Bezirksliga West

Top-Transfer für Bezirksligist: Arifi soll ganz Lurup „anstecken und mitziehen“

05. Juni 2020, 15:32 Uhr

Ein Foto, das noch vor Corona-Zeiten entstand: Jeton Arifi (li.) und Daniel Domingo halten das Trikot ihres künftigen Vereins SV Lurup in Händen. Foto: privat

Er hat eine eindrucksvolle Vita vorzuweisen, spielte zweieinhalb Jahre lang an der Seite von etablierten Profis wie Fabian Boll, Jan-Philipp Kalla, Thomas Meggle, Michel Dinzey, Ralph Gunesch, Fabio Morena oder auch Charles Takyi beim FC St. Pauli und absolvierte für die „Kiezkicker“ 56 Drittliga-Partien, in denen ihm sechs Tore gelangen. Es folgte eine Saison bei Energie Cottbus II und zehn Einsätze in der damaligen Regionalliga Nord mit den Teamkollegen Tom Mickel (HSV) oder Jan Hochscheidt (Erzgebirge Aue). Die letzten Jahre kickte er für seinen Jugendverein FC Teutonia 05 – doch nun will Jeton Arifi mit seinen 35 Jahren nochmal ein ganz neues Projekt in Angriff nehmen und beim Aufbau unterstützen!

Zuletzt stellte Jeton Arifi (re.) sein noch immer vorhandenes Können beim künftigen Regionalligisten FC Teutonia 05 zur Schau. Foto: KBS-Picture.de

„Wir kennen uns seit mehr als 25 Jahren, haben damals in derselben Straße gewohnt und gingen auf die gleiche Schule“, erinnert sich Patrick da Silva Lopes, der neue Liga-Obmann des SV Lurup, an die Anfänge und enge Verbindung zu Jeton Arifi. „Seitdem sind wir Freunde“, erzählt da Silva Lopes, der nach seiner Amtsübernahme gleich einen zunächst aussichtslos scheinenden Versuch gestartet hatte: „Als feststand, dass ich den Ligamanager mache, habe ich mich direkt mit Jeton in Verbindung gesetzt und ihm von dem Projekt und dem, was wir vorhaben, erzählt. Ich wollte einfach seine Meinung dazu wissen“, holte er sich eine Einschätzung von einem höherklassig erfahrenen Spieler und eben auch engen Freund ein. Doch da Silva Lopes beließ es nicht dabei. „Ich habe ihn gleichzeitig gefragt, ob er sich vorstellen könnte, ein Teil davon zu sein.“

"Er sieht mehr als irgendeinen Status oder die reine Spielklasse"

Nach vielen höherklassigen Jahren will Arifi (li.) dem SV Lurup beim Neuaufbau helfen. Foto: KBS-Picture.de

Die Gespräche mit Arifi verliefen gut. Sehr gut sogar, berichtet da Silva Lopes. „Jeton war von der Idee und der ganzen Geschichte, die dieser Neuaufbau mit sich bringt, immer mehr angetan.“ Auch Daniel Domingo, der die Geschicke am Vorhornweg in der kommenden Saison mit da Silva Lopes zusammen leiten wird, zeigte sich gleich beeindruckt, war allerdings auch ein Stück weit verwundert: „Er hat mir gesagt, dass es schwer wird, einen Spieler wie ihn in die Bezirksliga zu holen“, verrät der neue Obmann, der prompt entgegnete: „Jeton ist eine Person, die mehr sieht als irgendeinen Status oder die reine Spielklasse.“

"Jeton ist ein kompletter Spieler"

Dass er Recht behalten sollte, kristallisierte sich schnell heraus. Denn: Arifi gab dem SV Lurup tatsächlich seine Zusage! „Unabhängig von seiner spielerischen Qualität, wollten wir Jeton auch aufgrund seiner Persönlichkeit dabei haben. Wir sehen in ihm einen Führungsspieler, wie er im Buche steht. Denn wir haben einige junge Spieler, die von seiner Erfahrung hoffentlich profitieren und über sich hinauswachsen werden.“ Arifi sei ein Bestandteil von „unserem Projekt, mit dem wir langfristig planen“, so da Silva Lopes, der mit seiner Meinung aber nicht alleine dasteht: „Jeton ist ein kompletter Spieler, der durch seine Erfahrung und seine Art auf dem Platz eine ganze Mannschaft anstecken beziehungsweise mitziehen kann“, schwärmt auch Domingo von seinem jüngsten Neuzugang. Der ehemalige Wedel-Coach, Cordi-Manager und jetzige Rugenbergen-Co-Trainer kennt Arifi noch aus gemeinsamen alten Zeiten beim FC St. Pauli. „So schließt sich der Kreis – und wir sind alle froh, dass wir Jeton für den Neuaufbau gewinnen konnten“, zeigt sich da Silva Lopes mächtig stolz.

Kader nun 18 Mann stark

Von der Kreuzkirche an den Vorhornweg: In Lurup wird Arifi (Mi.) künftig auf Tore- und Punktejagd gehen. Foto: KBS-Picture.de

Mit der Verpflichtung von Arifi, der für den FC St. Pauli II, SC Verl und SV Elversberg auch 136 Viertliga-Spiele (22 Tore) absolvierte, setzt der West-Bezirksligist nochmal ein richtiges Ausrufezeichen in Sachen Kaderplanung. Zuvor standen bereits 17 Mann fest, die das neue Gesicht des SVL bilden sollen – darunter befinden sich lediglich fünf Akteure aus dem aktuellen Kader: Keeper Niklas Magnus Wietzke, Schafi Karimi, Weys Karimi, Frederik Sander und Routinier Haris Junuzovic haben ihren Verbleib angekündigt. Nun lässt der Transfer von Arifi noch einmal aufhorchen!

Autor: Dennis Kormanjos