Kreisklasse 4

Vier Platzverweise für Polonia: Abbruch am Heubergredder

Match bei 3:1-Führung für Winterhude nach 71 Minuten beendet

31. März 2019, 11:48 Uhr

Foto: timelash.de

Hamburgs Amateurfußball ist seit Samstag um einen weiteren Spielabbruch reicher. Die Partie des FC Winterhude gegen KS Polonia in der Kreisklasse 4 wurde nach 71 Minuten von Schiedsrichter Ricardo Onur Cailskan vorzeitig beendet, nachdem der Unparteiische bereits den vierten (!) Platzverweis gegen die Gäste gezogen hatten, die dem Schiri daraufhin allzu lautstark applaudierten. Zu diesem Zeitpunkt führte der Spitzeneiter aus Winterhude im Heimspiel auf dem Rasenplatz im Sport Duwe-Stadion am Heubergredder gegen den Zweitplatzierten mit 3:1. 

Nach einem Freistoß, den Polonias Mateusz Schleicher in die Arme von Winterhudes Keeper Ole Werner schoss (3.), und Przemyslaw Domanskis eher harmlosem Versuch aus der 9. Minute, war für Letztgenannten kurze Zeit später bereits Schluss. Zum Abschluss an eine erste knappe Viertelstunde, in der Winterhude eher abwartend agierte und Polonoa druckvoll, fuhr Domanski am Mittelkreis Jonas Gügge von hinten in die Beine – glatt „Rot“ für den Polonia-Akteur (14.), dessen Teamkollegen in numerischer Unterzahl direkt das 0:1 kassierten: Max Dohrn nickte nach einer Flanke zur Führung für Winterhude ein (17.). Nach 22 Zeigerumdrehungen lag der Ball auch auf der anderen Seite hinter der Linie, nachdem Artur Bugno getroffen hatte. Das einzige Problem dabei: Der Treffer zählte nicht, weil die Flanke vorm Tor nach Ansicht des Spielleiters wohl knapp hinter der Torauslinie geschlagen wurde.

Eine zurückgenommene Rote Karte

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Stattdessen gingen die Hausherren mit 2:0 in Führung: Maciej Lopuszanski verlor den Ball im eigenen Strafraum, was Patrick Sievers dankend nutzte und erfolgreich abstaubte (24.). Auf der anderen Seite forderte Polonia nach einem vermeintlichen Foulspiel an Adam Jakubowski, der von gleich drei Gegenspielern umringt wurde und zu Fall kam, einen Elfmeter. Doch Schiri Caliskan ließ weiterlaufen (28.). Den Strafstoß gab es dann aber nur sechs Minuten später: Damian Rusek wude gelegt, Arkadiusz Kurek traf – nur noch 1:2 aus Sicht von Polonia. Und beinahe hätten die Gäste in Person von Jakubowski nach 36 Minuten sogar ausgeglichen. Der Schlusspunkt der ersten Hälfte. Die zweite Rote Karte des Spiels. Polonias Tomasz Sendor schubste seinen Gegenspieler nach einem Zweikampf leicht zu Boden, als dieser aufstehen wollte. Er entschuldigte sich sofort und half ihm sogar auf, doch der Unparteiische entschied auf „Rot“ wegen einer Tätlichkeit.

Doch für die Mannschaft von Trainer Tomasz Pol sollte es nach dem Seitenwechsel noch schlimmer kommen: Ganze vier Minuten waren im zweiten Spielabschnitt vergangen, als Referee Caliskan erneut den „Carton rouge“ hervorzauberte. Diesmal sollte es Jakobowski treffen – doch dann änderte der Spielleiter seine Entscheidung und gab dem Polonia-Akteur nur die Gelbe Karte. Danach drängte Winterhude mit weiterhin zwei Mann mehr au dem Platz auf die Entscheidung, konnte jedoch seine Chancen – unter anderem durch Sievers (56.) – nicht nutzen. Auch Polonia vergab in Person von Jakubowski (52.), der sich gemeinsam mit Radoslaw Rzymski und Daniel Krysiewicz immer weiter nach vorne orientierte, was zu einer Mittelfeldüberlegenheit der Winterhuder führte.

Nach 71 Minuten ist Schluss

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Es sollte die verkürzte Schlussphase des Spiels folgen. Nach 63 Minute strich ein Schuss von Tom Otte knapp am Pfosten des Polonia-Tores vorbei, nur zwei Minuten später klärte Schleicher einen Winterhuder Kopfball auf oder möglicherweise sogar bereits hinter der Linie. Der Treffer für den Gastgeber zählte jedenfalls nicht. Dafür gab es weitere fünf Minuten später einen Elfmeter für den FCW. Keeper Kempa meckerte lautstark und sah „Gelb“, der ebenfalls aufgebrachte und bereits verwarnte Krysiewicz handelte sich in dieser Szene die „Ampelkarte“ ein. Den fälligen „Elfer“ verwandelte Chris Jurijczuk zum 3:1 für Winterude, was höhnischen Applaus von der Polonia-Bank und „Bravo, Schiri“-Rufe von selbiger zur Folge hatte (69.). Es vergingen zwei weitere Zeigerumdrehungen, dann zeigte Schiri Caliskan Polonias Jakubowski „Gelb-Rot“. Es gab weiteren Applaus – unter anderem lief auch Polonia-Coach Pol mit auf den Platz und applaudierte. Referee Caliskan brach das Match ab. Danach beruhigte sich alles schnell wieder.