Sasel siegt für Nrecaj! BU-Ärger über Gegentore und Niederlage...

Zankl: „Die Mannschaft hat heute für Enrik gespielt“

06. Mai 2018, 19:43 Uhr

Eine tolle Geste: Direkt nach dem Führungstreffer versammelte sich die gesamte Saseler Mannschaft, um mit dem Trikot des bei einem Autounfall verletzten Enrik Nrecaj zu posieren. Foto: TSV Sasel

Es war eine Szene, die unter die Haut ging: Gerade hatte Tolga Celikten nach einem herrlichen Spielzug und tollem Doppelpass mit Nico Zankl seine Saseler in Führung geschossen (17.), da lief die gesamte Mannschaft geschlossen zur Bank, schnappte sich das Trikot mit der Nummer „23“ und posierte für ein Foto. Der Grund für diese eher ungewöhnliche – gleichzeitig aber auch außergewöhnliche – Geste: Torjäger Enrik Nrecaj liegt nach einem Autounfall, den er unter der Woche erlitt, im Krankenhaus. Das Positive: Nrecaj befindet sich auf dem Weg der Besserung. Die Saison ist trotzdem für ihn gelaufen. „Die Mannschaft hat heute für ihn gespielt und versucht, auch für Enrik die drei Punkte zu holen. Wir alle wünschen ihm gute Besserung!“, so Danny Zankl. Diesen Wünschen schließen wir uns nahtlos an!

Zum Spiel: Bei mächtiger Hitze opferten sich beide Mannschaften bis zur letzten Sekunde auf und holten bis auf den letzten Schweißtropfen alles aus sich heraus. Es war ein offener Schlagabtausch, der hin und her wog – und indem die Hausherren den besseren Start erwischten. „Auch wenn wir die eine oder andere Aktion zugelassen haben, waren wir in der ersten halben Stunde die klar bessere Mannschaft und machen zwei überragende Tore, die sehr gut herausgespielt waren“, so Zankl, der nach dem eingangs bereits beschriebenen 1:0 in Minute 32 den zweiten Treffer bejubeln durfte: Lukas-Gabriel Kourkis bediente im Zentrum Bünyamin Balat, der den sich bietenden Freiraum nutzte, um in typischer Manier aus 23 Metern eine Fackel abzulassen, die im rechten Giebel einschlug – ein Wahnsinns-Tor!

„Wenn wir daraus ein Tor kassieren, tut das umso mehr weh!“

Torschütze Lukas Kourkis (re.) macht Platz für den ehemaligen Barmbeker Lasse Keunemann. Foto: Kormanjos

Die Gäste aus Barmbek kamen stark aus der Kabine. Benjamin Lipke, der schon im ersten Abschnitt mit einem Außenrist-Schuss das ganze Können von Todd Tuffour herausforderte (30.) und kurz vor der Pause ein Abseitstor erzielte, verzog nach Vorarbeit von Ivan Sa Borges Dju (51.). Wenig später setzte der zur zweiten Hälfte eingewechselte Leon Schulz auf der rechten Seite gleich zweimal stark und beherzt nach. Seine Hereingabe konnte nur unzureichend geklärt werden. Marcel Rodrigues hob die Kugel über die Kette und „SBD“ vollendete per Direktabnahme ins kurze Eck zum Anschluss (56.)! BU war nun obenauf – doch dann kam es zu einer Situation, die der Pieper-Elf am Ende wohl etwas Zählbares kostete: Mazlum Oguz, der in der kommenden Saison an den Parkweg zurückkehrt, vertändelte im Zentrum leichtfertig den Ball und blieb einfach stehen. Balat schaltete blitzschnell um, bediente Kourkis auf halbrechts – und dieser schoss eiskalt ins lange Toreck ein (62.)! „Gerade zu einem psychologisch ganz wichtigen Zeitpunkt, direkt nachdem wir das 1:2 gemacht haben, verlieren wir den Ball im Mittelfeld völlig unnötig. Das kann mal passieren – aber ich muss dann natürlich versuchen, mir den Ball wieder zu holen. Wenn ich das nicht mache und wir daraus ein Tor kassieren, tut das natürlich umso mehr weh“, ärgerte sich Frank Pieper-von Valtier, ohne einen Namen zu nennen. Die Quittung bekam Oguz unmittelbar darauf, als er ausgewechselt wurde und sich wenig einsichtig zeigte.

Seine Mitspieler kämpften sich aber ein weiteres Mal zurück. Als sich die Saseler bei einem ruhenden Ball noch sortierten, nutzte Rodrigues diese Konfusion, um einen Freistoß aus gut 23 Metern blitzschnell auszuführen, über die Mauer hinweg zu schlenzen und zum 2:3 ins rechte Eck zu platzieren (71.)! Es entwickelte sich eine aufregende Schlussphase, in der beide Teams ans Limit gingen, aber bis auf eine Gelb-Rote Karte gegen Torschütze Rodrigues (88.), der gegen Adem Aydin nachhakelte, trotz fünfminütiger Nachspielzeit nichts Zählbares mehr herum sprang. „Das dürfen wir niemals verlieren bei der Anzahl an klaren Torchancen, die wir haben – plus der Tatsache, dass wir bei den Gegentoren herzlich eingeladen haben“, bilanzierte Pieper-von Valtier. Was sein Gegenüber zu sagen hatte, seht Ihr im unten stehenden Video von der Pressekonferenz.

Autor: Dennis Kormanjos