DFB-Pokal

Trotz Zummack-Zauber: Leipzig macht gegen „T05“ Ernst!

30. August 2022, 23:04 Uhr

Leipzigs Dreifach-Torschütze Timo Werner im Duell mit Kevin Weidlich. Foto: noveski.com

17:27 Uhr: Der erste von drei Fanbussen trifft am Mannschaftshotel des FC Teutonia 05 im Leipziger "Westin" ein. 17:32 Uhr: Die Mannschaft kehrt von einem kurzen Spaziergang zurück und bekommt Beifall in der Hotellobby. 17:45 Uhr: Der Hamburger DFB-Pokal-Teilnehmer stärkst sich bei einem Essen für das Duell mit Titelverteidiger RB Leipzig, ehe Chefcoach David Bergner um 18:45 Uhr zur Besprechung bittet. 19:00 Uhr: Die "Kreuzkirchler" machen sich auf den kurzen Weg zur Red Bull Arena.

Das 4:0: Timo Werner (Mi.) schießt unbedränngt ein und macht seinen Hattrick perfekt. Foto: noveski.com

Um exakt 20:02 Uhr betraten die Akteure des FC Teutonia 05 das Bundesliga-Stadion in Leipzig. Während Liborio Mazzagatti, Erster Vorsitzender der 05er, im "ZDF"-Interview davon sprach, dass er hoffen würde, dass Leipzig "gnädig" sei und "einen schlechten Tag" erwische, ertönte im großen Rund die Vereins-Hymne des Clubs aus Ottensen - und zwar unter lautstarkem Applaus des RB-Anhangs. Tolle Geste! Nach gut zehn gespielten Minuten (alle Highlights im LIVE-Ticker), die der Gast ohne Gegentor überstand, prangerte ein Banner in der Leipziger Fankurve mit der Aufschrift: "Eure Tradition - Unser Heimspiel"

Die Hoffnungen auf eine Sensation erstickte Timo Werner binnen nicht einmal 60 Sekunden im Keime: Erst nach Zuspiel von Emil Forsberg (19.), dann nach Pass von Andrè Silva aus nahezu identischer Position. Während der gerade erst nach Leipzig zurückgekehrte Nationalspieler im ersten Anlauf von halblinks flach ins lange Eck traf, schweißte er die Kugel im zweiten Anlauf trocken ins kurze Toreck. Und Werner hatte noch nicht genug. Kurz vor der Pause servierte er Andrè Silva das 3:0 auf dem Silbertablett (41.), ehe er selbst eine herrliche Stafette über Dominik Szoboszlai, Silva und Forsberg zum 4:0 abschloss (43.).

Wohlers verpasst Werner einen "Tunnler"

Die Riesenchance zum Ehrentor für den Regionalligisten: Maik Lukowicz (li.) vergibt aber freistehend. Foto: noveski.com

Den ersten Torschuss der zweiten 45 Minuten hatten derweil die Mannen von der Kreuzkirche zu verzeichnen - und zwar durch Ole Wohlers. Dessen Versuch aus der zweiten Reihe segelte nach gerade mal 21 gespielten Sekunden aber über das Gehäuse (46.). Wenige Augenblicke darauf parierte Yannick Zummack gleich zweimal in sensationeller Manier gegen Silva und Forsberg (48.)! Absolut machtlos war er gegen Silvas Doppel-Unterkanten-Latten-Kracher aus 13 Metern (53.). Dem vorausgegangen war jedoch ein "Tunnler" von Wohlers gegen Werner, der daraufhin völlig verdutzt drein blickte. Letzteres tat auch der Regionalligist, als Forsberg per Hacke das halbe Dutzend voll machte (56.). Beide Treffer wurden von Szoboszlai mustergültig vorbereitet.

13.084 Zuschauer sehen RB-Torshow

Teutonen-Torsteher Yannick Zummack (Mi.) mit einer seiner unzähligen Paraden. Am Ende hielt er insgesamt elf (!) Torschüsse. Foto: noveski.com

Während beide Teams nun munter durchwechselten und Zummack immer wieder glänzend eingreifen musste, hätte Teutonia in Minute 68 den Ehrentreffer erzielen können, wenn nicht gar müssen. Aber Maik Lukowicz konnte einen super Spielzug über Wohlers und Steinwender aus drei Metern - ohne Gegenwehr - nicht zum krönenden Abschluss bringen! Vor insgesamt 13.084 Zuschauern in der Red Bull Arena durfte auch Christopher Nkunku noch seinen Torerfolg bejubeln, als er nach Silva-Pass locker-leicht ins kurze Eck finalisierte (77.).

Etwas Zählbares blieb dem Hamburger Pokalsieger verwehrt, weil Willi Orban dem Ganzen kurz vor Ultimo einen Strich durch die Rechnung machte. Einen Schuss von Steinwender, der über Wohlers, Fabian Graudenz und Diamant Berisha rechts im Strafraum in Aktion gebracht wurde, blockte der RB-Kapitän (87.). Stattdessen setzte Daniel Olmo per Abstauber den Schlussakkord zum 8:0-Endstand (90.).

Autor: Dennis Kormanjos