Welat für Offensivfeuerwerk belohnt
Schlechte Chancenverwertung sorgt für 45 spannende Minuten
Dabei lief es zunächst genau nach dem Geschmack des zukünftigen Kreisklassenvertreters, donnerte Matthew Harrison das Ei nach einem beherzten, aber gestoppten Rösler-Laufes kompromisslos zum 1:0 in die Gäste-Maschen, die aus Verletzungsgründen von Feldspieler Deniz Özalp bewacht wurden.
Von einer verdienten Führung war zu diesem Zeitpunkt allerdings überhaupt nicht zu sprechen, vergeigten die Jungs von der Rahmwerder Straße leichtfertig unglaubliche Großchancen.
Umso gelegener kam ihnen da der harte Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Schulz-Greco, nachdem der bis dahin starke Adam Ostrowski seine Finger nicht von Yekbun Yildiz lassen konnte.
Den fälligen Strafstoß versenkte Onur Yayan humorlos – 1:1!
In der Folge änderte sich überhaupt nichts: Das Team in grün rannte weiter auf den gegnerischen Kasten zu, doch ein starker Ömer Yetis im Gehäuse und schlicht das eigene Unvermögen verhinderten die längst verdiente Führung.
Stattdessen hätte sie Stefan Rösler um ein Haar für diese Fahrlässigkeit bestraft, als er nach einem langen Ostrowski-Ball über Özalp lupfte, das Ziel aber knapp verpasste (30.).
Verbale Schlagfertigkeit
In der 38. Minute schien sich das Unterfangen Auswärtssieg dann noch diffiziler, bekam Außenspieler Kenan Demirtag nach einer Aufforderung an den Schiedsrichter zum Fortpflanzungsprozess mit sich selber folgerichtig den roten Karton zu sehen.
Allerdings mangelte es auch den Gastgebern nicht an verbaler Schlagfertigkeit, was zu deren Glück zu keinerlei Konsequenzen führte.
Zurück aus der Kabine ging es dann auch endlich wieder sportlich weiter. Und wie, denn der FC Kurdistan Welat brannte jetzt ein weiteres Offensivfeuerwerk ab – diesmal aber mit mehr Erfolg, köpfte Torjäger Mazlum Gün eine Özalp-Ecke mustergültig zum 1:2 ein (50.).
Noch viel schöner machte es Mansur Celikkol sechs Minuten später, indem er das Bällchen fein mit rechts aus 22 Metern in den Winkel hob – ein herrliches Tor!
Die Toauti-Elf hatte die Sache nun komplett im Griff und schoss sich ein entspanntes 5:1 heraus, doch plötzlich tankte sich doch einmal Stefan Rösler im Zentrum durch und fand, noch bevor ihn Rojhat Aba über den Haufen rannte, den gestarteten Geoffrey Zobries, der sicher zum 2:5 einnetzte.
Ein kleiner Schönheitsfehler, den Mazlum Gün mit seinem Treffer Nummer drei nach einem gut gespielten Angriff über Mansur Celikkol und Yekbun Yildiz schnell zu bereinigen wusste.
Torfluch beendet
Der Tabellenvierte schoss sich hier einen echten Kantersieg heraus, doch einem sollte einfach kein Treffer gelingen: Yekbun Yildiz konnte an diesem Nachmittag machen, was er wollte: Keine seiner Großchancen führte zum ersehnten Erfolgserlebnis, doch dann, es geschah in der Schlussminute, lud ihn Mazlum Gün mit einem kurzen Anspiel zum Rechtsschuss im Strafraum ein und der „9er“ beendete seinen persönlichen Torfluch mit dem viel umjubelten 2:7-Endstand, dank dem der Aufsteiger nun gemeinsam mit der Drittvertretung des FC St.Pauli die Rückrundentabelle anführt, wobei mit zwei Siegen gegen die beiden Teutonia-Reserven noch die Spitze dieses Klassements übernehmen kann.
Dieses Team muss man für die kommende Saison in der Kreisliga auf der Rechnung haben!
Beim HSGV spielt am Sonntag mit der „Zweiten“ des SV Lurup indes ein vermutlicher Staffelkonkurrent für die kommende Saison vor – in der Kreisklasse. BJÖRN MEYER