Sasel siegt bei Blitzturnier – ETV-Manager „mit Fahne und Pfeife“

ETV und Ahrensburg erweisen sich als ernsthafte Herausforderer

09. Juli 2017, 21:51 Uhr

Sasels Gabriel Kourkis (re.) glänzte nach ewig langer Verletzungspause schon in den letzten Vorbereitungsspielen. Foto: Merk

Da dem TSV Sasel mit HR und dem ASV Hamburg an diesem Wochenende gleich zwei Testspielgegner wegbrachen, suchte man auf die Schnelle nach Ersatz – und wurde tatsächlich fündig. Der Eimsbütteler TV und der Ahrensburger TSV erklärten sich dazu bereit, aus dem geplanten Aufeinandertreffen ein Blitzturnier – drei Spiele, je einmal 45 Minuten – zu veranstalten, an dem die „Parkwegler“ als drittes Team teilnahmen.

Adem Aydin (re.) erzielte das erste Turniertor, hatte aber auch einige unglückliche Szenen. Foto: Merk

„Wir wollen uns nochmal bei ‚Matze‘ (Ahrensburg-Coach Matthias Nagel; Anm. d. Red.), der trotz seiner Geburtstagsfeier heute früher aufgestanden ist, und auch bei Koray (ETV-Manager Gümüs), der sich dazu bereit erklärt hat, mir zu helfen und das hier zu organisieren, herzlichst bedanken! Auch bei Thorsten Beyer, dass wir hier mitspielen durften“, so TSV-Trainer Danny Zankl. „Wenn ich mich mal revanchieren kann, dann mache ich das sehr gerne.“ Für ETV-Manager Koray Gümüs war es tatsächlich nicht nur ein arbeitsreicher Abend aufgrund der Organisation, sondern auch ein ereignisreicher Tag am Lokstedter Steindamm. Da ein Schiedsrichter-Assistent fehlte, schnappte sich Gümüs im ersten Spiel zwischen Sasel und seinen Jungs vom ETV kurzerhand selbst die Fahne. „Dass er sich dann auch noch an die Linie gestellt hat, einfach überragend“, lobte Zankl, dessen Elf in der ersten Partie einige Zeit brauchte, um in Gang zu kommen.

"Bisher hatten wir noch keinen Gegner, der uns so hoch gepresst hat"

ETV-Manager Koray Gümüs (re.) hatte als Organisator, Assistent und Schiedsrichter alle Hände voll zu tun. Foto: Merk

Dies lag nicht zuletzt am Nord-Bezirksligisten, der sehr hoch, aber auch ungemein stabil verteidigte und selbst ein ums andere Mal Nadelstiche nach vorne setzte. Die erste Chance gehörte demnach auch dem Außenseiter, als Julien Usko nach einer herrlichen Kombination über Jon Pauli und Azdret Dika knapp über den Querbalken zielte (4.). Kosova-Neuzugang Dika verletzte sich wenig später am Knie und konnte nicht weitermachen. In jene Phase hinein kam Sasel besser ins Spiel und landete auch den Führungstreffer – und das mit der ersten echten Gelegenheit: Der ganz stark aufspielende Marcel Perz bediente von rechts Adem Aydin – 1:0 TSV (28.). „Der ETV hat die erste Viertelstunde sehr hoch gepresst, was für mich sehr interessant zu sehen war, wie wir uns daraus befreien. Da gibt es zwei, drei Sachen, die wir noch besser lösen müssen. Bisher hat es aber noch keine Mannschaft gegeben, die gegen uns so hoch gepresst hat“, schwärmte Zankl und fügte an: „Nach 15, 20 Minuten haben wir es aber sehr gut gemacht und auch fußballerisch dominiert.“

Nachdem weitere Möglichkeiten nicht genutzt wurden, erhöhte Matthias Cholevas nach feinem Zusammenspiel mit Lasse Keunemann aus halblinker Position zum 2:0 (33.). Ein verdienter Auftakterfolg für die „Parkwegler“, wenngleich die Equipe von Thorsten Beyer immer wieder andeutete, wozu sie fähig ist. Ein Beispiel in Minute 39: Pauli bediente Usko, der nach Doppelpass mit Rio Koch erneut abschließend konnte – da fehlte nicht viel.

