Wandsbek-Cup

„Winner for one“: Cordi siegt schon wieder beim Wandsbek-Cup

Zum vierten Mal in Folge Finalsieg gegen Meiendorf

06. Januar 2019, 17:23 Uhr

Jubelpose: Die Spieler von Concordia feiern ihren Turniersieg bei der 33. Auflage des Wandsbek-Cup. Foto: KBS-Picture.de

The same procedure as last year – und wie in dem davor und dem davor: Concordia hat, wie in den vergangenen drei Jahren auch, das Hallen-Turnier um den Wandsbek-Cup in der Sporthalle Rüterstraße gewonnen. Kurios dabei: Wie in den drei vorangegangenen Jahren triumphierten die Concorden im Endspiel gegen den Meiendorfer SV. Diesmal hatte die Mannschaft von Trainer Frank Pieper-von Valtier mit 2:0 die Nase vorn. „Wenn das in den letzten Jahren immer geklappt hat, dann konnte ja diesmal nicht viel schiefgehen“, witzelte der Coach nach dem Sieg bei der 33.Auflage des „Budenzaubers“, bei dem der TuS Berne durch ein 4:3 im Neunmeterschießen gegen den TSV Sasel den dritten Platz belegte.

Im Finale liefen die letzten Sekunden, als Sascha de la Cuesta in der „Box“ vorm eigenen Tor in die Knie ging. Cordis Nummer zehn atmete durch, erholte sich ein paar Augenblicke lang. Er und seine Teamkollegen hatten geackert, gerackert und gekämpft – und die Mini-Ruhepause von „Dela“ hätte auch keine negativen Konsequenzen mehr haben können. Die Hallenuhr tickte die letzten Sekunden herunter, Meiendorf konnte zu diesem Zeitpunkt schon nichts mehr ausrichten. Mit 2:0 führte Cordi zu diesem Zeitpunkt – und auch die Zeit spielte gegen den MSV, der zunächst einen katastrophalen Wechselfehler fabriziert hatte, den de la Cuesta zum 1:0 nutzte (3.). In Überzahl – Meiendorfs Can Düzel hatte eine Zwei-Minuten-Strafe aufgebrummt erhalten – spielte in der neunten Minute des Spiels dann Kevin Zschimmer klug mit der Bande, sein Schuss prallte von der Spielfeldumrandung vor die Füße von Pascal El-Nemr, der den Sieg Cordis, der dem Team den Pokal und einen 150 Euro-Gutschein vom „Sporthaus Landwehr“ einbrachte, perfekt.

D'Urso bester Spieler, Erichsen bester Keeper – und Schön wird Torschützenkönig

Lawrence Schön wurde Torschützenkönig, Lasse Erichsen wurde als bester Keeper ausgezeichnet und die Wahl zum besten Spieler gewann Maurizio D'Urso (v. li.). Foto: KBS-Picture.de

Und entsprechend blühte der Flachs. „Ich hab' Piepers Trainingsplan in der Pause umgesetzt, war um die Alster laufen“, lachte El-Nemr ob seiner guten Leistung und des Finalsiegs und versprach: „Jetzt werden wir Mauri (gemeint ist Maurizio D'Urso, Anm. D. Red.)) erstmal den Titel als bester Spieler des Turniers abnehmen und ihn Dela (gemeint ist Sascha de la Cuesta, Anm. d. Red.) geben.“ Besagter D'Urso war von der Turnierleitung zum Besten Spieler gewählt worden, bester Torschütze wurde Lawrence Schön (Meiendorf) und die Auszeichnung als bester Keeper des Turniers )jeweils 50 Euro-Gutschein des Sporthaus Landwehr) ging an Sasels Lasse Erichsen. „In der Mannschaft war die Stimmung gut. Die Chemie stimmt. Wir hatten gute Laufwege und waren alle gut vorbereitet. Als es drauf ankam, haben wir im Halbfinale und im Finale keinen Fehler gemacht und keine Chancen zugelassen. Es hat Spaß gemacht. Und wenn man dann auch noch das Turnier gewinnt, macht es besonders viel Spaß“, ließ El-Nemr den Turniertag Revue passieren.

