Oberliga
Seidel verrät: Darum hat Concordia nicht für die Regio gemeldet!
Bei "Kalles Halbzeit im VERLIES" sprach Cordi-Präsident Matthias Seidel (re.) über die Gründe für die Nicht-Meldung für die Regionalliga. Foto: noveski.com
Da (mal wieder) kein Hamburger Verein aus der Oberliga einen Anlauf genommen hat und Cordi – vor dem Saisonabbruch – nach sechs absolvierten Spielen auf dem vierten Tabellenplatz stand, punktgleich mit dem Tabellenzweiten und nur zwei Zähler hinter Primus TuS Dassendorf, habe man nun „sehr intensiv mit dem Gedanken gespielt“, sämtliche Unterlagen für die Regionalliga einzureichen.
"Wollen gute Chancen haben, nicht gleich wieder abzusteigen"
Im Endeffekt wären einfach zu viele Fragen offen und unbeantwortet gewesen. „Und wir sind realistisch genug, dass wir mit dem, was wir derzeit an Potenzial für die Regionalliga mitbringen können, von Anfang an gegen den Abstieg spielen würden. Da wollen wir natürlich eine gute Chance haben, nicht gleich wieder abzusteigen. Aber das wird natürlich umso schwieriger, wenn man womöglich in einer 22 Teams starken Liga und mit sechs Absteigern spielen muss“, erläuterte Seidel die Nicht-Meldung. Da „die Auflagen bezüglich der finanziellen Erwartungen in diesem Jahr relativ runter geschraubt“ worden sind, hätte man diese „gestemmt bekommen“, verriet Seidel – und nannte einen weiteren und den wohl größten noch offenen Aspekt: Thema Spielort.
Wo will Cordi spielen?
Die schmucke Anlage sollte bereits seit geraumer Zeit der Geschichte angehören und einem Wohnungsbau gewichen sein. Foto: Nottbohm
Am Bekkamp wird viertklassiger Fußball kaum möglich sein. Das angedachte Stadion ist weiter nur angedacht. Passieren tut allerdings wenig. „Da bekleckert sich die Politik in Wandsbek nicht gerade mit Ruhm!“, nahm Seidel kein Blatt vor den Mund – und die Politik stattdessen in die Pflicht: „Es gab eine Anfrage, ob wir bereit wären, unsere Anlage am Neumarkt, damit dort im Interesse von Hamburg ein Wohnungsbau entstehen kann, gegen eine neue sportliche Fläche einzutauschen, Das klang für uns natürlich interessant, da der Platz am Neumarkt über kurz oder lang sowieso mit Kunstrasen hätte ausgestattet werden müssen. Allerdings gab es dann in der weiteren Planungsphase immer wieder Verzögerungen, weil es einfach unterschiedliche Ansichten gab, wie so ein neues Stadion auszusehen hat“, berichtete Seidel.
"Haben klar signalisiert, dass wir mit ins Investment gehen würden"
Hinzu kommt, „dass wir uns natürlich auch nicht verschlechtern wollen, wenn wir die Fläche am Neumarkt sozusagen ‚eintauschen‘. Denn dort haben wir eine kleine Gastronomie, Umkleidekabinen, sogar eine kleine Einliegerwohnung für einen Platzwart. Es ist ein sehr großer Platz mit einer Laufbahn drum herum – also insgesamt einfach eine riesengroße Fläche.“ Zudem habe man als Verein der Politik gegenüber „ganz klar signalisiert, dass wir bereit sind, mit ins Investment zu gehen, damit wir für den Hamburger Osten ein kleines, schönes Stadion hinstellen können. So ein bisschen die Romanze vom alten Marienthal-Stadion.“
"Würden 1000 begeisterte Zuschauer motivieren können"
In dem Fall rede man „auf jeden Fall von einem Regionalliga-tauglichen Stadion“, betonte Seidel. Es gebe lediglich noch „Diskussionen, ob wir einen Rasen- oder Kunstrasenplatz drauf haben möchten – gerade auch vor dem Hintergrund, dass wir eine sehr leistungsstarke Frauen-Mannschaft haben, die auch das Ziel hat, in der Regionalliga zu spielen.“ Und auch der Nachwuchs soll künftig wieder auf Leistungsbasis spielen. „Da wollen wir wieder hinkommen“, erklärte Seidel – und äußerte den ambitionierten Gedanken: „Wir rechnen schon damit, wenn wir in der Regionalliga spielen sollten, dass wir dann im Hamburger Osten 1000 begeisterte Zuschauer motivieren könnten, regelmäßig zu uns zu kommen.“