Wedels Revanche und eine Belohnung der besonderen Art

Oberligist gewinnt Hallenturnier der SV Halstenbek-Rellingen

20. Januar 2018, 22:17 Uhr

Scheck, Torte und Pokal: Die Spieler des Wedeler TSV wurden für ihren Turnersieg bestens belohnt. Foto: Knötzsch

Das letzte Spiel war längst beendet, da hatten die Spieler des Wedeler TSV die in diesem Moment wichtigste Frage des Turniers noch nicht so ganz geklärt. Nein, es ging nicht etwa um eine strittige Szene im letzten Match des Kampfes um den „Jan Automobile-Pokal“ oder aber in irgendeinem der vorangegangenen Spiele. Die Männer in den grünen Trikots konnten sich vielmehr nicht einigen, aus was denn dieses besondere Geschenk, das sie da soeben erhalten hatten nun war: War es Zuckerguss oder doch Marzipan, der die vom Turnier-Sponsor gestiftete Torte zierte, die die Wedeler Kicker neben der Siegtrophäe für ihren Turniergewinn bei der SV Halstenbek-Rellingen überreicht bekamen?

Jan Eggers war das am Ende egal. Der Mittelfeldspieler hatte eher einen anderen Grund ausgemacht, der ihn freute. „Das war die Revanche für das vergangene Wochenende, als HR bei uns das Turnier gewonnen hat“, freute sich Eggers, der in diesem Winter drei Mal mit seinen Teamkollegen unterm Hallendach im Einsatz war: „Ein Mal sind wir im Halbfinale gescheitert, ein Mal haben wir im Finale verloren – und jetzt eben gewonnen.“ Und das, obwohl die Wedeler mit einem überschaubaren Kader unter der Leitung des neuen Co-Trainers Marco Schabacker, der den fehlenden Coach Jörn Großkopf vertrat, in der Halle an der Feldstraße an den Start gegangen waren. „Wir sind mitten in der Vorbereitung. Da sind einige auch anderweitig beschäftigt. Andere haben Familie und Kinder, da hat man samstags auch mal was anderes vor. Trotzdem hatten wir einen guten Kader zusammen“, so Eggers.

Gastgeber HR sichert sich gegen Niendorf II Platz drei

Teamfoto mit (Co-)Trainer: Wedels Oberligateam um marco Schabacker (hinten li.), der die Mannschaft in Halstenbek betreute. Foto: Knötzsch

Der Name Eggers fand sich auch unter den Torschützen im Finale wieder. Es war allerdings nicht Jan Eggers, sondern Jorma Eggers, der Wedel im Endspiel gegen den SC Victoria nach drei Minuten mit 1:0 in Führung schoss. Christian Najjar erhöhte nach acht Minuten auf 2:0, dann verkürzte Nil von Appen auf 2:1 (8.), ehe eine Minute später Christian Dirksen mit dem 3:1 für die endgültige Entscheidung sorgte. Im Spiel um Platz drei hatte Gastgeber HR nach Treffern von Samir Kabashi (2.), Felix Hennings (6.) und Marcel Schöttke (11.) bei einem zwischenzeitlichen Gegentreffer durch Moritz Niemann (9.) ebenfalls mit 3:1 die Nase vorne. Im ersten der beiden Halbfinalspiele setzte sich Wedel nur ganz knapp gegen Halstenbek-Rellingen durch. Der spätere Sieger des Turniers benötigte für seinen Finaleinzug das Neunmeterschießen, das man letztlich mit 4:3 gewann. Während Jorma Eggers, Dirksen, Nikolaj Rörström und Fernando Roesler für Wedel trafen, setzte Jan Eggers seinen frechen Lupfer über das Tor. Auf Seiten von HR trafen Ümit Karakaya, Marcel Schöttke und Sascha Richert. Hennings scheiterte an Wedel-Keeper Niklas Marten, Kabashis Schuss landete an der Latte.

Halbfinale Nummer zwei entschied der SC Victoria nach Treffern von Dennis Bergmann (2), Felix Schuhmann und Nick Scharkowski gegen den Niendorfer TSV, für den Maximilian Danzer und Brundel Crentsil erfolgreich waren, mit 4:2 zu seinen Gunsten. Vicky war zuvor in der Gruppe B das Maß aller Dinge gewesen und hatte alle vier Gruppenspiele gewonnen, der SC Condor verpasste dort hinter HR knapp das Weiterkommen. In der Gruppe A enttäuschte Oberligist VfL Pinneberg als Tabellenletzter. Mit dem FC Roland Wedel war diesmal nicht der Sieger, sondern nur der Zweitplatzierte des Vorturniers vom Freitag im Teilnehmerfeld am Start. „Sieger Union Tornesch hat keine Mannschaft für heute zusammenbekommen, Roland Wedel ist freundlicherweise eingesprungen“, erklärte HR-Präsident Hans Jürgen Stammer, der sich nicht nur über 200 Zuschauer, sondern auch über ein insgesamt gelungenes Turnier (beste Torschütze: Dennis Bergmann vom SC Victoria, bester Torhüter: Mirko Hesse vom SV Munster) freute, das zwischenzeitlich eine kuriose Unterbrechung erlebte: Weil ein Feuermelder von einem Ball getroffen wurde, schlug er Alarm und musste von der Halstenbeker Feuerwehr erst einmal wieder zur Ruhe gebracht werden...

Jan Knötzsch