LOTTO-Pokal

Rantzau rutscht (r)aus: Eigentor nach Sumic-Ecke beschert HSC Weiterkommen

Hammonia-Landesligist verliert Pokalspiel beim Süd-Bezirksligisten

31. Oktober 2019, 10:43 Uhr

Nachdenklicher Blick: Coach Marcus Fürstenberg schied mit dem SSV Rantzau beim Harburger SC aus dem Pokal aus. Archivfoto: noveski.com

Wie oft schon ist die Geschichte vom Pokal, der seine eigenen Gesetze hat, erzählt worden? Wie oft schon hat eine unter- eine höherklassige Mannschaft aus dem Wettbewerb gekickt? Seit dem gestrigen Mittwochabend ist der Pokal im Hamburger Amateurfußball um eine dieser Storys reicher. Denn: Süd-Bezirksligist Harburger SC hat es tatsächlich geschafft im vorletzten noch ausstehenden Viertrundenspiel des Wettbewerbs um den LOTTO-Pokal den Hammonia-Landesligisten SSV Rantzau rauszuwerfen. Die Mannschaft von Trainer Alexander Reckewell setzte sich in der Verlängerung gegen das Team von Coach Marcus Fürstenberg durch. 2:1 hieß es am Ende für den HSC.

Nachdem das Spiel bereits zwei Mal witterungsbedingt abgesagt wurde, konnte es im dritten Anlauf nun endlich angepfiffen werden – allerdings mit nicht unbedingt herzerwärmenden Bedingungen: Die Zuschauer draußen neben dem Platz an der Baererstraße fröstelten angesichts der Temperaturen und auf dem grünen Kunstrasen glich eine der beiden Hälften einer Eisbahn, wie auch der SSV am Tag nach dem Spiel auf seiner Facebook-Seite erklärte. 

Pechvogel Ruhser köpft die Kugel ins eigene Netz

Unglücksrabe: Rantzaus Jannik Ruhser traf in der Verlängerung per Kopf ins eigene Gehäuse. Foto: KBS-Picture.de

Aber immerhin: Die Gäste erwischten, zumindest, was das Ergebnis angeht, den besseren Start. Nachdem der HSC in Person von Panagiotis Panagiotoudis, Marco Löffke und Mümin Mus seine Möglichkeiten nicht nutzte, machten es die Rantzauer nach einer halben Stunde besser und Marcel Uitz nutzte nach einer Ecke einen Torwartfehler, um den Ball zum 1:0 für die Mannschaft von Coach Marcus Fürstenberg einzuschieben. Kurz nach der Pause verpasste dann Marvin Jensen das 2:0. Auf der anderen Seite bediente kurze Zeit später Marco Löffke seinen Teamkollegen Rene Rodriguez Tedsen, der den Ball unter die Latte zimmerte, von wo das Leder ins Tor sprang – 1:1 (54.). Anschließend vergaben beide Seiten weitere Gelegenheiten, frühzeitig eine Entscheidung herbeizuführen, so dass es in die Verlängerung ging.

Und in der sollte noch einiges passieren: Flemmin Bruns umkurvte HSC-Keeper Karsten Klintworth und wurde von selbigem dabei so attackiert, dass man auch ein Foulspiel und somit einen Elfmeter hätte geben können. Weil Bruns allerdings trotz der Attacke doch noch den Abschluss suchte, ließ Schiri Dehar Kasami weiterlaufen. Jensen traf für die Gäste später den Pfosten – und Marco Sumic entschied schließlich mit seinem Eckball aus der 105. Minute das Spiel zugunsten des HSC: Das Leder flog in die Box, prallte dort an den Kopf von Jannik Ruhser und lag schließlich Sekunden später hinter der Linie. Jubel bei den Harburgern, Trauer beim SSV. Und das auch, weil man ein zweites Mal keinen Elfmeter bekam: Kurz vorm Ende wurde Julien Duffke gefoult, Referee Kasami entschied zunächst auf Strafstoß, nahm die Entscheidung dann aber nach einer Beratung mit seinem Assistenten zurück…

Ein erst gegebener und dann zurückgenommener Elfer sorgt für Frust

„Ob er dabei auch einen Videoassistenten in Köln hatte, bleibt sein Geheimnis. So musste man sich am Ende unglücklich mit der 1:2-Niederlage und dem Ausscheiden aus dem Pokal abfinden. Schade, denn es wäre heute mit Sicherheit möglich gewesen, ins Achtelfinale einzuziehen. Aber am Ende stehen die ausgelassenen Torchancen und vielleicht auch die fehlende Cleverness und Pech“, kommentierte der SSV Rantzau das Ausscheiden auf seiner Facebook-Seite. Während auf der anderen Seite Nazaret Kabasakaloglu und die Seinen jubeln durften. „Der HSC war gefühlt noch nie in einem Achtelfinale“, freute sich der Ligamanager des HSC via „harburg-fussball.de“  

Jan Knötzsch