Rolle rückwärts: Eren wird doch kein „Rothose“!

Zwei Spieler nehmen ihre Zusage zurück

30. Mai 2017, 09:24 Uhr

Der bereits als fix vermeldete Wechsel von Eidelstedts Mehmet Eren (re.) zum HSV III ist geplatzt. Foto: Heiden

Als wäre das verloren gegangene Relegationspiel um den Oberliga-Aufstieg gegen Hansa-Landesligist SC V/W Billstedt nicht schon bitter genug für Felix Karch und seinen Hamburger SV III gewesen. Nun bekommt der Hammonia-Zweite, der bei einem Aufstieg von Altona 93 in die Regionalliga nach wie vor das Hamburger Oberhaus über Umwege erreichen kann, einen weiteren Knüppel über den Kopf gezogen: Denn die bereits vermeldete Verpflichtung von Mehmet Eren hat sich zerschlagen!

Die „Lebensversicherung“ des SV Eidelstedt hat sich nämlich nun doch für einen Verbleib am Redingskamp entschieden. „Es hat familiäre und zeitliche Gründe“, lässt uns Eren wissen und führt aus: „Die Fahrten nach Norderstedt zum Training und bei einem möglichen Oberliga-Aufstieg nach Curslack, Buchholz, Dassendorf oder Türkiye wären für mich noch zeitintensiver gewesen. Da ich selbstständig bin, wäre der Aufwand zu groß.“ Zudem erklärt „Memo“, dass einige Spieler beim SVE ihre Zusage beim Landesligisten auch von einem Verbleib seinerseits abhängig gemacht haben. „Wenn ich gegangen wäre, wären wohl auch ein paar Spieler gegangen. Ich konnte das den Jungs einfach nicht antun!“

Vego und Ivanko wollen weg

Stjepan Vego (li.) will den HSV III trotz Zusage verlassen. Foto: Heiden

HSV III-Coach Felix Karch ist maßlos enttäuscht – vor allem über die Art und Weise, wie ihn die Absage erreichte. Dennoch sagt er: „Ich möchte das nicht öffentlich kommentieren. Das ist nicht mein Stil.“ Und neben der plötzlichen Absage von Eren haben nach unseren Informationen zwei weitere Akteure des aktuellen Kaders ihre Zusage für die kommende Saison zurückgezogen. Unmittelbar nach dem verlorenen Relegationsspiel – zu einem Zeitpunkt, der wohl kaum unglücklicher hätte gewählt werden können – teilten Stjepan Vego und Dario Ivanko dem Übungsleiter dem Vernehmen nach mit, dass sie sich woanders mehr Spielpraxis erhoffen. Während der 19-jährige Außenverteidiger Vego nach einer halbjährige Pause in sieben von elf möglichen Spielen zum Einsatz kam – zweieinhalb Wochen weilte er im Kroatien-Urlaub –, holten die „Rothosen“ den ebenfalls 19 Jahre jungen Ivanko im Winter aus Pinneberg. Beim zu dieser Zeit stark abstiegsgefährdeten Oberligisten spielte der Mittelfeldakteur jedoch keine Rolle und kam nur in der Reserve-Mannschaft zu sechs Kurzeinsätzen.

Dennoch erkannte man bei den „Rautenträgern“ ein gewisses Talent, welches Karch fortan fördern wollte. Doch eine Verletzung, die der Youngster aus seiner Zeit in Pinneberg mitbrachte, sorgte dafür, dass er erst zum Ende der Vorbereitung ins Training einsteigen konnte. Nichtsdestotrotz durfte Ivanko sieben Mal ran und wurde insbesondere im Saison-Endspurt berücksichtigt. Im Kopf bleibt dabei aber vor allem sein siebenminütiger Auftritt im Spiel gegen TuRa Harksheide, als er zwei hundertprozentige Torchancen äußerst leichtfertig vergab, wodurch sein Team nochmal gehörig ins Zittern geriet. Wo sich das Duo künftig selbst sieht, steht wohl noch in den Sternen. Genauso, ob ein gesundes Maß an Selbsteinschätzung vorhanden ist…