Personelle Planspiele bei TuRa: „Stabilisieren und Weg mit jungen Leuten vorantreiben“

Sieben Neue, vier Abgänge – „Captain“ setzt Zeichen, 17 weitere Akteure bleiben

23. Mai 2018, 14:46 Uhr

Leon Schulz (re.) - hier mit Manager Philipp Penkwitt - wechselt von Oberligist Barmbek-Uhlenhorst zu TuRa Harksheide. Foto: Küch

„Für uns sind das die Bausteine, die man braucht, um sein Puzzle zusammenzubauen“, sagt Philipp Penkwitt, der als Liga-Manager von TuRa Harksheide mit seinen Planungen für die Saison 2018/19 im Endspurt ist. Denn: In den vergangenen Tagen und Wochen hat man am Exerzierplatz akribisch am Kader für die kommende Spielzeit in der Landesliga Hammonia gebastelt. Nun gilt es, „dass jeder Gas gibt und den Ehrgeiz an den Tag legt, damit wir wachsen und uns tabellarisch verbessern“, so Penkwitt, der ohne Wenn und Aber anfügt: „Als TuRa Harksheide hast du keine Lust auf einen zehnten Platz. Trotzdem wäre es völlig verrückt, jetzt von mehr zu sprechen. Stabilität, Konstanz, und Kompaktheit als Team – dann werden wir den richtigen Weg gehen.“

Leon Cammann (li.) und Jonah Petersen (re.) mit TuRa-Coach Jörg Schwarzer. Foto: Küch

Nachdem wir bereits über die Verpflichtungen von Jonah Petersen (Kaltenkirchener TS) und dem HSV III-Duo Tim Henkis sowie Sören Ostermann berichtet haben, kann TuRa Harksheide vier weitere Zugänge vermelden. „Wir sind sehr froh, dass wir - nach Jonah Petersen - drei weitere talentierte Spieler, die bereits in der Jugend von Eintracht Norderstedt, die wir damals intensiv beobachtet haben, gespielt haben, für uns gewinnen konnten. Die Jungs sind sowohl vom Typ her als auch spielerisch tolle Talente, haben noch Entwicklungspotential und besitzen einen guten Ehrgeiz und auch eine gute Initiative, Fußball zu spielen“, erklärt Penkwitt – und meint damit Leon Schulz (BU), Torhüter René Heide (E. Norderstedt) und Leon Cammann (1. FC Quickborn). Das Trio schließt sich nämlich dem Hammonia-Landesligisten an! „Das Schöne ist, dass wir die Jungs für uns gewinnen konnten, da sie alle auch schon einen Bezug zueinander haben, dementsprechend wenig Eingewöhnungszeit brauchen und auf Anhieb gut in die Truppe einfügen werden.“

Ex-Norderstedt-„Clique“ um Schulz, Heide und Cammann kommt

Während Jonah Petersen „zusammen mit Sören Ostermann die Lücke von Lion Jodeit (wechselt in die Oberliga zum Niendorfer TSV; Anm. d. Red.) schließen“ soll, wie Penkwitt meint, soll Heide den Abgang von Janik Flint, der für ein Jahr ins Ausland gehen wird, kompensieren. „Er ist ein junger Torhüter, der jetzt ein Jahr lang unter Höcker und Huxsohl lernen konnte und viel mitbekommen hat.“ Bei TuRa wird Heide fortan ein Torwart-Gespann mit Abou Fofana bilden, über „dessen Klasse man nicht reden muss“, so Penkwitt. Leon Cammann sei derweil ein „junger und flexibler Spieler. Er fühlt sich auf der Sechs am wohlsten, hat aber auch schon einige Positionen gespielt.“ Zudem freue man sich über die Zusage von Leon Schulz, der „ein ‚Flitzer‘ über Rechtsaußen“ sei, „auch noch jung ist – und in der Oberliga-Saison auch schon viel gezeigt hat, wenn er zum Einsatz kam.“ Der 19-Jährige, der vor allem im Saison-Endspurt richtig aufgeblüht ist und seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt hat, sei „ein absoluter Wunschspieler von Trainer Jörg Schwarzer und mir“, verrät Penkwitt.

