Oberliga

Werner: „Ich bin bereit – jetzt ist wohl der perfekte Zeitpunkt!“

02. April 2021, 09:19 Uhr

Martin Werner will beim Bramfelder SV wieder in der Oberliga angreifen. Foto: Kruber/BSV

Dem einen BSV geht ein absoluter Erfolgs- und Torgarant verloren – dem anderen BSV ein ambitionierter Spieler ins Netz: Die Rede ist von Martin Werner. Zu Beginn der Woche gab der Bramfelder SV bekannt, das Werben um den Goalgetter des Barsbütteler SV für sich entschieden zu haben. Der 23-Jährige wechselt nämlich vom Ost-Bezirksligisten, für den er in den vergangenen beiden Jahren in 21 Partien für 32 Tore zuständig war, an die Ellernreihe. Wir haben uns mit Werner über den diesmal endgültigen Abschied vom Soltausredder, seinen Entschluss für Bramfeld, die Rückkehr ins Hamburger Oberhaus nach 26 Einsätzen für Concordia Hamburg und seine Ziele mit der neuen Equipe unterhalten…

FussiFreunde: Martin, schon nach deiner ersten Saison in Barsbüttel wurde dein Name bei vielen Clubs gehandelt – unter anderem in Meiendorf. Der Wechsel schien bereits fix, letztlich bist du aber doch beim BSV geblieben. Warum ist jetzt der richtige Zeitpunkt für den Abschied gekommen?

Für Cordi kam Werner bereits 26 Mal in Hamburgs höchster Spielklasse zum Zug - und erzielte ein Tor. Foto: Bode

Martin Werner: „Ich habe mich letzte Saison schon mit dem Wechsel abgefunden. Es fällt mir zwar sehr schwer, den BSV, das Trainerteam und meine besten Freunde zu verlassen, aber ich denke, ich bin momentan auf einem sehr guten Weg und bereit, in der Oberliga anzugreifen. Ich habe von Anfang an kommuniziert, dass es mein Ziel ist, wieder in der Oberliga zu kicken und da ich mich körperlich gut fühle und eine längere Zeit verletzungsfrei bin, ist jetzt wohl der perfekte Zeitpunkt.“

Nun geht’s quasi vom BSV zum BSV. Wieso hast du dich für Bramfeld entschieden?

Werner: „Ich hatte einige Optionen und habe wirklich lange darüber nachgedacht. Letztendlich habe ich mich für das Projekt in Bramfeld entschieden, wo ich mega Bock drauf habe. Die guten Gespräche mit Carsten (Trainer Henning, Anm. d. Red.) und ‚Stoffel‘ (Manager Christopher Skalnik) haben mir ein gutes Gefühl gegeben. Ich habe sofort das Vertrauen gespürt und stoße zudem in eine Mannschaft, wo ich viele Freunde aus vergangenen Jahren wieder treffe. Daher trifft die Standardfloskel mit dem ‚passenden Gesamtpaket‘ bei mir wirklich vollends zu.“

Du hast bereits bei Cordi ein wenig Oberliga-Luft geschnuppert, der Durchbruch ist dir dort aber verwehrt geblieben. Warum?

Beim Barsbütteler SV kehrte Werner unter seinem ehemaligen Jugendcoach auf die Position in der Sturmspitze zurück. Foto: Bode

Werner: „Ich denke, bei Cordi hatte ich wirklich einen sehr guten Start in meiner erste Oberliga-Saison unter Florian Gossow. Ich habe viel Spielzeit gesammelt und das in jungen Jahren auf einer sehr anspruchsvollen Position. Wie es dann im Fußball so ist, habe ich mich zum ungünstigsten Zeitpunkt verletzt: es gab einen Trainerwechsel, ich hatte mit einem Bänderriss zu kämpfen und war zum Start somit erstmal außen vor. Sobald ich wieder fit war, hat mich eine neue Verletzung außer Gefecht gesetzt. Das zog sich über die komplette Saison – fing mit einem Bänderriss beim ersten Pflichtspiel in der Startelf an und zog sich dann über einen Syndesmosesbandanriss bis zu einem Knochenanriss. Wenn man immer wieder so rausgerissen wird, fällt es einem schwer, sich zurückzukämpfen. Daher kann man sagen, dass mir der richtige Durchbruch verwehrt geblieben ist.“

Inwiefern fühlst du dich nun bereit für die Oberliga?

Werner: „Ich habe mich von meinen Verletzungen vollkommen erholt und bin in den letzten zwei Jahren körperlich und mental auf einem besseren Niveau als zuvor. Außerdem weiß ich nun genau über meine Stärken und Schwächen Bescheid und wie ich diese auf dem Platz ausspielen kann. Durch das neu getankte Selbstbewusstsein und die körperlichen Voraussetzungen habe ich das Gefühl, endlich wieder bei 100 Prozent zu sein.“

Bei Cordi hast du damals vor allem auf der „Sechs“ gespielt – inzwischen bist du Stürmer. Wie kam es zu dieser „Umschulung“?

In Bramfeld möchte Werner (li.) "sportlich noch ein paar Schritte nach vorne machen". Foto: Bode

Werner: „Den Zug zum Tor hatte ich schon immer. Bei Barsbüttel bin ich auf meinen ehemaligen Jugendtrainer Zoran Nestorovic getroffen, der mich früher schon im Angriff gesehen hat. Ich denke, dass ich meine Qualitäten, vor allem meine Schnelligkeit und meinen Abschluss, im Sturm einfach besser ausspielen kann. Dass ich kein Blinder bin, zeigt glaube ich meine Torquote in der Liga und in Testspielen gegen höherklassige Mannschaften.“

Abschließend: Wie sieht dein persönliches Ziel mit Bramfeld aus?

Werner: „In erster Linie möchte ich bei Bramfeld viel Spielzeit sammeln und hoffe, der Mannschaft mit Toren und Vorlagen helfen zu können. Ich möchte zudem auch sportlich noch ein paar Schritte nach vorne machen und denke, dass mir das durch die höhere Intensität im Training und in den Spielen gelingen wird.“

Autor: Dennis Kormanjos