Landesliga Hansa
„Wer das gutheißt, der hat bei uns nichts zu suchen!“
Matthias Märtens (li.) blickt konsterniert drein, Jassi Huremovic (2. v. li.) schlägt vor Fassungslosigkeit die Hände hinter den Kopf. Foto: Maurice Herzog
Jan Landau (re.) brachte den haushohen Favoriten mit dem Pausenpfiff in Führung. Zum Sieg reichte es dennoch nicht. Foto: Maurice Herzog
Landau mit dem Pausenpfiff, Neumann-Schirmbeck nach Wiederanpfiff
Benedikt Neumann-Schimbeck (li.) ließ den ATSV jubeln und schockte mit seinem Ausgleichstreffer den Tabellenführer. Foto: Maurice Herzog
Nach einem kapitalen Fehlpass von Berkant Aydin hatte der krasse „Underdog“ in Person von Aron Jahn sogar die erste große Chance des Spiels, als er per Heber an Elian Clasen hängenblieb (20.). Auf der anderen Seite erwies sich Lucas Lamm als starker Rückhalt bei den Stormarnern, die sieben der letzten acht Liga-Spiele verloren und sich in einem massiven Negativstrudel befanden. Und kurz vor der Pause der nächste Nackenschlag: Veli Sulejmani erlief einen langen Ball und servierte Jan Landau die Führung auf dem Silbertablett (45.)!
Angetrieben von Chefcoach Peter Grischke zeigte sich der ATSV aber unbeeindruckt und erwischte einen wahren Traumstart in den zweiten Durchgang: Benedikt Neumann-Schirmbeck wurde von Jahn in Szene gesetzt und vollendete zum 1:1 (47.)! „Es ist ja nicht das erste Spiel, wo der Gegner gegen uns alle Körner raushaut. Wenn ich Ahrensburg sehe, wie sie heute gespielt und wie sie gegen Düneberg (0:8, Anm. d. Red.) gespielt haben, grenzt das schon an Wettbewerbsverzerrung. Aber damit müssen wir leben – das ist nun mal so“, befand Huremovic, der von Minute zu Minute unzufriedener wurde.
"So hast du es nicht mal verdient, Zweiter zu werden"
Damian Ilic (re.) mit vollem Einsatz: Allerdings kam der Top-Torjäger des ETSV Hamburg mit seinen Mannen nicht über ein Remis hinaus. Foto: Maurice Herzog
72 Zeigerumdrehungen waren vorüber, als er an der Seitenlinie über das Spiel seiner Mannen wütete. Zwar konnte Ahrensburg in der Schlussphase kaum noch für Entlastung sorgen, lieferte dem schier übermächtigen Kontrahenten aber einen unfassbar beherzten Fight und ging über die Schmerzgrenze hinaus. Raffael Kamalow konnte Lamm nicht überwinden, ehe Klaas Kohpeiß der Pfosten im Weg stand (75.). Nachdem Mark Brudler aus der zweiten Reihe vorbei zielte (84.) und auch Malte Pruchner lediglich das Außennetz traf (87.), war der Achtungserfolg der Grischke-Elf perfekt!
„Alle wollen spielen, alle wissen, auf was sie sich eingelassen haben. Aber da stimmt einfach der Anspruch nicht. So hast du es nicht verdient, Meister zu werden. So hast du es nicht mal verdient, Zweiter zu werden – wenn du so spielst. Der eine oder andere sollte sich mal angucken, was er abliefert, und dann die Frage stellen, ob das überhaupt noch mit dem übereinstimmt, was mal vor ein paar Monaten zugesagt wurde“, schimpfte Huremovic abschließend. Noch haben die Mannen vom Mittleren Landweg alles in der eigenen Hand und würden mit Siegen gegen den ASV Hamburg und beim Klub Kosova ins Hamburger Oberhaus aufsteigen. Die Formkurve spricht aber nicht gerade für die Eisenbahner. Hat der Zug doch noch eine Bremse?