Oberliga

Teutonia: Unliebsame Töne aus Uphusen – Hollerieth nimmt Irritationen auf seine Kappe

17. März 2020, 09:36 Uhr

Foto: Knötzsch

Kaum ist die Verpflichtung von Achim Hollerieth als neuer Trainer beim FC Teutonia 05 unter Dach und Fach und damit ein Nachfolger des am Freitag entlassenen Sören Titze gefunden, hat sich nun auch TB Uphusen – der bisherige Verein Hollerieths – zu Wort gemeldet. Der Club aus der Oberliga Niedersachsen schlägt dabei kritische Töne gegenüber seinem Ex-Coach und dem Vorgehen des Hamburger Oberligisten an.  

Dies berichten zumindest der „Weser-Kurier“ und die „Syker Kreiszeitung“, die den TB Uphusen medial begleiten. Mit einem Abgang Hollerieths in der Saison habe – nachdem der Ex-Profi seit gerade einmal fünf Monaten im Verein tätig war – „niemand wirklich gerechnet“ sagt Uphusens Sportlicher Leiter Florian Warmer gegenüber den beiden Blättern, „natürlich habe es mitunter mal die eine oder andere Anfrage für Achim gegeben. Doch er hat uns immer versichert, dass er die Saison auf jeden Fall bis zum Sommer durchziehen wird. Außerdem haben wir zuletzt sehr gut und intensiv zusammengearbeitet.“ Umso überraschender sei man gewesen, als Hollerieth am Sonntag um seine Vertragsauflösung gebeten habe. „Dem haben wir nicht sofort zugestimmt, schließlich gab es noch einigen Gesprächsbedarf“, so Warmer.

Uphusen verärgert, weil Teutonia keinen Kontakt aufnahm

T05-Vereinsvertreter Liborio Mazzagatti: Er und der Club von der Kreuzkirche sollen sich nicht an TB Uphusen gewandt haben. Foto: Heiden

Dass Teutonia 05 derweil die Verpflichtung Hollerieths bereits via Social Media als perfekt meldete, sorgte beim Oberligisten aus Niedersachsen für Unmut. „Bis heute hat noch kein Verantwortlicher aus Ottensen in irgendeiner Form Kontakt zu uns aufgenommen. Und das ist ja wohl das mindeste, zumal Achim bei uns ja auch noch einen gültigen Vertrag bis zum 30. Juni hat. Natürlich hat uns das richtig geärgert. Aber letztlich werden wir nun seinem Wunsch nachkommen und den Vertrag auflösen. Auch wenn die Art und Weise der Hamburger auf einem anderen Blatt steht. Denn das hat schon einen faden Beigeschmack.“

TB-Kapitän Ole Laabs sagte derweil, die Entscheidung Hollerieths sei „objektiv nachvollziehbar. Der Aufwand, den er betreiben musste, war schon extrem groß. Allein die Fahrten aus Buchholz. Daher liegt es natürlich sehr nahe, dass er sich einen Verein in Hamburg, der auch noch Ambitionen in Richtung Regionalliga hat, ausgesucht hat. Wenn Achim auf dem freien Markt gewesen wäre, alles gut. Aber doch nicht mitten in der Saison! Zumal gerade er in den vergangenen Wochen immer gepredigt hat, dass in unserer Situation der Zusammenhalt extrem wichtig ist. Scheinbar waren das dann ja nur leere Worthülsen.“

Hollerieth nimmt T05 in Schutz: „Von denen hat keiner einen Fehler gemacht“

Teutonias neuer Trainer Achim Hollerieth nimmt die Kommunikationsprobleme auf seine Kappe. Foto: Both

Hollerieth selbst wird von der „Kreiszeitung“ dahingehend zitiert, dass er „die Kritik an meiner Person nachvollziehen kann. Ich weiß ja auch, dass ich gesagt habe, dass wir es bis zum Saisonende durchziehen.“ Doch er sei zuletzt „einfach an der Grenze der Belastbarkeit gewesen. Denn nachdem meine Arbeitszeiten im Achimer Fitnessstudio umgestellt wurden, war der Aufwand kaum noch zu leisten. Daher habe ich mich parallel um einen anderen Job gekümmert.“ Dieser führe ihn als Regionalleiter für den Hamburger Raum in der Fitnessbranche wieder näher an die Hansestadt und ließe sich mit dem Trainerjob in Uphusen nicht verbinden.

„Daher danke ich auch den Uphuser Verantwortlichen um Florian Warmer, dass sie meiner Bitte um Auflösung des Vertrages nachgekommen sind“, so Hollerieth, der bei der Anfrage von „T05“ nach eigener Aussage „zugreifen musste. Denn da konnte ich beides miteinander koordinieren. Dass es dabei im Zuge des Wechsel zu einigen Irritationen gekommen ist, nehme ich allein auf meine Kappe. Denn augenscheinlich hat es da zwischen mir und den Ottenser Verantwortlichen ein Kommunikationsproblem gegeben. Von denen hat somit keiner einen Fehler gemacht.“

Jan Knötzsch