In der Vorrunde war Cordi mit neun Punkten in der Gruppe B Zweiter hinter Hansa-Landesligist Berne (10 Punkte) geworden. Der USC Paloma aus der Landesliga Hammonia wurde Dritter (sechs Punkte) und verwies die beiden Ost-Bezirksligisten SC Eilbek (drei Punkte) und TSV Wandsetal (ein Punkt) auf die Plätze vier und fünf. In der Gruppe A enttäuschte der Bramfelder SV (Landesliga Hansa) mit null Zählern als Letzter der Tabelle. Davor landete auf Platz vier Oberligist SC Condor (vier Punkte), bei dem in Ermangelung eines Cheftrainers (wir berichteten) diesmal aushilfsweise Denis Friedrich, der Trainer der „Zweiten“ – unterstützt von Spieler Ken Niederstadt als „Co“ – an der Bande stand. Dritter wurde der SC V/W Billstedt (sechs Punkte), bei dem Ex-HSV-Profi Carsten Kober (sonst Sportlicher Leiter) den fehlenden Coach Hamid Derakhshan vertrat. Gruppensieger wurde der TSV Sasel (zwölf Punkte) vor dem Meiendorfer SV (sieben Punkte). 

Pieper-von Valtier ruft Platz unter den ersten Zehn als Ziel für die Restsaison aus

Szene aus dem Finale: Der Meiendorfer Paul Herrdum (re.) attackiert Cordis Sascha de la Cuesta. Foto: KBS-Picture.de

So kam es im ersten Halbfinale zum Duell zwischen Sasel und Concordia. Die Equipe vom Bekkamp ging durch El-Nemr mit 1:0 in Führung (1.), dann traf Sasels Tolga Celikten unglücklich ins eigene Tor – 0:2 (8.). De la Cuesta machte mit seinem Treffer eine Minute vor Schluss dann alles klar. Im zweiten Semifinale sorgten Michael Sara (5.) und Alexandros Tatsis (6.) mit einem Doppelschlag für eine 2:0-Führung des MSV, der Berne nur noch den Anschlusstreffer entgegensetzen konnte (10.). Dafür aber behielt der Hansa-Landesligist dann gegen Sasel im Neunmeterschießen um den dritten Platz die Oberhand. Nachdem Timo Adomat, Stefan Winkel und Nico Zankl für Sasel sowie Benjamin Kroll, Jonathan Zinn und Terje Scheffel für Berne getroffen hatten, mussten die identischen Schützen nochmal ran. Adomat verschoss, Kroll traf – und Berne durfte sich über den Bronzerang freuen, ehe sich Concordia anschließend im Finale den Turniersieg sicherte und Frank Pieper-von Valtier, mit seiner Elf in der Oberliga auf Platz 15 der Tabelle, endlich seinen ersten großen Erfolg als Cordi-Coach bescherte.

„Wir haben im Sommer ein Turnier gespielt und sind da hinter Dassendorf Zweiter geworden hinter. Jetzt sind wir bei diesem Turnier Erster. Ich würde sagen, diese Statistik ist okay“, lächelte Pieper-von Valtier. „Ich wusste und weiß, dass wir gewinnen können. Ich weiß auch, dass diese Mannschaft Qualität hat. Das, was wir in der Hinrunde auf dem Feld nicht gut gemacht haben, haben wir analysiert. Das wieder in die Bahn zu kriegen – daran werden wir in der Vorbereitung jetzt vier, fünf Wochen arbeiten. Es liegt nicht an der Qualität der Mannschaft, man muss da psychologisch rangehen. Dass die Spieler gut genug sind, haben sie heute nochmal gezeigt“, sagte Pieper-von Valtier und holte zu klaren Ansagen aus: „Der Angriff nach vorne geht los, alles andere wäre Quatsch. Klar können wir die Tabelle nicht leugnen und müssen sie ernst nehmen. Wenn die Mannschaft alles wie heute in den letzten beiden Spielen beherzigt, dann werden wir keine Probleme haben, unter den ersten Zehn zu landen. Das ist drin“, so der Cordi-Coach, der dann noch einmal seinen Humor auspackte: „Vielleicht spielen wir demnächst einfach mit Vier gegen Vier und einem Filzball...“

Jan Knötzsch