Am Sonntagnachmittag wollte der HSV Barmbek-Uhlenhorst den achten Saisonsieg einfahren und damit weiterhin ohne Punktverlust bleiben. Der VfL Pinneberg – am achten Spieltag am Borgweg zu Gast – machte dem Spitzenreiter diesbezüglich einen Strich durch die Rechnung. Erwartet wurde ein interessantes Spiel auf hohem Niveau – was die Zuschauer aber dargeboten bekamen, war alles andere hochklassig. Kaum Tempo, wenig Spielwitz und keine nennenswerten Torchancen. Sinnbildlich dafür stellt unser Foto der Woche dar, wie VfL-Keeper Norman Baese und BU-Stürmer Ivan Sa Borges Dju sich gegenseitig vom Ball fernhalten. Ganz nach dem Motto: „Vorsicht, Ball! Bleib‘ hinter mir!“

Die Reserve des FC St. Pauli erlebte am vergangenen Samstagnachmittag eine Partie zum Vergessen. Gleich drei Tore schenkte der amtierende Vizemeister, der VfL Wolfsburg II, den Kiezkickern ein. Die ersten beiden erinnerten dabei stark an Slapstick-Einlagen. In unserem Foto der Woche ist der Klärungsversuch beim ersten Treffer des Tages zu sehen. Nachdem Pauli-Keeper Svend Brodersen, springend im Bild, den Ball beim Herauslaufen wegschlug und dieser dann vor den Füßen eines Gegenspielers landete, wurde nicht lange gefackelt, sondern gleich aufs Tor geschossen. Michael Ambrosius, links hineingrätschend, versuchte noch den Einschlag zu verhindern, die Kugel zappelte allerdings unlängst im Netz (8.). Keine Minute später bekam das Kuriositätenkabinett das nächste Ausstellungsstück: Das 2:0 entstand aus einer flipperartigen Abwehraktion der Braun-Weißen heraus, bei der letztendlich ein „Wolf“ die Gelegenheit für sich eiskalt ausnutzte. Der letzte Treffer (29.) war dann, im Vergleich zu den zwei vorangegangenen, von eher langweiligerer Natur.Einen richtigen Schockmoment erlebten die rund 138 Zuschauer, um die 70. Spielminute herum, dann doch noch. Bei einem Wolfsburger Konter, prallten die beiden Protagonisten unseres Fotos der Woche unglücklich zusammen. Ambrosius musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Über die Schwere der Verletzung ist bislang nichts bekannt. Der Patient wurde allerdings stützend zum Krankenwagen gebracht, was schon einmal ein Anzeichen auf einen Ausfall über einen längeren Zeitraum ist.

Wer hätte das vor der Saison gedacht?! Nach sieben Spieltagen: 16 Punkte, ein Torverhältnis von 18:8, Tabellenplatz eins! Eintracht Norderstedt mausert sich allmählich zu einem möglichen Aufstiegskandidaten. Die herausragende Frühform liegt sicherlich auch daran, dass sich Torjäger Jan Lüneburg in Torlaune präsentiert. Fünf Mal traf der 24-Jährige bereits in sieben Partien. Zwei davon markierte er am vergangenen Wochenende, als der Hamburger SV II zu Gast im Edmund Plambeck Stadion war und mit 2:0 wieder nach Hause geschickt wurde.

Der Wedeler TSV surft momentan auf einer Euphoriewelle, die bis dato drei Siege zur Folge hat. Jüngst am vergangenen Sonntag schossen sich die Männer von Trainer Thorsten Zessin mit einem fulminanten 4:0 auf den dritten Tabellenplatz der Landesliga Hammonia. Und das, obwohl es durchaus die eine oder andere brenzlige Situation zu überstehen gab.

Nachdem der zwischenzeitliche Tabellenführer aus Pinneberg zwei Heimspiele in Folge verloren geben musste, zeigte man im Gastspiel an der Hoheluft, dass Thorben Reibe und Co. immer noch jeden aus dem Weg räumen können. Das bekamen nicht nur die Kicker vom SC Victoria zu spüren, die das Spiel mit 0:2 und damit auch die Tabellenspitze verloren, sondern auch Schiedsrichter Dr. Uwe Strohbach von Grün-Weiss Harburg.

Unser Foto der Woche zeigt, wie sollte es anders sein, eine Szene des Viertelfinalspiels SC Condor vs SC Victoria. Jetzt schon ein Klassiker, wird das Spiel in einigen Wochen vielleicht als das Spiel des Jahres im Hamburger Amateurfußball in Erinnerung bleiben. Während für Lutz Göttling und sein Team nach einem unfassbaren Comeback und einem beherzten Kampf in Unterzahl nur Enttäuschung und Wut bleiben, kann man die Emotionen der „Raubvögel“ an Woikes Jubel ablesen, den Kalle Meincke in diesem Bild einfing. Zu der Freude über den Halbfinaleinzug kam auch eine ganze Portion Erleichterung hinzu, wie Woike uns verriet.

Eggers und Ebbecke waren die überragenden Akteure des Wedeler TSV beim Gastspiel am Blomkamp. Hier eines der vier Highlights der beiden Wedel-Boys: Ebbers trifft per Freistoß über die Osdorfer Mauer ins (kurzzeitige) Glück, markiert so den 3:0-Halbzeitstand. Den Blomkamp-Recken bleibt nichts anderes, als dem gefühlvollen Schlenzer des gegnerischen "Zehners" hinterher zu schauen. Das letzte Worte hatte dieser aber nicht, auch wenn er später sogar noch zum 4:1 treffen sollte.

Die TuS Dassendorf ist wieder obenauf. Nach einer ungewohnten Schwächephase thront das Schönteich-Ensemble inzwischen an der geteilten Tabellenspitze und nimmt die Titelverteidigung voll ins Visier. Zuletzt konnte man mit einigen deutlichen Siegen glänzen, 14:0 lautet das Torverhältnis der letzten drei Partien. Während Agyemang, Kurczynski und Co. vorne glänzen, hält Ex-Profi Marcel Stadel als Sechser die Defensive zusammen und ist ein wichtiger Faktor für die Stabilität des Teams. Für sein erstes und einziges Jahr in Dassendorf hat er sich dabei klare Ziele gesteckt: „Es wäre schön, als Meister zu gehen", sagte er kürzlich im Interview.

Es sind diese Geschichten, die der Fußball immer wieder schreibt und die diesen Sport so emotional und unvergleichlich machen. Nach einer schier endlosen Leidenszeit meldet ist Tim Jeske endlich auf den Rasen zurückgekehrt, gerade passend zum unerwartete Titelrennen seines VfL Pinneberg. Doch damit nicht genug. Sein Comeback krönte er direkt mit einem Treffer, seinen unverhofften ersten Startelf-Einsatz gegen Meiendorf nutzte er zum Doppelpack. Dafür gab es Trainer Fischer besondere Streicheleinheiten für seinen Stürmer.

Voll auf die „Nüsse“ bekamen die Poppenbütteler beim SC Urania nur in einer Szene: Dennis Duve wird in diesem Schnappschuss von Erkan Yildiz an der denkbar ungünstigsten Stelle getroffen – mitten in die Weichteile. Das Bild beweist, dass Fußball auch an der Sonnenseite der Tabelle schmerzhaft sein kann, sogar ganz ohne Körperkontakt zum harten Untergrund an der Habichtstraße. Verantwortlich für Duves schmerzhafte Erfahrung beim SCU zeichnet sich Erkan Yildiz, zu dessen Ehrenrettung wir erwähnen wollen, dass er den Ball hier wirklich nur um Haaresbreite verfehlt.