Insbesondere in den ersten 45 Minuten sah Bergner einen guten Auftritt seiner Mannen. „Da haben wir es sehr ordentlich gemacht und bis auf die Standardsituation zum 0:1 extrem wenig zugelassen“, so der 49-Jährige, der damit auf den herrlich und präzise getretenen Freistoß von Sebastian Kerk, der Yannick Zummack im Teutonen-Tor mit seinem Versuch aus 23 Metern halblinker Position keine Abwehrchance ließ (19.), ansprach. „Dass wir nicht so viele Möglichkeiten nach vorne haben werden, war uns vorher schon klar. Aber ich hätte mir noch ein bisschen mehr Mut und etwas mehr Tiefenläufe gewünscht“, gestand Bergner anschließend.

Lukowicz bejubelt Teutonen-Tor

Nicht nur für den Drittliga-erprobten Kevin Weidlich war es eine besondere Erfahrung, gegen die Zweitliga-Truppe von Hannover 96 zu testen. Foto: noveski.com

In der 39. Spielminute mussten die Gäste das 0:2 hinnehmen - und wie: „Das ist natürlich ein absolutes Traumtor und zeigt den Unterschied zwischen dem semi-professionellen Bereich und dem Top-Profi-Bereich bei Hannover 96“, staunte auch Bergner nicht schlecht, als Ex-HSV-Profi Louis Schaub die Kugel nach einem Lattentreffer von Kerk volley aus 18 Metern in den Giebel hämmerte. Im zweiten Abschnitt erhöhte Robin Friedrich, der im ersten Saisonspiel mit der U23 der 96er bereits gegen Teutonia erfolgreich war, nach einem Steilpass von Schaub auf 3:0 (72.).

Aber: Auch die Mannen aus Ottensen durften einen Torerfolg bejubeln - und zwar direkt im Anschluss nach dem Anstoß. Ein langer Ball von Sebastian Hertner aus der eigenen Hälfte fand Maik Lukowicz, der sehenswert per Heber abschloss (73.)! Den Schlusspunkt setzte Nicolo Tresoldi nach einem Ballverlust der 05er im blitzschnell vorgetragenen Gegenzug zum 4:1. Die wichtigste Erkenntnis von Bergner: „Keiner hat sich verletzt“, zeigte er sich insgesamt „sehr zufrieden“ - und meinte: „Darauf können wir aufbauen.“

"Da sieht man, wie die Jungs aus der Zweiten Liga zocken"

In eine ähnliche Kerbe sprang Routinier Weidlich, der einst für Energie Cottbus 35 Drittliga-Spiele absolvierte: „Vorweg bedanken wir uns für den Test. Für uns war es gut, zu sehen, wie die Jungs aus der Zweiten Liga zocken, weil der eine oder andere auch mal da hin will. Grundsätzlich war das Spiel okay. Am Ende ist es vielleicht um ein Tor zu viel gewesen. Aber jeder hat seine Aufgaben gemacht.“ Im ersten Durchgang habe man „gut rausgespielt und gut verteidigt“. Auch nach der Pause sei es ein weitesgehend „vernünftiger“ Auftritt gewesen, so Weidlich, der abschließend bereits den „vollen Fokus“ auf das Derby am kommenden Sonntag gegen Abstiegskandidat FC St. Pauli II richtete. Da wollen die Teutonen wieder an die Erfolge der vergangenen Wochen in der Regionalliga anknüpfen.