Landesliga Hansa

„Siege sind mir wichtiger, als dass ich selbst treffe“

Kosovas Stürmer Wasim Sarwari im Interview

12. September 2019, 11:28 Uhr

Zielsicher: Wasim Sarwari erzielte in dieser Saison bislang sechs Treffer für den Klub Kosova. Foto: Bode

Die Realität ist nicht von der Hand zu weisen: Heimlich, still und leise hat sich der Klub Kosova nach dem Sieg am vergangenen Wochenende gegen den ASV Hamburg auf den dritten Platz der Tabelle in der Landesliga Hansa geschoben. Einer, der daran mit bisher sechs Saisontreffern einen nicht gerade kleinen Anteil hat, ist Wasim Sarwari. Wir haben den Stürmer, der 2017 vom SC Eilbek zu Kosova wechselte, zum Interview gebeten und mit ihm über den bisherigen Verlauf der Saison, die Ziele des „Klub“ und den Anteil von Coach Daniel Sager am aktuellen Erfolg gesprochen. Zudem verrät uns Sarwari, warum ihn seine Mitspieler spaßig als „Positions-Hure“ bezeichnen und er lieber in die Oberliga aufsteigen will statt Torschützenkönig zu werden...

Wasim, am vergangenen Sonntag wart ihr die erste Mannschaft, die es geschafft hat, dem ASV Hamburg eine Niederlage beizubringen. Wie überraschend kam das für dich ?

Sarwari: Überraschend war es für mich nicht. Wir sind im Vergleich zur letzten Saison in dieser jetzt schon viel stärker. Auch defensiv sind wir viel besser. Es war auf jeden Fall ein gutes Spiel und ein Tag, an dem bei uns wirklich jeder seine Leistung abgerufen hat und ans Maximum gegangen ist. Deshalb war das Ergebnis so, wie es am Ende kam. 

Durch den 3:0-Erfolg seid ihr selbst auf den dritten Platz der Tabelle gesprungen. Was macht Kosova in dieser Saison so stark?

Sarwari: Was in dieser Saison extrem auffällig ist: Wir haben die beste Defensive der Landesliga Hansa. Offensiv sind wir stark – das war auch in der Vorsaison schon so. Wir sind jetzt einfach kompakter. Wir stärken in dieser Spielzeit einfach auch unsere Abwehrarbeit. Ich glaube, das macht es hauptsächlich aus, warum es für uns derzeit so gut läuft. 

Vor euch stehen der ASV und Tabellenführer Lohbrügge. Wie realistisch ist es, dass Kosova tatsächlich langfristig in den Aufstiegskampf eingreifen kann?

Sarwari: Das ist eine schöne Frage (überlegt). Unser Ziel ist es auf jeden Fall, in der Liga zu den Top Drei oder Top Vier zu gehören. Wenn wir das schaffen, wären wir vollkommen zufrieden. Wenn für uns darüber hinaus noch etwas drin wäre, dann würden wir das natürlich mitnehmen. Warum auch nicht!?

Medial gesehen läuft der Klub gefühlt ein bisschen unter dem Radar. In wie weit ist das vielleicht ein Vorteil für euch?

Von seinem Trainer Daniel Sager (re.) schwärmt Wasim Sarwari in den höchsten Tönen. Foto: Bode

Sarwari: Ja, das könnte ein Vorteil sein. Aber ich denke nicht, dass wir da speziell drauf achten oder uns darüber Gedanken machen. Wir machen einfach unser Ding und versuchen, so viele Punkte wie möglich zu holen und Woche für Woche unsere Leistung abzurufen. Aktuell klappt das einfach. Diese Euphorie nehmen wir gerne mit.

Welchen Anteil hat Daniel Sager als Trainer am derzeitigen Erfolg?

Sarwari: Ich würde sagen: Daniels Anteil ist sehr groß. Er ist jemand, der sehr akribisch mit uns arbeitet. Er geht wirklich bis ins Detail und erklärt uns Dinge sehr ausführlich. Ich würde ihn nicht als Perfektionisten bezeichnen, aber das geht schon in die Richtung (lacht). Daniel legt viel Wert auf Disziplin und Genauigkeit. Ohne ihn würden wir nicht da stehen, wo wir stehen.

Und in Bezug auf dich selbst: Welche Bedeutung hat Daniel? Oder ist für dich eher Co-Trainer Visar Galica wichtig? Der war früher ja auch Stürmer...

Sarwari: Beide sind extrem wichtig für meine persönliche Entwicklung. Es ist ja für mich auch erst mein zweites Jahr bei Kosova. Das Coole an den beiden ist: Sie haben immer ein offenes Ohr für einen und suchen das Gespräch, wenn sie merken, dass etwas nicht stimmt. Es macht viel aus, wenn man weiß, dass man immer eine Bezugsperson hat, an die man sich wenden kann. Sowohl Visar als auch Daniel bringen Erfahrung mit. Daniel ja sogar aus dem Profibereich. Auch Visar hat sehr hoch gespielt. Die beiden helfen einem einfach extrem.


Auf Seite zwei des Interviews verrät Wasim Sarwari, warum er lieber aufsteigt statt Torschützenkönig zu werden, wie er seine Rolle im Team sieht und welche Art von Stürmer er ist.

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