Verjüngungskur in Berne geht weiter

Erste Personalien für die Saison 2018/19 geklärt

18. April 2018, 13:36 Uhr

Obmann Michael Kraft (li.) und Trainer Frank Neben (re.) mit den Neuzugängen Danny Lange (2. v. li.) und Artur Blum. Foto: TuS Berne

Schon jetzt kann der TuS Berne die Planungen für die kommende Spielzeit in der Landesliga Hansa aufnehmen. Bei 15 Punkten Vorsprung auf die Abstiegsplätze dürfte für den Liga-Neuling nichts mehr anbrennen. Vielmehr strebt man im „Berner Beu“ einen einstelligen Tabellenplatz an – und das, obwohl im Winter nach dem Verlust etlicher Leistungsträger wie den Theis-Cousins und Nico Rosenfeld (alle Rahlstedter SC) oder auch Matteo Evers (HSV III) kurzzeitig die Alarmglocken schrillten. „Hut ab, wie die Mannschaft und der Trainer das kompensiert haben“, findet TuS-Obmann Michael Kraft sehr anerkennende Worte für die Arbeit des gesamten Teams.

Auch in der Saison 2018/19 soll der Weg mit vornehmlich jungen Leuten fortgeführt werden. „Wir werden wieder eine schlagkräftige Truppe auf die Beine stellen – vor allem aber eine junge Truppe“, verspricht Kraft, der schon jetzt fünf Neuzugänge präsentieren kann. Dabei handelt es sich um Spieler, die allesamt aus der Jugend kommen und perfekt ins Berner Profil passen. Bereits per sofort spielberechtigt sind Felix Nispel (18, Bramfelder SV U19), Danny Nick Lange (18, SSC Hagen Ahrensburg) und Artur Blum (19, SC Condor A-Regionalliga), dem jüngeren Bruder von Meiendorf-Torjäger Andrej Blum, von dem sich die Verantwortlichen schon jetzt eine Menge versprechen. Im Derby gegen Bramfeld (1:3) feierte der 19-Jährige sein Debüt und deutete gleich mal seine Fähigkeiten an. Zur neuen Serie stoßen dann auch Simon Marklin (19, SC Condor II), der in der Jugend vier Jahre lang in Berne spielte, und Anton Hein (19, Walddörfer SV) zum Team.

"Stand heute haben wir zwölf Zusagen aus dem Kader plus fünf Neuzugänge"

"Das Gesicht" des TuS bleibt: Jonathan Zinn (re.) wird auch in der kommenden Saison im "Berner Beu" spielen. Foto: TuS Berne

„Wir wollen natürlich auch ein, zwei erfahrene Leute mit einbauen. Die brauchst du in jeder Mannschaft. Aber generell ist für uns wichtig, dass wir mit den Spielern auch über zwei oder vier Jahre planen und zusammenarbeiten können. Deswegen haben wir uns gesagt, dass wir auf lange Sicht hin mit jungen Spielern zusammenarbeiten wollen“, erklärt Kraft den Berner Weg, mit dem man in der jüngsten Vergangenheit gut und vor allem sehr erfolgreich gefahren ist. Schmerzen tut hingegen der Verlust von Lars Richter, der die Mannschaft erst am letzten Wochenende beim 2:2 gegen Bergedorf 85 als Kapitän aufs Feld führte. Den 27-Jährigen, einer der wenigen Routiniers im Team, zieht es aus beruflichen Gründen in die Schweiz, weshalb er erstmal eine Pause einlegen wird. Dennoch kann Kraft vermelden: „Stand heute haben wir zwölf feste Zusagen aus dem aktuellen Kader plus die fünf Neuzugänge. In den nächsten Tagen und Wochen stehen weitere Gespräche an.“

Auch Zinn bleibt: "Es stimmt, dass er in der Zwickmühle war"

Simon Marklin (Mi.) stößt zur neuen Saison vom Hansa-Kontrahenten SC Condor II zu den "Berner Boys". Foto: TuS Berne

Unter den Akteuren, die bereits ihre Zusage gegeben haben, befindet sich auch der eigentliche „Capitano“, Benjamin Kroll, sowie Jonathan Zinn. Letztgenannter stand kurz vor einem Wechsel in die Oberliga zum TSV Sasel, konnte letzten Endes aber doch von einem Verbleib überzeugt werden. „Frank (Neben, Trainer; Anm d. Red.) hat viel Überzeugungsarbeit geleistet. Man darf aber auch nicht vergessen, dass Berne sein ‚Heimatverein‘ ist. Er hat hier in der Jugend gespielt und ist nach den Abgängen, die wir im Winter hatten, auch so ein bisschen der Kopf und das Gesicht der Mannschaft geworden. Er übernimmt schon sehr viel Verantwortung und hat Spaß daran, hier in Berne zu spielen – vor allem mit den jungen Leuten. Zudem stimmt das Umfeld. Man spielt hier teilweise vor über 200 oder sogar 250 Zuschauern – und da hat auch weiterhin große Lust drauf“, verrät Kraft, der aber gesteht: „Es stimmt, dass er in der Zwickmühle war. Die Oberliga ist natürlich auch eine Chance. Aber wir haben ihm auch gesagt, dass ihm ein Jahr in Berne noch guttun würde, damit er das, was wir jetzt zusammen aufgebaut haben, weiter mit entwickeln kann. Dann kann er immer noch in die Oberliga – oder auch ganz woanders hin – wechseln. ‚Joni‘ hat uns gesagt, dass er diesen Weg mitgeht. Er weiß, was er an uns hat und wir wissen, was wir an ihm haben. Von daher passt es einfach.“

"Die Hauptsache ist, dass wir drin bleiben"

Was die sportlichen Vorstellungen in der neuen Spielzeit betrifft, könne Kraft noch nicht allzu viel sagen. Nur eines steht fest: „Wenn wir Zehnter werden, was im ersten Jahr völlig normal und ein Erfolg für uns wäre, würden wir uns gerne verbessern. Aber wir haben uns dahin gehend noch keine konkreten Ziele gesetzt. Man weiß ja, dass das zweite immer das schwierigere Jahr ist. Wir wollen wieder eine gute Rolle spielen und versuchen, so schnell wie möglich mit dem Abstieg nichts mehr zu tun zu haben. Dann gucken wir weiter, wo es mit uns hingeht.“ Und abschließend: „Wenn es etwas erfolgreicher wird, freuen wir uns und sind glücklich. Die Hauptsache ist aber, dass wir drin bleiben.“

Autor: Dennis Kormanjos