ist hier alles sehr vertraut – der Rückhalt des Klubs und der Zuschauer ist enorm groß, was uns auch eine gewisse Sicherheit gibt. Die Freitagabendspiele am Blomkamp sind einfach legendär und jeder weiß, dass diese Atmosphäre in Hamburg einmalig ist!“

FussiFreunde: Du bist zwar schon seit vielen Jahren dabei, aber mit 23 Jahren immer noch relativ jung: Wie sieht es bei dir mit höheren Ambitionen aus – zum Beispiel mit der Regionalliga?

Jobmann: „Meine Zukunft ist in Osdorf! Beruflich passt der Zeitaufwand, den ich aktuell für den Fußball aufbringe, perfekt. Da ich neben meinem Job studiere, passt es gut, dass meine Wohnung nur fünf Minuten vom Platz entfernt ist. Ich habe keinen Gedanken an etwas Höheres verschwendet. Ich fühle mich sehr wohl in Osdorf und sehe keinen Grund, den Verein zu verlassen! “

FussiFreunde: Mit welchen Zielen geht ihr in die neue Saison bzw. steigen die Ambitionen durch den fünften Platz?


Jobmann: „Unser Ziel für die kommende Saison ist der Klassenerhalt. Wenn wir auf die Konkurrenz gucken und auf die Teams, die in der vergangenen Saison um uns herum platziert waren, dann sieht man, dass Mannschaften wie Wedel oder Condor andere Möglichkeiten haben. Da die zweite Saison immer die schwierigere ist, wird es nicht einfach, die Leistung des Vorjahres zu bestätigen. Aber natürlich hoffen wir, in der Tabelle am Ende so weit oben wie möglich zu stehen.“

Autor: Timo Simon