Oberliga

Richter: „Wir sprühen vor Willen und Entschlossenheit!“

Condor-Keeper fest vom Klassenerhalt überzeugt

13. Februar 2019, 11:04 Uhr

Condor-Neu-Keeper Maximilian Richter ist fest vom Klassenerhalt überzeugt. Foto: Bode

Gleich im ersten Spiel stellte er seine Klasse unter Beweis und hielt am Ende mit einigen Glanztaten den einen Punkt fest: Mit einem halben Jahr Verspätung zog es Maximilian Richter zum SC Condor. Denn: „Ich saß schon im Sommer mit ‚Femi‘ (Ex-Trainer Olufemi Smith; Anm. d. Red.) zusammen“, verrät er uns. Damals kam ein Wechsel an den Berner Heerweg aber noch nicht zustande, weil „ich beruflich sehr stark eingebunden war und die regelmäßige Trainingsbeteiligung nicht gewährleisten konnte“, so der Torhüter, der deshalb beim Bezirksligisten ETSV Hamburg blieb.

In der Jugend des FC St. Pauli hoffte Maximilian Richter auf den großen Durchbruch. Doch letztlich kam es anders. „Nach der Zeit bei St. Pauli, wo ich den Sprung schaffen wollte, gab’s erstmal einen kleinen ‚Break‘, weil ich mit 18, 19 Jahren noch relativ jung und unerfahren war. Da muss man dann erstmal lernen, mit der Situation, kein Profi-Fußballer zu werden, klarkommen“, blickt er gestärkt zurück. Es folgte der Wechsel zu Concordia, „weil mein Vater zu der Zeit Co-Trainer unter ‚Aki‘ (Diamantis Cholevas) war“, ehe es ihn über den SC Victoria zum TSV Sasel zog. „Ich habe den Anspruch, immer zu spielen“, so Richter, der jedoch beruflich zu jener Zeit so arg eingespannt war, dass „ich dem Aufwand irgendwann nicht mehr gerecht werden konnte.“ Über den Düneberger SV landete der inzwischen 24-Jährige schließlich beim ETSV Hamburg – und nun beim SC Condor.

„Die Qualität ist auf jeden Fall da“

In Sasel kämpfte Richter (re.), der einen „gesunden Konkurrenzkampf“ befürwortet, mit Todd Tuffour um die Nummer eins. Foto: KBS-Picture.de

„Ich habe wirklich bei jeder Station viel mitgenommen und viele Aufstiege feiern dürfen“, erinnert er sich. Sowohl mit Cordi als auch mit Sasel gelang zu seiner Zeit der Sprung ins Hamburger Oberhaus. Mit Düneberg konnte Richter den Landesliga-Aufstieg bejubeln. „Das waren sehr erfolgreiche und lehrreiche Stationen, die mich enorm weitergebracht haben.“ Erfolgreich soll es für ihn auch beim SC Condor zugehen – obwohl die Farmsener tabellarisch betrachtet derzeit mit dem Rücken zur Wand stehen. Dennoch befindet Richter: „Die Chemie in der Truppe ist super, Substanz ist auf jeden Fall da“, berichtet er von seinen ersten Eindrücken. „Wir arbeiten in jeder Einheit wirklich hart. Flo macht das als Trainer super, er hält die Mannschaft gut zusammen. Natürlich sind wir relativ jung, aber die Qualität ist auf jeden Fall da“, glaubt der Rückhalt des Teams fest an den Klassenverbleib.

„Jeder von uns ist in der Pflicht, dass wir die Klasse halten“

Berufsbedingt war Richter (re.) zuletzt „nur“ noch in der Bezirksliga aktiv. Foto: KBS-Picture.de

Das 2:2 zum Auftakt gegen den SVCN stufte Richter, ebenso wie Neumann, als Teilerfolg ein. „Im Großen und Ganzen finde ich, dass wir insgesamt eine ziemlich griffige Leistung gezeigt haben, Curslack aber die spielbestimmende Mannschaft war. Wir hätten uns nicht beschweren dürfen, wenn wir letztendlich mit null Punkten vom Platz gegangen wären. Auf der anderen Seite waren wir in den Zweikämpfen gut da und es hätte mit ein bisschen mehr Cleverness auch 2:1 ausgehen können.“ Dass es letzten Endes auch ihm und seinen Paraden zu verdanken war, dass man nicht mit gänzlich leeren Händen dastand, will Richter – wurde nach dem Abgang von Leo Hebbeler verpflichtet – indes nicht zu hoch hängen: „Wenn ich meinen Teil dazu beitragen kann, dass wir erfolgreich sind und Punkte holen, freue ich mich natürlich. Aber wir sind eine Mannschaft!“ Eine Mannschaft, die lebt und an sich glaubt, meint Richter. „Wir sprühen vor Willen und Entschlossenheit! Jeder von uns ist in der Pflicht, dass wir in der Klasse bleiben – das ist unser aller Anspruch und so gesehen auch unsere Pflicht. Jedes Spiel ist jetzt für uns ein Endspiel.“

„Jeder hat den klaren Gedanken und festen Glauben, dass wir drin bleiben“

Nun sieht der 24-Jährige sich und sein Team in der Pflicht, den SC Condor in der Oberliga zu halten. Foto: Bode

Allerdings betont der „Blondschopf“ vor dem Sechs-Punkte-Spiel beim Tabellenvorletzten vom Wedeler TSV am kommenden Sonntag auch: „Ich glaube, dass wir uns keinen Gefallen damit tun, wenn wir den Klassenerhalt an diesem einen spiel festmachen. Denn wir haben schon noch ein paar mehr Begegnungen. Aber man braucht ja nur die Tabelle zu lesen, um zu wissen, wie wichtig dieses Spiel ist.“ Für ihn sei der SCC „eine große Herausforderung, bei der man viel gewinnen, aber natürlich auch verlieren kann“, wie er sagt. An Letzteres will er jedoch keinen Gedanken verschwenden. Denn: „Bei Condor stimmt wirklich vieles, der Verein bringt eine Menge Tradition mit. Ich habe für anderthalb Jahre zugesagt, weil ich mir hier etwas Langfristiges vorstellen kann.“ Trotz der Abstiegsgefahr. „Das Gute ist, dass man noch alles in der eigenen Hand hat. Aber natürlich gelingt es nur durch harte Arbeit und Erfolgserlebnisse.“ Die Überzeugung, dass man am Ende überm Strich steht, ist bei Richter jedenfalls groß: „Auf der einen Seite bringen wir enorme Qualität mit. Wir haben viele junge, hungrige Spieler. Gleichzeitig auch Spieler, die die nötige Erfahrung haben. Auf der anderen Seite hat jeder den klaren Gedanken, die Mentalität und den festen Glauben, dass wir drin bleiben.“

Autor: Dennis Kormanjos