Buntes

Streit um „Fettes Brot“ – Ex-ETSV-Kicker und Kult-Band zoffen sich

28. Mai 2020, 21:33 Uhr

Sulayman Nasimi vor seinem neuen Laden in der Jarrestraße, den er auf den Namen "Fettes Brot" getauft hat - zum Unmut der Band. Foto: privat

Er spielte für den SC V/W Billstedt, den ASV Hamburg oder auch den ETSV Hamburg – doch zuletzt machte Sulayman Nasimi vor allem als Rapper unter dem Namen „Sylo“ sowie als Betreiber des neuen Croque-Ladens „Fettes Brot“ in der Jarrestraße auf sich aufmerksam. Fettes Brot? Ja, genau so wie der Name des Hamburger Hip-Hop-Ensembles. Dass Nasimi seinem neuen „Schuppen“ eben diesen Namen verpasst hat, kommt bei der Band alles andere als gut an…

Über die sozialen Netzwerke veröffentlichte „Fettes Brot“, also in dem Fall die Band, folgendes Statement: „An alle, die es gut mit uns meinen“, lautet der Einstieg. „Einigen von euch ist es aufgefallen: in der Jarrestrasse steht seit ein paar Wochen ein Ess-Lokal, das unseren guten Namen trägt und auch online beworben wird: ‚FETTES BROT HAMBURG‘. Die Frage kam eurerseits vermehrt auf, ob wir jetzt auf Sandwiches umsatteln? Oder ob wir einen Pizza-Pick-up aufgemacht haben?“ Dem ist jedoch nicht so. Denn: „Gleichzeitig amüsiert und erschrocken, fragten wir also freundlich auf privatem Wege den Lokal-Betreiber (der zu allem Überfluss auch noch unter unserem Namen Insta- und Facebook-Werbung für seine eigene Rap-Musik machte), wie er denn auf solch unzulässiges, übergriffiges Tun komme? Diese höfliche Nachfrage wurde uns auf diesem offenen Kanal nicht erwidert, sondern tags darauf von einer namhaften Hamburger Anwalts-Kanzlei beantwortet. Sehr feindlich. Uns blieb damit nur noch der Rechtsweg: per Einstweiliger Verfügung vom Landgericht.“ 


Weiter schrieb die Erfolgs-Gruppe: „Inzwischen bimmelt die lokale Presse und es liegt in der Luft, dass wir in einer klassischen Tatsachenverdrehung in ein schlechtes Licht gestellt werden. Nach dem Motto: ‚Es war einmal ein armer kleiner Gastronom im Kampf gegen die bösen, übermächtigen Pop-Stars ... Und das in Zeiten von Corona!‘“ Klarzustellen bleibe, so „Fettes Brot“, „dass wir dem jungen Geschäft jeden Erfolg wünschen. Nur bitte: ohne uns dabei namentlich zu vereinnahmen. Danke fürs Mitfühlen. Bleibt gesund und munter, Fettes Brot“

"Das hat kranke Ausmaße angenommen"

Im Hamburger Amateurfußball machte sich Sulayman Nasimi bei seinen Stationen Vorwärts-Wacker Billstedt, ASV Hamburg und ETSV Hamburg einen Namen. Foto: Bode

Wir haben beim Ex-ETSV-Kicker Nasimi nachgefragt, wie er zu den „Vorwürfen“ steht. Chronologisch rollt er den Fall wie folgt auf: „Es ging damit los, dass ich eine E-Mail von der Band bekommen habe. Darauf habe ich mit Hilfe eines Rechtsbeistandes geantwortet – was ja klar ist. Denn ich bin Laie auf diesem Gebiet und habe keine Ahnung, wie man darauf antwortet.“ Gerade dann, wenn eine nicht nur deutschland-, sondern weltweit erfolgreiche Band wie „Fettes Brot“ dahinter stecken würde. Auch Nasimi meint, dass der Streit nicht nur medial inzwischen „kranke Ausmaße angenommen“ habe. Zudem betont er: „Ich bin Hamburger – und klar kennt man die Band.“ Und wie kam er dann darauf, sein neues Croque-Geschäft „Fettes Brot“ zu taufen? „Der Name passte einfach zum Laden. Bei uns gibt es fette Brote. Natürlich habe ich mich im Vorfeld informiert, weil man eben nichts falsch machen wollte – und der Name ‚Fettes Brot‘ war nicht geschützt und kein Patent darauf angemeldet. Ich habe auch nur Befürworter gefunden.“

"Bin positiv gestimmt, dass wir eine Lösung finden"

Doch wie geht es nun weiter? Ist sogar eine Namens-Änderung beim Gastronomie-Betrieb ein Thema, um weiterem Ärger aus dem Weg zu gehen? „Wir befinden uns da in Gesprächen“, erklärt uns Nasimi. „Ich kann da aktuell nicht ins Detail gehen, bin aber positiv gestimmt, dass wir eine Lösung finden und dass es einen coolen Verlauf nimmt.“ Seine Karriere als Rapper habe er inzwischen „etwas zurück geschraubt“, was einfach daran liegen würde, „dass mit dem Laden viel los war und nach wie vor ist – und wir das zurzeit noch zu zweit machen. Also mein Koch und ich. Wenn das so richtig anläuft, wie wir uns das wünschen, dann werde ich auch dafür wieder mehr Zeit haben.“

"Mit fetter Motivation zurückkommen"

Gleiches gilt für sein anderes großes Hobby: Fußball. „Ich hätte wahnsinnig Bock, wieder zu spielen – aber ich hatte zuletzt einige eklige Verletzungen im muskulären Bereich, die mich länger aus der Bahn geworfen haben.“ Aber: „Ich hoffe, dass ich mit dem Laden schnell Fuß fassen und dann bald wieder mit fetter Motivation zurückkommen kann“, und das im wahrsten Sinne des Wortes.