BZ Ost

Puder: „Habe mich fast noch überzeugen lassen, doch weiterzumachen“

25. Dezember 2019, 08:44 Uhr

Markus Puder wird seine erfolgreiche Arbeit beim MSV Hamburg am Saisonende nicht fortsetzen. Foto: Bode

In der vergangenen Woche verwunderte der MSV Hamburg mit der Mitteilung, dass sowohl das Trainerteam als auch Manager Oliver Kröger ihre Ämter zum Saisonende niederlegen würden. Diese Nachricht überraschte umso mehr, wenn man bedenkt, dass die Mümmelmannsberger nach dem Aufstieg aus der Kreisliga nun sogar den direkten Durchmarsch anpeilen könnten – zumindest sind die Chancen als Tabellendritter und angesichts von nur einem Punkt Rückstand auf den SV Börnsen nach wie vor gegeben. „Das kann ich mir vorstellen“, entgegnet Chefcoach Markus Puder nun auf die Nachfrage zur Verwunderung über den Entschluss. „Natürlich ist mir das extrem schwer gefallen. Ich habe mir ganz lange Gedanken gemacht und mich fast sogar noch überzeugen lassen, weiterzumachen. 

„Ich bin ein junger Trainer, der ambitioniert ist und denkt“, führt Puder aus, ehe er erklärt: „Ich habe das Ziel, irgendwann auch mal den nächsten Schritt zu machen und in der Landesliga zu trainieren.“ Das sei mit den derzeitigen Rahmenbedingungen und finanziellen Möglichkeiten beim MSV jedoch „nicht möglich“. Deshalb sei die Entscheidung so ausgefallen, dem Club von der Kandinskyallee zum Saisonende den Rücken zu kehren. „Ich war jetzt drei Jahre da und habe immer versucht, meine Arbeit zu machen – und kann mit einem guten Gewissen gehen“, betont der 38-Jährige.

"Es gab schon ein paar Anfragen"

Genau so wichtig ist es ihm, zu erwähnen, dass mit dem Verein „wirklich alles gut“ sei. Und weiter: „Ich weiß, dass sich jeder denkt, dass ich in der Situation, in der wir stehen, im Streit gehen würde. Aber dem ist ganz und gar nicht so. Ich gehe überhaupt nicht im Schlechten!“, versichert Puder, der die Mümmelmannsberger als Meister der Kreisliga 3 und mit einigen namhaften Spielern im Team, die er akquiriert hat, zurück in die Bezirksliga führte. Als Tabellendritter mischt man nun sogar ganz oben in der Ost-Staffel mit. Auch wenn Puder verrät, dass es „schon ein paar Anfragen gab“, beteuert er, sich „damit überhaupt nicht beschäftigt“ zu haben. Denn: „Ich konzentriere und fokussiere mich bis zum letzten Tag voll auf meine Aufgabe beim MSV Hamburg und möchte bis zum Ende das Maximum aus der Mannschaft herausholen sowie die bestmögliche Platzierung erreichen.“

"Es hat schon geschlaucht"

Erst dann, wenn es so weit ist, will er sich mit anderen Dingen auseinandersetzen. An eine Pause denkt Puder allerdings nicht, auch wenn er meint: „Es hat schon geschlaucht, weil ich viel in Eigenregie gemacht habe.“ Aber: „Wenn ich weiß, dass ein ambitioniertes Denken vorhanden ist, höre ich mir das gerne an.“ Noch aber gilt sein ganzer Fokus den verbleibenden zehn Spielen mit den „Schwarz-Gelben“ – und vielleicht gibt es ja sogar einen Abschied mit großem Happyend…

Autor: Dennis Kormanjos