Tore, Platzverweise und Aushilfstorhüter im Topspiel!

Flottes Spiel an der Sternschanze findet keinen Sieger und begeistert dennoch

16. November 2014, 17:40 Uhr

Foto zum Spiel: noveski.com!

Das Spitzenspiel zwischen Sternschanze II und Paloma II machte seinem Namen alle Ehre. Bereits nach nur zehn Sekunden hätten die Gäste in Führung gehen müssen und auch im Anschluss bot sich den Zuschauern ein ereignisreiches Spiel mit viel Tempo. Nach beiden Führungstreffern wurde umgehend wieder für Egalität gesorgt, weswegen das Spiel bis zum Abpfiff offen blieb. Dann wurde es hektisch: SC-Keeper Lehmann musste vorzeitig vom Platz und wurde durch Feldspieler Rosin ersetzt. Am Ende hatte das 2:2 jedoch Bestand.

Wegen eines zuvor ausgetragenen Senioren-Spiels wurde das Gipfeltreffen der Kreisliga 5 erst nach zehnminütiger Verspätung angepfiffen, wonach es den Palomaten kaum schnell genug gehen konnte. Nach dem Anstoß der Gastgeber kontrollierten sie den Ball schlecht, Rogge preschte dazwischen und stand plötzlich völlig frei vor Lehmann. Vielleicht selbst geschockt von der sich ihm bietenden Gelegenheit schoss er allerdings hauchzart links am Tor vorbei. Was für ein Auftakt! Gäste-Trainer Kallenbach sah seinen Plan früh aufgehen: „Wir wussten, dass Sternschanze uns beobachtet hat und wir spielen sonst eher abwartend. Deswegen wollten wir heute früh draufgehen und sie überraschen. Die Chance nach zehn Sekunden war so aber auch nicht eingeplant...“ Die Schläfrigkeit war für SC-Coach Sandhop „vielleicht der Aufregung geschuldet“.

Paloma legt los wie die Feuerwehr

Auch im weiteren Verlauf machte Paloma mehr Druck. Bis zur zwölften Minute dauerte es aber noch, bis sie entscheidend in den Strafraum eindringen konnten. Meyer ließ einen Verteidiger aussteigen und legte uneigennützig auf Edvin Isic rüber, der die Kugel nur noch über die Linie drücken brauchte (12.). Klasse herausgespieltes Tor zur Gäste-Führung. Diese hielt allerdings nicht lange. Ein Kutun-Freistoß von links segelte hoch in den USC-Strafraum, wo Christian Petyrek völlig freistehend ins linke Eck einschob (15.). Da hatte die gesamte Abwehr geschlafen. Der SCS wurde nach dem Tor nun bestimmender und hatte in der sehr flotten Anfangsphase einige kleine Chancen. Die klarste noch in der 19. Minute, als man einen freien Abpraller nach Petyreks Fernschuss nicht im Gehäuse unterbringen konnte. Mit zunehmender Spielzeit schien der intensive Auftakt oder das schlechte Wetter allerdings Tribut zu fordern, das Spielgeschehen verflachte ein wenig. Beide Seiten versuchten, über die Außen in den Strafraum einzudringen, doch bei den Flanken war stets ein Abwehrspieler zur Stelle.

Zweite Halbzeit gehört lange den Gastgebern

Nach dem wärmenden Pausentee ging es dann aber wieder aufregend los. In der 47. fand Mahns mit einer Flanke von links Stürmer Moriße am zweiten Pfosten, sein Heber landete aber auf dem Gehäuse. Doch auch die SC-Abwehr war sofort gefordert. Ein durch die Schnittgestelle geschickter Florian Rogge versuchte, den herauslaufenden Lehmann zu umkurven, kam dabei aber zu Fall. Trotz lautstarker Proteste der Fans blieb die Pfeife des Schiedsrichters allerdings stumm. Rogge reklamierte nicht groß, sondern rappelte sich fair wieder auf und gab einen notdürftigen Nachschuss ab, der das Tor jedoch verfehlte (48.). Mehr Glück hatte dann Ebubekir Kutan, der in der 57. Minute über rechts in den Sechzehner geschickt wurde. Mit einem cleveren Abschluss ins lange Eck ließ er Hagemann keine Chance und erzielte so die erste Führung für die Gastgeber. Doch auch diese hatte nicht lange Bestand. Im Getümmel an der Strafraumgrenze kam ein Paloma-Angreifer zu Fall und der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt: Elfmeter für den USC! Savelsberg ließ sich nicht lange bitten und verwandelte trocken zum 2:2 (60.)

Heiße Schlussphase

Dennoch blieb der SC Sternschanze jetzt obenauf und kam zu einigen hochkarätigen Chancen. Nur kurz nach dem Ausgleich scheiterte Moriße nach einem gut abgelegten Ball am Gäste-Keeper (63.). Dieser avancierte in der 86. Minute sogar zum Retter für den USC: Nachdem sich der SC gut über links in den Strafraum kombiniert hatte, kam in der Mitte wieder Moriße ganz frei zum Abschluss, schoss allerdings wieder Hagemann an. Spätestens das hätte die erneute Führung sein müssen. Stattdessen wurde es auf der anderen Seite brandgefährlich. Mit einem langen Ball versuchten die Tauben über links zu kontern. Torhüter Lehmann ging volles Risiko und eilte weit aus seinem Tor heraus. Zwar traf seine Grätsche den Ball, doch auch den Gegner räumte er voll ab. Für den Schiedsrichter zu viel des Guten: Er zeigte Lehmann die zweite Gelbe Karte – bereits im ersten Durchgang war er wegen Meckerns verwarnt worden – und schickte ihn vorzeitig zum Duschen. Der Platzverweis brachte Sandhop, der schon dreimal getauscht hatte, in einige Bedrängnis. Dieser äußerte sich nach dem Spiel jedoch gelassen zu der Szene: „Ich habe gar nicht entschieden, wer reingeht. Das haben die Spieler unter sich ausgemacht. Rosin hatte wohl Lust drauf.“ Weniger erfreute ihn jedoch die Entscheidung des Schiedsrichters: „Das ist für mich absolute keine gelbe Karte. Er spielt ganz klar den Ball, auch wenn der Angreifer vielleicht Schmerzen hat.“ Dennoch blieb es letztlich beim 2:2, denn die Palomaten verstanden es nicht mehr, den Interims-Keeper ernsthaft zu fordern. Mit dem Schlusspfiff holte sich Sternschanze-Spielführer Rebke zu allem Überfluss noch wegen höhnischem Applaus die Rote Karte ab.

Ein Ergebnis, das nicht nur den Leistungen der beiden Teams entsprach, sondern auch eines, mit dem sich beide Trainer anfreunden konnten. Sandhop ärgerten zwar die vergebenen Chancen, aber er blickte am verregneten Sonntag auf die Sonnenseite: „Wir sind jetzt seit einem Jahr zu Hause ungeschlagen und das ist absolut positiv.“ Von einem gerechten Unentschieden sprach auch Savelsberg, der nach dem Spiel bilanzierte: „Wir bleiben erstmal oben, also ist das okay.“ Auch sein Trainer teilte die Meinung des Torschützen: „Das war sicherlich ein Spitzenspiel mit hohem Tempo und großem Engagement. Und wir bleiben Erster, deswegen bin ich sehr zufrieden.“

Der Liveticker zum Spiel

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