„Wir hatten zu viele Spieler, die heute überfordert waren!“

AFC kassiert klare Heimschlappe gegen Braunschweig II

20. September 2017, 23:27 Uhr

Jakob Sachs (li.) und Co waren am Abend gegen Braunschweig II oftmals nur zweiter Sieger. Foto: Genat/wogebild.de

Viertes Heimspiel, vierte Niederlage: Der Altonaer Fussball-Club kann vor heimischer Kulisse einfach nicht punkten! Gegen den Nachwuchs von Eintracht Braunschweig waren die Hausherren vor 610 Zuschauern auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn praktisch schon zur Pause geschlagen. „Wir hatten heute zu viele Spieler, die einfach überfordert waren“, fand AFC-Coach Berkan Algan ungewohnt deutliche Worte nach der 0:3-Pleite.

Arnold Lechler (re.) vergab die Riesenchance zum 1:0 für den AFC. Foto: Genat/wogebild.de

„Wäre, wäre Fahrradkette“, hätte Lothar Matthäus wohl gesagt – und zwar in jener neunten Spielminute. Dort nämlich hatte Altona-Angreifer Arnold Lechler die ganz große Chance, sich und seinem Team eine gehörige Portion Selbstvertrauen zu verschaffen. Doch der ehemalige Eichede-Stürmer, der von Drittligist Sonnenhof Großaspach an die AJK wechselte, beförderte das Spielgerät nach Zuspiel von Kapitän Nick Brisevac aus zehn Metern an den rechten Pfosten. Was wäre für die 93er drin gewesen, wenn Lechler nicht ganz so genau gezielt hätte? Diese Frage erübrigte sich relativ schnell. Denn die Eintracht bestrafte die Fehler der Gastgeber in der Defensive gnadenlos. Erst vertändelte Milaim Buzhala auf der linken Altonaer Angriffsseite den Ball. Der folgende lange Ball hebelte den sehr hoch stehenden Defensivverbund des AFC aus. Ahmet Canbaz bediente von halbrechts Phillip Tietz, der eiskalt ins lange Ecke vollstreckte (34.)! Altona wirkte geschockt – und kassierte keine 60 Sekunden darauf den zweiten Nackenschlag: Diesmal war es Maik Lukowicz, der nach einem Steilpass aus nahezu identischer Position traf (35.)! Doch es kam noch knüppeldicker. Die Algan-Schützlinge schauten nur zu, wie Tietz 22 Meter vor dem eigenen Gehäuse schalten und walten konnte, wie er wollte. Völlig unbedrängt kam der Torjäger zum Abschluss, Joshua du Preez wehrte nur zur Seite ab, wo Filip Rettig lauerte und wohl selbst ein wenig überrascht über die ihm gewährten Freiheiten war – 0:3 (44.)!

Nick Brisevac (li.) war bei der Braunschweiger Defensive weitestgehend abgemeldet. Foto: Genat/wogebild.de

„Wir haben taktische Fehler gemacht, die in dieser Liga einfach bestraft werden. Das ging zu leicht“, befand Algan, der schon nach nicht mal fünf Minuten aus der Kabine zurückkehrte. Einerseits, weil er den nach Wiederanpfiff in die Partie gekommenen Jan-Ove Edeling auf dessen Einsatz vorbereiten wollte – und andererseits: „Die Spieler haben auch von sich aus gemerkt, dass sie einen rabenschwarzen Tag erwischt haben.“ Der zweite Durchgang sollte aus Sicht des Aufsteigers etwas besser werden – „was aber auch am Gegner lag“, wie selbst Algan konstatierte. Dennoch kam Braunschweig II zu weiteren Chancen, sogar das vierte Tor zu erzielen. Zum AFC-Auftritt passte, dass Mark Hinze kurz vor Ultimo – nach einem Brisevac-Eckball – erneut am Aluminium scheiterte. An der Niederlage hätte ein möglicher Torerfolg aber ohnehin nichts mehr geändert.

Nachdem es während des Spiels einige Unmutsbekundungen der hart gesottenen Altona-Angänger in Richtung Mannschaft gab, änderte sich die Stimmungs- und Gemütslage nach Abpfiff, indem die Fans ihrem Team trotz der Leistung Beifall klatschten und Mut für die kommenden Aufgaben zusprachen. „Wir hatten heute leider zu viele Spieler, die ihrer Normalform hinterher gelaufen sind. Das kann man gegen eine gut geschulte Mannschaft nicht kompensieren. Das hat uns sehr verunsichert. Wir haben heute Lehrgeld gezahlt“, so Algan, der abschließend klar sagte: Mit der Einstellung war das zu wenig!“


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Autor: Dennis Kormanjos