Oberliga-Abstiegsrunde
Viererpack! Polzin schießt Tornesch im Alleingang ab
Nicht zu stoppen: Robin Polzin stand am Sonntagnachmittag in Torneum immer richtig. Foto: KBS-Picture.de
Während Fabian Knottnerus (Mi.) hadert, bejubelt der Bramfelder SV den ersten Polzin-Treffer. Foto: KBS-Picture.de
„Nach den Corona-Wochen ist das ein richtig schönes Gefühl. Siege sind generell immer schön. Aber ich freue mich einfach für die Mannschaft, weil wir echt eine Scheiß-Phase und mit Corona-Fällen zu kämpfen hatten. Das war echt ätzend! Deswegen ist es umso schöner, jetzt den Sieg feiern zu können.“ Der Bramfelder SV hat im Torneum gezeigt, „dass wir weiter im Geschäft sind und mit uns zu rechnen ist“, so Henning. Allerdings weiß man auch, „dass wir trotzdem knallharte Wochen vor uns haben, wenn ich insbesondere auf unser Programm im Mai schaue, wo wir vier Spiele in acht Tagen haben“.
Polzin eiskalt im Abschluss
Und weiter ging die Polzin-Party: Hier bejubelt der Vierfach-Schütze (2. v. li.) das 2:1 mit seinen Teamkollegen. Foto: KBS-Picture.de
Doch ganz so weit wollte man noch gar nicht vorausschauen. Gut anderthalb Wochen nach dem ersten Aufeinandertreffen, das Tornesch an der Ellernreihe mit 3:1 gewann und sich dadurch in eine hervorragende Ausgangslage in der Abstiegsrunde brachte, nahm die Henning-Equipe erfolgreich Revanche. Vor allem dank eines Mannes: Robin Polzin! Der 28-Jährige konterte zunächst die frühe Union-Führung, als Björn Dohrn einen herrlichen Chip-Pass von Maik Stahnke eiskalt zu nutzen wusste (7.), mit dem prompten Ausgleichstreffer. Stark von Raoul Bouveron in Szene gesetzt, hatte der Torjäger keine Mühe mehr (8.).
Das war aber erst der Anfang. Als sich das Geschehen ein wenig beruhigte, war es Lorenz Lahmann-Lammert, der das Spielgerät über die Kette hob und Polzin fand. Dieser entwischte seinem Gegenspieler und vollendete trocken aus halbrechter Position ins lange Eck (31.)! „Wir haben eine schlechte erste Halbzeit gespielt und Bramfeld hat relativ gut gestanden. Wir haben es aber auch nicht gut gemacht“, befand Tornesch-Trainer Thorben Reibe. „Die sind zweimal vors Tor gekommen, haben beide Dinger reingehauen – und dann läufst du einem Rückstand hinterher“, haderte er.
Tornesch drückt, Bramfeld trifft
Nach dem dritten Treffer dankt Polzin (li.) seinem Vorbereiter Nikolaos Christodoulos (Mi.). Foto: KBS-Picture.de
Allerdings konstatierte Reibe: „Ich finde, in der zweiten Halbzeit hatten wir eine ganz andere Präsenz und Körpersprache – und auch gute Situationen. Leider fällt in unsere Drangphase hinein das 1:3“, konnte Fabian Knottnerus auf der einen Seite das Runde eben nicht ins Eckige befördern, weil Sebastian Kalk auf dem Posten war (51.). Stattdessen war es abermals Polzin, der nach einem starken Steckpass von Dennis Facklam und anschließendem Heber von Nikolaos Christodoulos ins verwaiste Gehäuse einschob (55.)! Tornesch warf nun alles nach vorne. Dass es jedoch ein gebrauchter Tag für die Unioner war, verdeutlichte vor allem jene Szene in der 69. Spielminute, als Knottnerus die Kugel gleich zweimal aus allerkürzester Distanz nicht an Kalk vorbei bekam.
Polzin schnürt Viererpack - Reibe trauert "verpasster Chance" hinterher
Der Schlusspunkt: Polzin (Mi.) schweißt zum 4:1-Endstand für seinen Bramfelder SV ein. Foto: KBS-Picture.de
Und so machte Polzin in der Nachspielzeit den Deckel drauf. Diesmal verdiente sich der eingewechselte Kilian Oelrich nach eigener Balleroberung und mustergültigem Querpass ein Fleißkärtchen (90. +2)! „Nach der langen Pause kommt man schon mal ins Zweifeln“, gestand Henning hinterher. „Aber wenn die Jungs dann so abliefern, weiß man, dass man nicht alles verkehrt gemacht hat“, bejubelte er den Auswärtscoup.
Während sein Gegenüber der verpassten Chance hinterhertrauerte: „Das ist natürlich sehr ärgerlich! Mit einem Sieg wäre man schon sehr weit gewesen, so ist es alles weiter offen. Aber von da, wo wir gekommen sind, dürfen wir uns auch nicht beschweren, dass es noch so spannend ist. Wir wussten, dass es nicht immer so weitergehen wird. Trotzdem haben wir eine große Chance vergeben“, bilanzierte Reibe nach einem Nachmittag, der ganz im Zeichen des Robin Polzin stand.