Schulz: „Der Wechsel ist für meine Weiterentwicklung das beste“

Torwart René Heide (li.) kommt von Regionalligist Eintracht Norderstedt an den Exerzierplatz. Foto: Küch

Schulz selbst sagt uns zu seinem Wechsel: „TuRa hat sich schon ganz früh um mich bemüht und mir immer wieder gezeigt, wie wichtig ich für die Planungen in der nächsten Saison bin. Da ich in meiner ersten Oberligasaison teilweise auch mal keine Spielzeit bekommen habe, war es für mich jetzt wichtig, wieder regelmäßig zu spielen und auch an meine aktuelle Form bei BU anzuknüpfen. Da ich im nächsten Jahr ab Mitte März ins Ausland gehen werde, macht der kleine optische ‚Rückschritt‘ sicherlich Sinn und ist für meine Weiterentwicklung gerade das Beste, weil ich dort meine Spielzeit bekomme. Ich bin BU und dem Trainerteam sehr dankbar, dass ich dort die ersten Schritte machen konnte.“ Der vierte Neue im Bunde ist Joris Plöns, der aus der eigenen Jugend hochgezogen wird und auf den Penkwitt große Stücke hält und ihm den nächsten Entwicklungsschritt zutraut. „Jetzt haben wir sie alle so weit zusammen. Nun gibt es noch ein, zwei Positionen, wo was passieren könnte. Ansonsten muss man sagen, dass wir mit dem Kader sehr zufrieden sind und uns auf die Saison-Vorbereitung, die am 19.6. beginnen wird, freuen.“

Kapitän Saleh und Renfordt setzen starkes Zeichen - Latifaj wird Co-Trainer

Wird aus der eigenen Jugend hochgezogen: Joris Plöns (re.). Foto: Küch

Denn: Neben den Neuverpflichtungen haben neben Keeper Aboubakar Fofana auch Philipp Albrecht-Fuhrmann, York Lennard Behrends, Felix Feuerlein, Jan-Philip Hartmann, Lars Hartmann, Kevin Hermeneit, Daniel Meier, Sebastian Meyer, Lukas Paulsen, Lukas Raphael, Morten Schildt, Lucien Vlasea und Tim Weber zugesagt. Hinzu kommen Elbasan Latifaj, der zur kommenden Serie als spielender Co-Trainer fungieren wird, Malte Carolus, der nach einem Auslandsaufenthalt zurückkehrt und trotz anderer Anfragen seine Zusage gegeben hat, und Tim Renfordt sowie Kapitän Nassim Saleh. Die beiden Letztgenannten haben sogar ein starkes Zeichen gesetzt und gleich für zwei weitere Jahre verlängert, was „den Verein überaus erfreut und ein tolles Statement ist“, wie auch Penkwitt befindet. Gerade Saleh ist in den letzten Jahren nach seinem Wechsel vom SC Victoria II – trotz einiger langwieriger verletzungsbedingten Ausfälle – zu einem Aushängeschild geworden. Zu Latifajs neuer Rolle sagt er: „Es ist schön, jemanden im Trainerteam zu haben, der weiß, wie TuRa tickt und wie die Abläufe im Verein sind. Er verfolgt das Projekt mit und steht zu 101 Prozent dahinter. Deshalb sind wir froh, ‚Elba‘ – aber auch sämtliche anderen Spieler, die dem Verein die Treue halten – und die Neuzugänge, die alle richtig Bock auf das Projekt haben, von dem Weg überzeugen konnten.“

Verlassen werden den Club neben dem bereits öffentlich gemachten Wechsel von Top-Torjäger Lion Jodeit auch Dren Hoti, Christopher Lindenau und Daniel Tramm. Hoti wird mit seinem Ex-Verein Meiendorf in Verbindung gebracht. Auch Tramm zieht‘s nach unseren Informationen offenbar zurück zur „alten Liebe“ SC Victoria II, wo auch Lindenau anheuern könnte. Nun sei der „größte Faktor“, dass „wir uns stabilisieren wollen und in die junge Mannschaft sowie in den Wechsel, den wir schon vor der Saison vollzogen haben, vorantreiben und vertrauen.“ Denn: „Wenn man sich bewusst auf den Weg mit jungen Spielern einlässt, muss man davon ausgehen, dass diese auch Fehler machen – und die dürfen sie auch machen. Sie brauchen ihre Zeit und müssen zusammenwachsen“, so Penkwitt abschließend.

Autor: Dennis Kormanjos