LOTTO-Pokal

Wilhelmsburg greift nach den Sternen: Überraschung-Coup gegen Kosova!

09. August 2021, 10:46 Uhr

Die Spieler des SV Wilhelmsburg stürzen sich vor Glück auf ihren Keeper Luca Behr (li.). Foto: noveski.com

Eines stellte Daniel Sager unmittelbar nach dem Pokal-Knockout beim klassentieferen SV Wilhelmsburg postwendend klar: „Die fehlenden Spieler sollen keine Ausrede sein. Wir haben einen Landesliga-Kader und müssen auch dann, wenn der eine oder andere Spieler fehlt, dazu in der Lage sein, einen Bezirksligisten zu besiegen“, so der Cheftrainer des Klub Kosova.

Das 1:1! Hübbes Hammer schlägt genau im rechten Winkel ein. Foto: noveski.com

Nach 45 „von uns schlecht gestalteten“ Minuten, so Sager, der sein Team als „zu wenig strukturiert“ und mit „zu wenig Ordnung im Spiel“ empfand, entwickelte sich im zweiten Abschnitt am Karl-Arnold-Ring ein echter Pokal-Fight. Der Landesligist profitierte zunächst von einer Gelb-Roten Karte für Janek Rejmanowski (56.) und ging wenig später durch Joker Abdoul-Azim Kondo in Führung (69.). „In den ersten 35 Minuten der zweiten Halbzeit waren wir klar dominant, hatten auch ein deutliches Chancenplus, verpassen es aber, das zweite Tor nachzulegen“, bemängelte Sager. „Wilhelmsburg ist durch Flanken und Standards aus dem Halbraum zu gefährlichen Situationen gekommen.“

"Wusste nicht mal, dass wir keine Verlängerung mehr spielen"

Der Jubel von Hübbe nach seinem Traumtor war grenzenlos. Foto: noveski.com

Und so kam es, wie es fast schon kommen musste: Kerim-Abdul Hübbe packte einen echten Hammer aus gut und gerne 25 Metern aus – der Ball schlug haargenau im Knick ein (88.)! Nachdem in der Nachspielzeit auch Kosovas Daniel Velasco Trujillo mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen wurde (90. +3), ging es mit numerischer Gleichzahl ins Elfmeterschießen. „Ich wusste nicht mal, dass wir keine Verlängerung mehr spielen“, gestand Sager hinterher mit einem Schmunzeln im Gesicht. „Das ist irgendwie an mir vorbei gegangen.“

Wilhelmsburg krönt sich vom Punkt zum Sieger

Die Jubeltraube des SV Wilhelmsburg nach dem Coup im Elfmeterschießen. Foto: noveski.com

Auch wenn es darauf ankomme, „wie man zum Punkt geht und mit wie viel Spannung, ist es ja auch immer mit ein wenig Glück verbunden“, wer vom Punkt aus die Oberhand behält, urteilte Sager. Während Rückkehrer Dorian Balla, Malick Korodowou und Arlind Bedrolli mit ihren Versuchen scheiterten und SVW-Fänger Luca Behr zum Pokal-Helden avancieren ließen, verwandelte Julian Sternberg den entscheidenden „Elfer“ zum Triumph des Außenseiters. „So ist es nun mal. Einer muss gewinnen, einer verlieren. Ich gratuliere Wilhelmsburg. Es war verdient“, zeigte sich Sager als äußerst fairer Unterlegener. Während man auf der anderen Seite in grenzenlose Jubelstürme ausbrach...

Autor: Dennis Kormanjos

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