Urania wieder in Rekordlaune

Abbruch nach 74 Minuten – Hansa gehen die Spieler aus

30. April 2013, 08:57 Uhr

„16:0 – da muss Urania aber ein tolles Spiel gemacht haben!“ Das dürfte wohl die Standardreaktion auf das Ergebnis dieses denkwürdigen Matches sein, doch wer an diesem Sonntagmorgen am Schützenhof zugegen war, wird das relativieren können.

Die Partie schien bereits vor Beginn unter einem schlechten Stern zu stehen, denn bereits der Anpfiff erfolgte nicht pünktlich, da der ordnungsbedachte Schiedsrichter Thorsten Kunkel drei Gästespieler (darunter Torhüter Iskender Yilmaz) zurück in die Kabine schickte, um die erforderlichen Schienbeinschoner anzulegen.

Im Spiel selbst machte das Team um Trainer Ünal Ünüvar, der auf Grund der katastrophalen Personalsituation selbst aufs Feld musste, dann eine ähnlich schlechte Figur, beherrschten die Gastgeber das Geschehen trotz weitgehend lustloser Vorstellung nach Belieben, sodass sie sich bereits nach 29 Minuten einen 6:0-Vorsprung, gleichbedeutend mit dem Halbzeitstand, herausschossen. Als bei den Gästen zum Wiederbeginn auch noch Ufuk Ünüvar verletzt die Segel streichen musste und der SC seine Chancen nun etwas besser zu verwerten wusste, war allen Anwesenden klar, dass ein Ergebnis in Rekordnähe möglich ist, zumal sämtliche Hansa-Akteure angeschlagen agierten.

Rössing mit einem Viererpack

So mussten auch die beiden Hasans, Gökmen und Ünver verletzt vom Feld. Zu allem Überfluss schickte der Unparteiische auch noch Orkan Özkan mit der roten Karte vom roten Rasen, nachdem dieser den Spielleiter als „Arsch“ bezeichnet haben soll. „Ich habe nur gefragt: Was ist das für eine Art?“, entgegnete Özkan, der diese Frage in der Verärgerung über die Aufforderung des Unparteiischen an einen verletzten Mitspieler, doch bitte den Platz zu verlassen, stellte. Den genauen Sachverhalt wird das Sportgericht hoffentlich aufklären können …

Fußball wurde unterdessen auch noch gespielt – zu mindest vom SC Urania, der nach exakt 74 Minuten mit sage und schreibe 16:0 zu führte. Besonders hervorstechend: Philipp Rössing mit einem Viererpack!
Nun hatten die bemitleidenswerten Gäste, die bereits nach dem Platzverweis kurz vor einem Streik standen, die Nase voll und baten um einen Abbruch, dem alle Beteiligten schließlich zustimmten.
Damit gelang dem SCU die zweite große Torflut in dieser Saison: Bereits in der zweiten Runde des ODDSET-Pokals triumphierte man beim Kreisklassenvertreter des 1.FC Eimsbüttel mit einem Pokalrekord von 33:0. BJÖRN MEYER