Schmerzhaftes Aus – Lipke unfreiwillig weg beim AFC!

„Ich habe einige schlaflose Nächte hinter mir“

18. Juli 2016, 09:56 Uhr

Das "geliebte" Trikot des AFC wird Benjamin Lipke fortan unfreiwilliger Weise nicht mehr tragen. Foto: KBS-Picture.de

Dieser Abschied tut weh. Dieses Ende nach fünf Spielzeiten schmerzt mehr als befürchtet! Benjamin Lipke darf nicht mehr bei Oberligist Altona 93 spielen. Der Kapitän ist von Bord. „Wenn es nach mir gegangen wäre, würde ich auch in der jetzt beginnenden Saison das geliebte AFC-Trikot tragen.“

Aber es kam anders! Noch jetzt, Wochen später, fällt ihm die Situation schwer. „Seitdem ich weiß, dass ich nicht bleiben darf, habe ich schlaflose Nächte. Sieben davon habe ich hinter mir.“ Die Liebe zu diesem Klub ist einfach zu groß, als wenn Sie einfach so erlöschen könnte. „Für mich ist der AFC eine ganz besondere Beziehung. Da sind viele Leute, die ich ins Herz geschlossen habe.“ Besonders die Fans haben es ihm angetan.

In seinem Portemonnaie trägt er noch jetzt AFC-Aufkleber und Visitenkarten vom Verein. „Die habe ich, da ich zusammen mit Jakob Sachs Sponsoren für den Verein suchen wollte. Mit zwölf Firmen hatten wir bereits gesprochen.“ Die Gespräche müssen nun andere Personen fortführen. Die Sponsoren-Suche und -Pflege – das Sorgenkind eines jeden Vereins.

Das Ende kam überraschend. Die Fußballwelt wurde durch eine Pressemitteilung informiert. Ein Satz zwischen anderen Personalveränderungen. Ende! Aus! „Erst hat man mich im Glauben gelassen, dass der Vertrag verlängert wird. Kurz vorm Start der Vorbereitung habe ich erfahren, dass sie nicht mehr mit mir planen.“ Was den 32-Jährigen noch mehr schmerzt: „Als Grund für meinen Abgang hat der Verein mitgeteilt, dass ich keine Zeit mehr hätte. Das ist unfassbar. Was sollen denn die Fans denken?“

Nach Lipkes (r.) letztem Spiel für den AFC, dem 2:0-Sieg gegen den Bremer SV, schien die Luft zwischen Spieler, Trainer und Manager noch rein zu sein. Foto: KBS-Picture.de

Bereits im April gab es ein erstes Gespräch über seine Vertragsverlängerung. Es sah gut aus. „Aber dann wurde ich wochenlang hingehalten.“ Die Chemie zum Trainer verschlechterte sich. Ein Punkt soll eine Urlaubsreise von Lipke sein. Gemeinsam mit seiner Verlobten, deren Eltern sowie seinen Eltern und Bruder mit Freundin, war ein Mallorca-Urlaub nach Ende der Punktspiele geplant. Die Buchung der Finca erfolgte als von Aufstiegsspielen von Seiten des AFC noch nicht die Rede war. Als die Meldung für die Aufstiegsrunde zur Regionalliga und die Termine dafür bekannt wurden, informierte Lipke Trainer Berkan Algan und Manager Andreas Klobedanz. Denn zwei der Aufstiegsspiele sollten während der Reise stattfinden. Lipke änderte die Pläne so, dass er die ersten beiden Spiele absolvieren konnte. „Allen war langfristig klar, dass ich im letzten Spiel fehle. Aber das wirft man mir nun vor. Dabei hatte Andreas Klobedanz noch Verständnis gezeigt.“

Dieser Verein hat es ihm angetan. „Das war mein zu Hause. Aber Berkan Algan plant nicht mehr mit mir. Dabei hatte ich mich dafür eingesetzt, dass er überhaupt Trainer wird.“ Nur um bei seiner Liebe zu bleiben, wäre er bereit gewesen, in der „Zweiten“ zu spielen. Aber auch das lehnte der AFC ab. Wer soll das verstehen?

So oder so. Vereinstreue ist ein seltenes Gut geworden. Der AFC steht für seriöse Arbeit. Da scheint die Trennung von einem Urgestein unglücklich verlaufen zu sein. „Inhaltlich ist das vollkommen in Ordnung, dass sich ein Verein von einem Spieler trennt. Die Art und Weise ist für diesen tollen Verein unangemessen.“

Aber es soll ein Ausrutscher gewesen sein. Dem AFC ist sein positives Image wichtig. „Manager Andreas Klobedanz hat mir versprochen, dass ich bei der Saisoneröffnung verabschiedet werde.“ Das wäre nach insgesamt sechs Jahren beim AFC (Lipke spielte 2006/07 bereits an der Griegstraße) auch das mindeste…