Landesliga 01

Rantzau außer sich: „Mit Zehn gegen Zwölf knapp bei HR verloren!“

18. Oktober 2021, 14:40 Uhr

HR-Torjäger Pascal Haase (li.) - hier gegen Jorrit Thieme - war mal wieder zur Stelle und erzielte den goldenen Siegtreffer. Foto: KBS-Picture.de

Bevor sie in die Szenerie einstiegen, machten die Verantwortlichen des SSV Rantzau deutlich: „Es ist kein Frust des Verlierers, aber wenn Schiedsrichter so massiv in ein Spiel eingreifen, wie heute geschehen, und damit das Spiel stark beeinflussen, ist es mehr als einfach nur schade oder ärgerlich – nicht zuletzt für die zahlreichen Zuschauer, die sich in Halstenbek eingefunden haben.“

Rantzaus Onur Altunel kann es nicht fassen, als er bereits nach 15 Minuten die Ampelkarte sieht. Foto: KBS-Picture.de

Zuletzt knüpfte man dem Tabellenzweiten Niendorfer TSV II ein Remis ab (2:2), dann behielt man gegen Top-Team TuRa Harksheide die Oberhand (3:1) – und nun war der SSV Rantzau gewillt, auch dem Primus aus Halstenbek ein Bein zu stellen! Aber es sollte ganz anders kommen – und das schon in den Anfangsminuten. „Eine Gelbe Karte zu zeigen bei dem ersten Foul im Spiel überhaupt, das nach Meinung aller ein ganz gewöhnliches Foul war, war schon sehr verwunderlich. In der 15. Minute schickte der Schiedsrichter dann bei einem weiteren Foul diesen Rantzauer Spieler mit Gelb-Rot vom Platz. Kann man vielleicht alles so machen, dann (!) muss ein Schiedsrichter aber auch konsequent dieser Linie folgen“, monierten die Barmstedter, dass Onur Altunel bereits nach einer Viertelstunde zum Duschen geschickt wurde, Referee Adrian Höhns (TuS Dassendorf) auf der anderen Seite aber nicht durchgriff.

"Der Schiri hat andere Maßstäbe angesetzt und große Unruhe reingebracht"

Daniel Diaz Alvarez vergab eine der großen HR-Chancen. Foto: KBS-Picture.de

Denn, so die SSV-Offiziellen: „Ein Halstenbeker Spieler, der in der 21. Minute ebenfalls Gelb sah, hätte dann zehn Minuten später für ein hartes Einsteigen ebenfalls vom Platz gemusst. Hier hat der Schiedsrichter dann wohl andere Maßstäbe angesetzt und damit natürlich auch große Unruhe reingebracht.“ Es sei ein „umkämpftes Spiel“ gewesen, „aber ansonsten ohne große Fouls. Schade, wenn sich Schiedsrichter immer wieder so in den Vordergrund ‚spielen müssen‘ und Spiele damit unnötigerweise stark beeinflussen“, fanden die Barmstedter überaus deutliche Worte.

Fußball wurde am Lütten Hall aber auch noch gespielt. Und die Hausherren erwischten den besseren Start, wie auch die Gäste anschließend zugaben. „Der wieder stark haltende Merlic Suhn im Tor der Rantzauer musste sich erstmals in der zehnten Minute weit strecken, um einen Schuss noch aus dem Winkel zu fischen.“ Kurz habe ein Missverständnis zwischen Nick Winter und Merlic Suhn für eine Schrecksekunde bei den Fürstenberg-Mannen gesorgt. Die überraschende Chance lupfte der Halstenbeker Angreifer aber knapp am Tor vorbei.

"Großer Respekt vor der kämpferischen Leistung in Unterzahl"

Frust und Ärger saßen bei Rantzau-Coach Marcus Fürstenberg tief. Foto: KBS-Picture.de

Merkwürdigerweise kamen die Rantzauer nach dem Platzverweis und in Unterzahl besser ins Spiel und konnten es „ausgeglichen gestalten“. Ein Freistoß von Arian Sousa verfehlte das Tor nur knapp, „ansonsten blieben die Angriffsbemühungen aber leider zu ungefährlich“, hieß es auf den Social Media-Kanälen des SSV. Demnach ging es torlos in die Kabinen und die Verantwortlichen zollten ihrem Team „großen Respekt vor der kämpferischen Leistung in Unterzahl“. Auch zu Beginn der zweiten Hälfte spielten die Gäste gut mit. In der 53. Minute wurde Bennet von Schassen von Lennart Keßner in Szene gesetzt, scheiterte aber an Mirko Oest.

Haase erzielt goldenes Tor

Merlic Suhn (re.) war erneut ein starker Rückhalt bei den Barmstedtern. Foto: KBS-Picture.de

Doch „dann kam die starke Phase von HR. In der 57. Minute hatten sie ihre erste Großchance der zweiten Hälfte nach einer sehenswerten Kombination“, befanden die Rantzauer. Der Abschuss verfehlte das Ziel aber recht deutlich. Kurz darauf war es dann allerdings doch passiert. Einen Angriff über die rechte Seite konnte Pascal Haase mit einem Flachschuss in zur HR-Führung verwerten (60.). Die Barthel-Elf war nun am Drücker und hatte mehrfach die Chance, eine mögliche Vorentscheidung herbeizuführen. „Die Rantzauer kämpften aber leidenschaftlich in Unterzahl und versuchten ihrerseits, immer wieder für Gefahr zu sorgen.“

Kurz vor Ultimo bewahrte das Quergebälk die Rantzauer nach einer Ecke vor dem 0:2. Dennoch hielt man mit Emotionen und Leidenschaft dagegen – wohlgemerkt in Unterzahl. Am Ende musste man sich dem Tabellenführer aber doch knapp mit 0:1 nach 75-minütiger Unterzahl geschlagen geben. „Respekt vor der Leistung, auch wenn es nicht zu einem Punkt gelangt hat. Unter dem Strich hat HR das Spiel auch verdient gewonnen. Trotzdem schade, mit einem anderen Schiedsrichter hätte das Spiel sicher ein anderes Gesicht gehabt.“