Landesliga Hansa

Podcast „goes“ Text: „Zufrieden kann man nie sein!“

05. September 2022, 17:01 Uhr

Mit null Punkten und als Schießbude der Liga rangiert Hakan Yavuz mit Oberliga-Absteiger Meiendorf abgeschlagen am Tabellenende. Foto: noveski.com

… positive und negative Überraschungen in den ersten Saisonspielen: „Aus negativer Sicht muss man natürlich schon sagen, dass Meiendorf mit einem komplett neuen Kader bisher nicht viel zustande bekommt. Der ETSV ist mit der individuellen Qualität sicherlich keine Überraschung. Der ASV Hamburg und Düneberg haben ebenfalls viel Klasse im Kader. Auch Rahlstedt darf man nie unterschätzen. Und ich zähle auch Ahrensburg, die bisher fast am Optimum gespielt haben, und HT 16 noch dazu.“

… die Situation und Entwicklung bei Liga-Konkurrent Meiendorfer SV: „Es ist immer schwierig, sich als Trainer einer anderen Mannschaft über einen Kontrahenten zu äußern. Wir haben es in diesem Jahr selbst erfahren, dass es als Absteiger immer schwer ist, in einer neuen Klasse anzukommen. Fast alle Spieler sind von sich derart überzeugt und denken, weil man in der Vorsaison in einer höheren Liga gespielt hat, das Niveau der Oberliga zu haben. Viele wollen deshalb nicht in der Landesliga auflaufen. Da sind dann der Verein und die jeweiligen Trainer gefragt. Und für uns stand fest, dass wir den Weg als Trainer mitgehen werden. Das ist in meinen Augen ein ganz wichtiger Aspekt. Genauso wie die Tatsache, möglichst viele Spieler, die sich mit dem Verein und dem Weg identifizieren, zu halten und mit neuen, hungrigen Spielern in der neuen Liga anzukommen. In Meiendorf war es meines Wissens nach ja sogar so, dass nicht ein Spieler gehalten wurde. Sich dann einen komplett neuen Kader in einer neuen Liga zusammenzustellen, ist extrem schwierig und birgt nun mal ein großes Risiko. Und in Meiendorf war es zuletzt ja sogar so, dass man gefühlt in jedem Halbjahr unheimlich viel Rotation im Kader hatte. Da muss man dann schauen, wie man aus diesem Strudel wieder rauskommt.“

Der ETSV Hamburg gehört für Henning zum Top-Kandidaten auf die Meisterschaft in die Landesliga Hansa. Foto: noveski.com

… die Zusammenarbeit mit Co-Trainer Robin Hüttig: „Es hilft ungemein, dass nicht nur zwei, sondern vier Augen beim Training und den Spielen dabei sind. Wir können in kleineren Gruppen trainieren und detaillierter beobachten. Wir sprechen vor und nach dem Training viel. Er ist für mich auch in der Trainings- und Spielanalyse sowie in der Trainings-Gestaltung sehr wichtig und eine gute Ergänzung. Wir arbeiten sehr eng zusammen. Und man sieht, dass da zwei Leute sind, die der Mannschaft etwas beibringen können. Jetzt hoffen wir, dass das am Ende der Saison auch zu vielen Siegen führen wird.“

… den Zeitpunkt, wann der Blick in Bramfeld wieder in Richtung Oberliga gehen kann: „Dieses Jahr (lacht). Nein, im Ernst: Wir haben – im Gegensatz zu anderen Mannschaften – keinen Spieler aus der Oberliga oder einer höheren Liga geholt, sondern ausschließlich Spieler, die aus der Jugend kommen oder zum Teil in der Landesliga um den Klassenerhalt gekämpft haben. Trotzdem haben diese Spieler Qualitäten. Wir haben in diesem Jahr bei der Kaderzusammenstellung enorm darauf geachtet, dass die Spieler in der räumlichen Nähe zu Bramfeld wohnen, um auch eine gewisse Verbindung zum Verein zu kriegen, aufzubauen und sich auch in unserem Umfeld wohlzufühlen. Ich glaube, sagen zu können, dass wir da insgesamt einen guten Griff getätigt haben mit den Jungs. Das war uns wichtig. Jetzt geht es darum, dass wir als Einheit zusammenwachsen. Und ich hoffe, dass wir das schnell hinkriegen, um nicht um die ‚Goldene Ananas‘ zu spielen. Wir wollen so viele Spiele wie möglich gewinnen. Denn jeder Sieg sorgt für eine positive Stimmung. Und dann müssen wir zusehen, dass wir die Mannschaft zusammenhalten, um dieses Ziel irgendwann auch wieder als geschlossene und gewachsene Einheit ausgeben zu können.“

Mit Dennis Tornieporth und dessen Düneberger SV hat der Bramfelder SV bereits im ersten Saisonspiel unliebsame Bekanntschaft gemacht. Foto: Bode

… den dritten Oberliga-Absteiger VfL Lohbrügge: „Ich glaube, Lohbrügge ist noch in der Findungsphase. Aber: Viele Spieler und bekannte Gesichter aus der letzten Saison sind geblieben und haben eine gewisse Vereinstreue gezeigt. Das war so nicht unbedingt zu erwarten. Deshalb bin ich der Meinung, dass Lohbrügge im Verlaufe der Spielzeit noch viele Punkte sammeln wird.“

… Meisterschafts- und Abstiegskandidaten: „Wir haben schon gegen fünf der ersten sechs Mannschaften in der Tabelle gespielt – und waren nahezu in jedem Spiel, außer in der zweiten Halbzeit gegen Düneberg, mindestens auf Augenhöhe, haben nur Chancenwucher betrieben. Ich denke, dass der ETSV, ASV, Düneberg, Rahlstedt und auch HT 16 am Ende oben landen werden. Wir wollen diese Mannschaften ärgern. Unten wird es definitiv für Meiendorf schwer werden. Auch Sasel wird es nicht leicht haben. Da kommt es dann ein bisschen darauf an, wie viele Spieler im Laufe der Saison aus der Liga-Mannschaft aushelfen werden. Oststeinbek hat gute Kicker in den Reihen, ist aber noch nicht als Mannschaft so zusammengewachsen. Das wird noch interessant sein – und auch bis zum Schluss bleiben.“

Autor: Dennis Kormanjos