Regionalliga Nord

Teutonen-Prügel für den AFC: „Ein neuer Sheriff ist im Viertel!“

21. November 2021, 14:54 Uhr

George Kelbel (li.) und Mats Facklam im Jubelmodus nach dem Derbysieg. Foto: KBS-Picture.de

„Ein neuer Sheriff ist im Viertel“, brachten die Anhänger des FC Teutonia 05 die Kräfteverhältnisse schon vor dem Lokalderby gegen Altona 93 (alle Highlights im LIVE-Ticker) auf einem riesigen Banner deutlich zum Ausdruck. Mit einer imposanten Choreo – inklusive schwarz-weißer Pyro-Show – wurden die Mannschaften auf den Platz im Stadion Hoheluft geleitet. Und auch auf dem grünen Kunstgeläuf ließen die Mannen von der Kreuzkirche schnell keinen Zweifel aufkommen, wer das sportliche Sagen im Bezirk hat…

Die Choreografie des Teutonen-Anhangs vor dem Derby. Foto: KBS-Picture.de

Schon nach gerade einmal acht Zeigerumdrehungen schien der Drops an der Hoheluft gelutscht: Erst schloss Gianluca Przondziono eine tolle Kombination über Marcel Andrijanic und den uneigennützigen Fabian Istefo zur Führung ab (5.). Keine 180 Sekunden später düpierte George Kelbel nach einem Przondziono-Zuspiel den völlig verdutzten AFC-Fänger Jasin Jashari, der beim 23-Meter-Schlenzer aus halblinker Position keine Anstalten machte, zu reagieren. Das Leder schlug halbhoch im linken Toreck ein (8.)!

AFC kläglich, Teutonia legt nach

Die Gäste, in der Defensive unglaublich instabil, offen und löchrig, bemühten sich zwar um eine Antwort, wirkten aber völlig überfordert. Peer Mahncke, der von Höhe der Mittellinie frei aufs Tor zusteuerte, wurde von Teutonen-Torsteher Yannick Zummack, der weit aus seinem Kasten herauseilte, überlaufen (12.). Dann scheiterte Dennis Rosin am auf der Linie rettenden Tim Weissmann (18.). Ein kurzes Altonaer Aufflackern, das schnell wieder verpuffte. Kelbel brachte auf dem linken Flügel Besfort Kolgeci in Aktion. Dieser schüttelte Leon Mundhenk wie eine lästige Fliege ab und ah im Rückraum Istefo, der aus 14 Metern in den rechten Giebel einschweißte – 3:0 (27.)!

Auch die zweite Halbzeit geht an T05

Fabian Istefo (li.) - hier im Duell mit AFC-Rückkehrer Benjamin Safo-Mensah - zeigte eine starke Leistung und belohnte sich mit dem Treffer zum 3:0. Foto: KBS-Picture.de

Die Hirsch-Elf brannte im ersten Abschnitt ein Feuerwerk ab – und spielte den Stiefel in den zweiten 45 Minuten im Schongang runter. Konnte man auch, da die „Bergmänner“ die 05er kaum forderten. Im Gegenteil. In der 72. Spielminute vertändelte Eudel Monteiro rechts am eigenen Sechzehner die Kugel. Im zweiten Anlauf flankte der eingewechselte Ömer Akyörük scharf vors Tor, wo Jashari vorbeisegelte und Mats Facklam schulbuchmäßig einköpfte! Immerhin durften die Gäste noch den Ehrentreffer „bejubeln“, als Dominik Akyol freistehend von halblinks ins kurze Eck vollendete (79.). 


Das letzte Wort hatten aber die Teutonen: Eine Hereingabe von „Geburtstagskind“ Dino Fazlic, der seinen 30. Ehrentag feierte, köpfte Tim Weissmann aufs Tor. Jashari, der zuvor eine Ecke nur unzureichend aus der Gefahrenzone beförderte, wehrte zur Seite ab, wo Jeffery Volkmer spielend zum Endstand einschob (90.)!

"Schon beim Warmmachen gespürt, dass wir richtig gierig, griffig und gallig sind"

Der unglückliche Altona-Keeper Jasin Jashari (re.) kommt gegen Mats Facklam, der zum 4:0 einnickt, zu spät. Foto: KBS-Picture.de

„Verdient“, jubelte 2:0-Schütze Kelbel inmitten der Feierlichkeiten mit den eigenen Fans. „Zuletzt haben wir den Bock nicht umgestoßen können. Trotz guter Spiele waren das schwierige Wochen. Jetzt war es wichtig, dass wir endlich und hoffentlich wieder eine kleine Serie starten, wo es in die wichtigen Spiele geht.“ Auf Nachfrage zu seinem Kunstschuss entgegnete er: „Ich kriege den Ball perfekt rüber gespielt und habe gesehen, dass der Torwart ein Stück weit am anderen Pfosten stand. Da dachte ich mir: Ich ziehe den mit ein bisschen Spin rum. Was dann passiert ist, hat man ja gesehen“, erklärte er mit einem Augenzwinkern. 


„Ich habe schon beim Warmmachen gespürt, dass alle so richtig gierig, gallig und griffig auf den Beinen waren. Jeder wollte den Zweikampf gewinnen, ist bei Ballverlusten direkt hinterher. Das haben wir richtig gut umgesetzt“, strahlte Kelbel – während sich Anhänger beider Lager im Nachgang noch eine handfeste Auseinandersetzung lieferten. Unschönes Ende eines sportlich einseitigen Derbys!

Die Pressekonferenz mit beiden Trainern im Video:

Autor: Dennis Kormanjos