"Vorbereits-Goalgetter" Kourkis schlägt wieder zu

Ahrensburg-Angreifer Mihai Bitez zeigte gegen Sasel einige Male sein Können. Foto: Merk

Im zweiten Match traf der TSV Sasel nach kurzer Pause auf Bezirksliga-Aufsteiger Ahrensburg und Ex-Coach Matthias Nagel. Bis auf Yannis Büge, tauschte Zankl nun einmal komplett durch. Und es waren gerade einmal wenige Sekunden vorüber, als Jean-Lucas Gerken nach Zuspiel von Enrik Nrecaj nur um Zentimeter am langen Eck vorbei schoss (1.). Am Ende siegte Der Neu-Oberligist durch zwei exzellent herausgespielte Tore von Lukas-Gabriel Kourkis (8., 16.) mit 2:0. Erst profitierte der in dieser Vorbereitung zur Höchstform auflaufende „Wirbelwind“ von einem doppelten Doppelpass zwischen Büge und Gerken. Dann schob Kourkis nach einer Stafette über Lenny Kratzmann, Nrecaj und Daniel Lichy ein. Allerdings waren die Nagel-Schützlinge alles andere als chancenlos. Vor allem Angreifer Mihai Bitez ließ immer wieder sein Können aufblitzen. Zunächst ließ er zwei Verteidiger ins Leere rutschen und scheiterte nur am Pfosten, weil auch Todd Tuffour seine Fußspitzen noch im Spiel hatte (6.). In den Endphase der Partie musste Tuffour drei weitere Male gegen den Rumänen auf dem Posten sein – vor allem bei dessen Doppelchance in Minute 42, als sein Team aufgrund eines verletzungsbedingten Ausscheidens längst nur noch zu zehnt war und der TSV-Torsteher zweimal herausragend parierte (42.). Genauso wie nach 18 Zeigerumdrehungen, als Tuffour einen von Pelle Müller an Bitez verursachten Strafstoß von Steffen Guttenberger aus dem Toreck fischte.

"Jetzt gilt es, in die Feinjustierung zu gehen"

Den dritten Platz sicherte sich der ETV durch einen 1:0-Sieg über Ahrensburg. Foto: Merk

„Die Treffer waren gut herausgespielt. Allerdings haben wir hinten auch ein, zwei taktische Fehler gemacht. Und für die Bezirksliga haben die zwei richtig gute Leute mit viel Tempo und Ballsicherheit vorne drin. Zudem hatten wir zwei Jungs in der Dreierkette, die zuletzt selbst in der Kreisliga gespielt haben. In den letzten Minuten haben wir, auch weil einige der Jungs nach den letzten Einheiten komplett offen waren, ein paar komische Entscheidungen getroffen. Aber es waren insgesamt zwei gute Tests. Jetzt gilt es, in die Feinjustierung zu gehen. Dass wir Fußballspielen können, sieht man“, bilanzierte Zankl und präzisierte: „Normalerweise dürfen wir, als neuer Oberligist gegen Bezirksligisten, Pressschläge nicht verlieren, müssen 80 bis 90 Prozent aller Luftkämpfe gewinnen – und da verlieren wir drei, vier Sachen zu halbherzig, was in der Oberliga bestraft wird.“

In der abschließenden Begegnung gewann der ETV – diesmal mit Gümüs als Schiedsrichter (!) – durch ein Tor von Jasper Hölscher, der aufgrund leichter Probleme im ersten Spiel noch passen musste, gegen Ahrensburg mit 1:0. Am Ende konnten alle drei Mannschaften viele positive Erkenntnisse mitnehmen. In Sasel sucht man nun „noch einen starken Gegner für Dienstag oder Mittwoch. Wer Interesse hat, kann sich gerne melden“, so Zankl, dessen Tag mit einem weiteren Triumph endete. Im Lattenschießen behielt er gegen ETV-Manager Gümüs die Oberhand.

Autor: Dennis Kormanjos