Oberliga

Wachter: „Ich glaube, dass Altona dafür die beste Adresse ist!“

27. Dezember 2022, 15:21 Uhr

Für Jeremy Wachter ist das Kapitel beim TuS Osdorf nach siebeneinhalb Jahren beendet. Der Torjäger wechselt zu Altona 93. Foto: noveski.com

Im Sommer 2020 war es das große Aufreger-Thema im Hamburger Amateurfußball: Der bereits als perfekt vermeldete und dann doch geplatzte Wechsel von Osdorf-Torjäger Jeremy Wachter zu Altona 93. Eine von den AFC-Ärzten erst später diganostizierte Schambeinentzündung verhinderte vor gut zweieinhalb Jahren den Transfer von Wachter an die „AJK“. Aber: Wachter kämpfte sich schneller zurück, als erwartet - und ging für seinen TuS zwischenzeitlich wieder eifrig auf Torejagd. Doch vor dieser Saison kam es zum großen Bruch am Blomkamp. Der 30-jährige Goalgetter ging nur noch für die „Zweite“ auf Torejagd - und nun kommt es im zweiten Anlauf doch noch zum AFC-Revival!

Mit diesem Foto präsentierte Altona 93 auf den Social-Media-Kanälen "Weihnachtsgeschenk" Jeremy Wachter (re.) als Neuzugang. Foto: AFC

Pünktlich zum Weihnachtsfest legte sich der Altonaer Fussball-Club sein ganz eigenes Geschenk unter den Tannenbaum und verkündete den Wechsel von Jeremy Wachter an die Adolf-Jäger-Kampfbahn! Aller guten Dinge sind zwei - zumindest in diesem Fall. „Moin liebe AFCer, ich freue mich riesig auf meine neue Aufgabe an der AJK, auf die Fans und darauf, für den AFC auflaufen zu dürfen. Ich hoffe auf eine erfolgreiche gemeinsame Zeit und kann es kaum abwarten, das erste Spiel an der AJK zu bestreiten. Ich wünsche allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bleibt gesund und bis bald an der AJK.“ Das waren die ersten Worte von Wachter.

"Es gab kein Zurück mehr"

In 189 Oberliga-Spielen erzielte der nach seinem bekanntgewordenen Abschied aus der Liga-Mannschaft des TuS Osdorf von der halben Oberliga gejagte Wachter stolze 162 Tore. In der Hinserie trug er mit 14 Buden maßgeblich zum Erfolg der Osdorf-Zweiten in der Bezirksliga West - knapp hinter dem vermeintlichen „Überteam" TBS Pinneberg auf dem zweiten Tabellenplatz - bei. Nach der Übernahme von Bennet Krause, Torben Krause und Antonio Ude bei der Liga-Mannschaft der „Blomkampler“ kam beim Oberliga-Schlusslicht zuletzt vermehrt die große Hoffnung auf, dass der im Unfrieden geschiedene Wachter spätestens zur Rückrunde zurückkehren und mit seinen Toren doch noch zur großen Aufholjagd beitragen könnte. Doch dazu kommt es nicht!

"Wünsche dem Verein, dass er sich da irgendwie rausboxen kann"

Beim AFC trifft Wachter (li.) auch auf Prince Hüttner, seinen ehemaligen Club-Kollegen aus Osdorf. Foto: noveski.com

Immer wieder wurde von den TuS-Anhängern die Rückkehr der langjährigen „Lebensversicherung“ gefordert und herbeigesehnt - nicht nur in den öffentlichen Netzwerken. Bis jetzt hielt sich Wachter mit öffentlichen Äußerungen zu seinem plötzlichen Abschied zurück. Und auch jetzt ist ihm wichtig, auf Nachfrage zu betonen: „Ich würde niemals schlecht über Osdorf reden!“ Aber: „Es ist nicht mehr das Osdorf von früher, wo sich jeder Einzelne bis zur allerletzten Sekunde den Allerwertesten aufgerissen hat.“ Nichtsdestotrotz: „Ich wünsche dem Verein, dass er sich da noch irgendwie rausboxen kann“, bleiben all die schönen Erinnerungen.

Erinnerungen, die im Endeffekt Erinnerungen bleiben. Ein Zurück in die Liga-Mannschaft gab es für ihn nicht mehr, „weil dafür einfach zu viel passiert ist und ich gemerkt habe, das ich alleine die Mannschaft nicht mehr retten kann, wenn das Konstrukt an sich nicht funktioniert“. Es sei „gut so, wie es jetzt ist - und ich will mich voll auf meine neue Aufgabe konzentrieren“, hat sich Wachter „doch nochmal dazu entschieden, anzugreifen“ und glaubt, „dass Altona dafür die beste Adresse ist“.

"Möchte dem Verein helfen, sich oben in der Tabelle zu festigen"

... und auch Abdul Saibou (re.) gehört inzwischen zur "Osdorf-Filiale" an der "AJK". Foto: noveski.com

Zuletzt wurde „Jerry“ von einer kleinen OP und einer Grippe außer Gefecht gesetzt. Allerdings verspricht er schon jetzt: „Die Luft und die Kraft hole ich mir auf dem Platz wieder.“ Mit dem AFC will er wieder durchstarten und verfolgt im zweiten Anlauf ehrgeizige Ziele: „Ich möchte dem Verein dabei helfen, sich oben in der Tabelle zu festigen.“ Und über kurz oder lang soll auch die Regionalliga wieder ein Thema werden. Aber zunächst einmal steht die Rückrunde in der Oberliga im Vordergrund. „Die wird noch lang und schwer genug“, weiß Wachter.

Autor: Dennis Kormanjos