Oberliga
„Captain Luxer“ glaubt: „Es ist alles möglich – nach vorne wie hinten“
Kleiner Umbruch im Sommer, neuer Trainer – und dennoch seid ihr nun nach fünf Spielen Tabellenführer: Hättest du das vor der Saison für möglich gehalten?
Yannik Lux: „Für möglich gehalten schon. Ich glaube aber, dass kein Verein – außer vielleicht Dassendorf oder Teutonia letzte Saison – nach solch einer Vorbereitung und der ganzen Corona-Geschichte sagt: Wir werden Erster. Aber wenn ich mir angucke, wer hier spielt und was für Bedingungen wir haben, ist es ja nicht völlig unmöglich oder unrealistisch. Man sieht auch an anderen Mannschaften, dass sie gewisse Schwierigkeiten haben, weil der Rhythmus noch nicht da sein kann. Aber wir kommen immer besser rein. Auch wenn die Partie gegen Cordi ein ‚Kackspiel‘ war. Beide haben nicht viel dafür getan, dass es ein schönes Spiel geworden ist. Aber das gehört dann auch dazu.“
Was hat sich unter Jan Haimerl im Vergleich zu seinem Vorgänger Marco Stier alles verändert?
Der Linksfuß stand in allen fünf Saisonspielen für BU über die vollen 90 Minuten auf dem Platz - und erzielte in Osdorf den wichtigen Führungstreffer. Foto: KBS-Picture.de
Lux: „Es sind ganz unterschiedliche Typen. Das fängt in der Gestaltung vom Training an und geht weiter über die Ansprachen in der Kabine. Ich glaube, dass beide ihre Vor- und Nachteile haben. Ich kann und will das aber gar nicht bewerten oder miteinander vergleichen. Fakt ist, dass Jan ein nahbarer Typ ist und den Kontakt zu den Spielern sucht. Das hat Marco auch gemacht – aber auf eine andere Art und Weise.“
Egal wie das Kapitel mit Marco Stier zu Ende gegangen ist, sportlich erfolgreich war die Zeit ja. Dementsprechend groß war der Druck auf Jan Haimerl und auch auf euch als Mannschaft, das in gewisser Weise zu bestätigen. Wenn man das – nach dem anfänglichen Ausrutscher – sieht, scheint ihr damit aber keine großen Probleme zu haben…
Wie wichtig war es auch, dass auf den letzten Drücker noch personelle Verstärkungen wie Julian Pötzinger, Noor Al-Tamemy oder Benjamin Bambur zur Mannschaft gestoßen sind?
Lux: „Gerade dann, wenn Spieler wie Marius (Wilms; Anm. d. Red.) und ‚Eddie‘ (Edison Sa Borges Dju) den Verein so kurzfristig verlassen, muss man noch was machen. Wir haben zwar einen großen Kader, aber wenn ich mir unseren Rhythmus mit Spielen am Dienstag und dann wieder am Freitag angucke, dann muss man flexibel sein und auch wechseln können. Dafür haben wir jetzt die Qualität. Die Drei haben sich nahtlos eingeführt und sind für uns auf jeden Fall Verstärkungen.“
Was ist mit der Truppe in dieser so ungewöhnlichen Saison möglich?
Lux: „Eigentlich müsste ich jetzt ja sagen: Ganz klar die Meisterschaft (lacht). Natürlich tue ich das nicht. Aber auch aufgrund dieser komischen Bedingungen ist tatsächlich alles möglich – sowohl nach vorne als auch nach hinten. Wenn wir nach dieser ‚Hinrunde‘ unter den ersten Acht stehen und vielleicht nicht als Siebter oder Achter ins Ziel gehen, ist mit Blick auf den Beginn der Saison schon mal viel geschafft. Was dann daraus wird, kann keiner sagen. Bei diesem Modus hast du dann gefühlt in jedem Spiel ein Spitzenspiel. Ich glaube, auch da können wir eine gute Rolle spielen. Aber etwas Konkretes zu sagen, wäre im jetzigen Moment einfach Quatsch.“