Oberliga

Veganer Döner am Reinmüller: Buttlers „WG-Partner“ kommt aus Osdorf

21. April 2021, 14:38 Uhr

Toni Rohrbach wechselt innerhalb der Oberliga vom TuS Osdorf zum HEBC. Foto: noveski.com

Zur Saison 2019/20 zog es ihn vom Lübecker SC in die Hansestadt. Genauer gesagt: zum TuS Osdorf. Vom (sportlichen) Glück wurde Toni Rohrbach in den knapp zwei Jahren allerdings nicht verfolgt. Denn aufgrund der zwei aufeinanderfolgenden Saisonabbrüche konnte der 24-Jährige lediglich 19 Partien (fünf Tore) für die Mannen vom Blomkamp bestreiten. Im Sommer schlägt der „Blondschopf“ ein neues Kapitel auf, verlässt den TuS – und heuert beim HEBC an! Ein Transfer, den uns Stilianos Vamvakidis, Liga-Manager der Eimsbütteler, bestätigt.

Für Osdorf erzielte Rohrbach (re.) in 19 Liga-Einsätzen fünf Tore. Foto: noveski.com

Man habe „eine richtig gute Beziehung zu Osdorf“, untermauert HEBC-Trainer Özden Kocadal – und unterstreicht den überaus vorbildlichen Austausch mit den Verantwortlichen des TuS: „Wir haben zunächst einmal über ‚Speedy‘ (Manager Stilianos Vamvakidis, Anm. d. Red.) bei Cemil Yavas (Osdorf-Manager) angefragt, ob wir den Spieler überhaupt kontaktieren dürfen.“ Als das „Go“ von Osdorfer Seiten kam, habe er sich schließlich mit Toni Rohrbach in Verbindung gesetzt, erzählt Kocadal. Doch wie kamen überhaupt Kontakt und Interesse zustande? „Über Tonis WG-Partner Johann Buttler“, klärt der HEBC-Dompteur auf. Sein Spieler, der im vergangenen Sommer aus Lokstedt kam, habe ihm erzählt, „dass sich bei Toni im privaten Bereich ein bisschen was verändert, er sich selbstständig macht – und es deshalb nicht mehr schaffen wird, regelmäßig nach Osdorf zu fahren“.

"Er ist ein physisch starker Spieler"

Rohrbach macht sich gerade mit einem veganen Dönerladen selbstständig. Foto: noveski.com

Nachdem man sich intern beriet, stand schnell fest: „Wir wollten ihn unbedingt verpflichten, weil er gewisse Qualitäten hat und mitbringt, die wir so in unserem Spiel auf jeden Fall noch gebrauchen können.“ Unter anderem: „Er ist ein physisch sehr starker Spieler. Das sieht für das ‚ungeübte‘ Auge nicht unbedingt so aus, weil er recht schmächtig wirkt. Aber trotzdem ist auffällig, dass er sehr flink unterwegs ist – vor allem auf den ersten Metern hat er eine Geschwindigkeit, die wir vorne in der Art und Weise nicht haben.“ Ein weiterer wesentlicher Aspekt, der für die Verpflichtung Rohrbachs sprach: „Er kommt von einer Mannschaft, wo er unter dem Trainer Philipp Obloch ein hohes Pressing gespielt hat.“ Genau das, was auch die Eimsbütteler vorhaben. „Heißt: Er bringt taktisches Verständnis mit, was uns definitiv helfen wird. Denn gerade in der Hinsicht wollten wir uns im Offensivbereich noch einmal verstärken.“

Rohrbach soll "visuelle Überzahl schaffen"

Man wollte einen Stürmer haben, geht Kocadal ins Fachliche, „der von alleine gewisse Pressing-Situationen erkennt, schnell auslöst und bereit ist, Deckungsschatten aufzubauen und eine visuelle Überzahl zu schaffen, um Passwege zuzustellen und den Gegner unter Druck zu setzen, so dass der im Spielaufbau erheblich gestört ist“. All jene Qualitäten habe man bei Rohrbach gesehen. „Er passt auch vom Alter her gut ins Gesamtgefüge und kann 90 Minuten laufen“, erklärt Kocadal mit einem Augenzwinkern.

"Konnte mich von seinem Charakter überzeugen"

Mit HEBC-Akteur Johann Buttler wohnt Rohrbach zusammen in einer WG. Foto: noveski.com

Was beim HEBC aber neben den sportlichen Fähigkeiten ein weiteres ganz entscheidendes Kriterium für einen Wechsel an den Reinmüller ist: „In den Gesprächen mit Toni hat sich für uns auch seine Menschlichkeit hervorgetan. Ich konnte mich in einem persönlichen Austausch von seinem Charakter überzeugen und bin der festen Überzeugung, dass er auch als Typ sehr gut zu HEBC passt. Deshalb freuen wir uns sehr auf ihn.“ Rohrbach habe von Anfang an „mit beiden Vereinen total offen, ganz sauber und ehrlich kommuniziert“, betont Kocadal, der sich aber nicht nur auf die sportlichen und menschlichen Vorzüge von Rohrbach freut, sondern auch auf dessen veganen Döner. Denn: „Er macht einen eigenen Laden ganz in der Nähe des Platzes auf. Da sind wir schon mega heiß drauf, den veganen Döner mal zu probieren“, so Kocadal über seinen Neuzugang, der mit WG-Partner Johann Buttler auf bei Teamabenden „gute Laune versprühen soll“ – und dies sicherlich auch tun wird. 

Autor: Dennis Kormanjos