„Wenn wir Meister werden sollten, brennen wir das Clubheim ab!"
HEBC macht Riesenschritt und baut mit verdientem Erfolg die Tabellenführung aus
Riesenjubel beim HEBC! Dank einer defensiven Meisterleistung machten die Eimsbütteler beim großen Konkurrenten einen Riesenschritt zur Meisterschaft. Foto: KBS-Picture.de
Der Führungstreffer! Fabian Lemke (li.) lupft den Ball über Patrick Jobmann hinweg. Foto: KBS-Picture.de
Die Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg also schon quasi perfekt, für die Eimsbüttler, die mit Siebenmeilenstiefeln gen Beletage stürmen? Trainer Fagin erklärt: „Wir haben jetzt noch vier schwierige Spiele. Wir nehmen jeden Gegner ernst und gehen jedes Spiel nacheinander an. Wir gucken nur auf uns und nicht auf die anderen Meisteranwärter. Wir leisten unsere Arbeit. Wenn es dann reicht für die Meisterschaft, werden wir sicherlich das Clubheim abbrennen und uns für ein paar Wochen freuen. Aber noch ist nichts passiert, wir haben uns jetzt erstmal einen kleinen Vorsprung herausgespielt.“ Sollte es für die Meisterschaft reichen, würde der HEBC definitiv den Weg in die Oberliga gehen: „Wenn es am Ende der Aufstieg ist, dann machen wir das auch.“
Barthel: „Wir wurden komplett abgekocht“
Kein Durchkommen: Chris Flick (li.) und Daniel Prange (re.) stellen Ümit Karakaya zu. Foto: KBS-Picture.de
Die dafür nötige Qualität zeigte der HEBC gegen HR besonders in der Abwehr, obwohl man sonst eigentlich für die Offensivstärke (113 erzielte Tore sind eindeutiger Bestwert in der Hammonia-Staffel) bekannt ist. Von Beginn an hatten die Eimsbütteler deutlich mehr Ballbesitz, kamen dabei aber zunächst selten in gefährliche Räume. Das erste Mal gefährlich wurde es, als Priebe einen Freistoß als flachen Steilpass in den Lauf von Natusch spielte. Der stellte Keeper Jobmann mit einem schwachen Schuss aber vor keine echte Herausforderung (9.). Nach gut 20 Minuten gingen die Gäste dann in Führung. Eine Ecke schien eigentlich schon geklärt, doch Hermes machte den Ball nochmal scharf und spielte in Richtung Tor. Dort war Lemke aufmerksam und lupfte über Jobmann hinweg zum 0:1 (21.).
HR hatte zwar kurz hintereinander zwei Freistöße aus sehr guter Position, setzte diese jedoch beide in die Mauer (31.). So stand es zur Pause 0:1. Auch in Durchgang zwei wurden die Hausherren nach vorne kaum gefährlich. Zunächst gab es eine weitere Gelegenheit für den HEBC: Schulz schoss einen Freistoß von der linken Seite direkt, konnte Torwart Jobmann damit aber nicht überraschen, der den Ball per Faustabwehr klärte (47.). Dann brachte Trainer Barthel mit Marcel Jobmann seinen Top-Torjäger (54.). Doch auch das veränderte wenig. Zwar eroberte Jobmann einen Ball und bediente Yayla per Flanke, der den Ball knapp am Kasten vorbei spitzelte (59.), doch HR gelang es nicht, den Torjäger selbst in Abschlusssituationen zu bringen. „Wir konnten uns weder vorne noch hinten in den entscheidenden Zweikämpfen durchsetzen. Wir wurden komplett abgekocht und haben weder spielerisch noch über lange Bälle ein Mittel gefunden“, befand Barthel.
Fagin: „Wir haben heute über eine ganz starke Defensivleistung gewonnen“
Stattdessen legten die Gäste den vorentscheidenden zweiten Treffer nach: Kapitän Ole Natusch blieb nach Geist-Zuspiel frei vor Keeper Jobmann nervenstark und schob abgezockt zum 0:2 ins lange Eck ein - allerdings aus abseitsverdächtiger Position (67.)! In der Folge wurde HR zwar offensiver, doch dadurch offenbarten die Gastgeber auch große defensive Lücken. Der HEBC verpasste es, für die endgültige Entscheidung zu sorgen. Erst bediente Geist Hermes, der locker einschob, aber zuvor laut Linienrichter im Abseits gestanden hatte (80.), dann versuchte es Geist im Alleingang, wurde aber von Jobmann und Pauels in Zusammenarbeit am Torerfolg gehindert (82.). Schließlich traf erneut Hermes, kam aber laut Schiedsrichtergespann wieder aus einer Abseitsposition (89.). Kurios: Insgesamt traf der Routinier sogar dreimal ins Schwarze, soll dabei aber stets in der verbotenen Zone gestanden haben. Das spielte am Ende aber keine Rolle mehr, weil Krabbes per Kopf (78.) und Sottorf per Volley (87.) die einzigen vernünftigen Chancen für die SV Halstenbek-Rellingen vergaben. In der Nachspielzeit holte sich Sottorf dann noch Rot für ein Frustfoul an Schulz ab (90.+3).
HEBC-Trainer Fagin befand: „Wir sind ein richtig geiler Haufen und haben hier defensiv alles reingehauen. Nach vorne waren wir in der ersten Halbzeit viel zu selten gefährlich, aber gerade in der zweiten Halbzeit hätten wir noch zwei bis drei Tore mehr machen können. Wir haben das Ding heute über eine ganz starke Defensivleistung gewonnen und quasi nichts zugelassen.“
Sein Gegenüber Heiko Barthel bekannte ehrlich: „Das war ein verdienter Sieg des HEBC heute. Einige meiner Spieler gehen auf dem Zahnfleisch. Diese Woche fühlt sich auch wegen der Niederlage am Dienstag gegen Harburg nicht gut an.“