Oberliga

Per sofort: Ceylani nicht mehr im Süderelbe-Kader

26. Februar 2020, 11:39 Uhr

Abschied vom FCS: Bis zum Sommer wird Yalcin Ceylani (re.) nicht mehr im Fußball-Tor stehen – sondern nur noch beim Futsal. Foto: KBS-Picture.de

Das Kapitel Yalcin Ceylani beim FC Süderelbe ist beendet. Der Torwart und der Oberligist haben mit sofortiger Wirkung den eigentlich noch laufenden Vertrag des 32-Jährigen aufgelöst. „‚Yalle‘ war in den letzten Jahren wichtiger Bestandteil unseres erfolgreichen Oberligateams. Durch die Verlagerung seines Lebensmittelpunkts nach Henstedt-Ulzburg kommen wir seinem Wunsch nach und trennen uns einvernehmlich“, sagt Süderelbes Manager Matthias Nehls, der zugleich auch Zweiter Vorsitzender des FCS ist und ergänzt: „Wir bedanken uns für die erfolgreiche Zusammenarbeit und wünschen ihm für seine private sowie sportliche Zukunft alles Gute.“ Und Ceylani selbst? Der kommt im Gespräch mit uns zu Wort und erklärt seinen vorzeitigen Abschied vom Kiesbarg.

„Als ich im März vergangenen Jahres beim FC Süderelbe für die laufende Saison zugesagt habe, war noch nicht absehbar, dass wir ein knappes halbes Jahr später ein Haus in Henstedt-Ulzburg kaufen und von Barmbek aus dort hin ziehen werden“, erzählt „Yalle“, „es war also nicht geplant, dass ich beim FCS frphzeitig mitten in der Saison raus bin.“ Allerdings, so Ceylani weiter, habe er seit dem Umzug gemerkt, „dass der Aufwand einfach zu hoch ist. Auf der A 7 ist immer viel los – und die Strecke raus an den Kiesbarg ist ja an und für sich schon weit. Ich habe das mal ausgerechnet: Für ein Training habe ich viereinhalb Stunden Aufwand. Das ist in der aktuellen Situation einfach zu viel.“  

„Für ein Training habe ich viereinhalb Stunden Aufwand – das ist einfach zu viel“

In der neuen Spielzeit kann sich Ceylani (li.) ein Engagement in der Ober- oder Landesliga vorstellen – allerdings abhängig vom Anfahrtsweg und Aufwand. Foto: Both

Ergo suchte der Torwart das Gespräch mit dem Verein. „Ich möchte mich ganz besonders bei Matthias Nehls bedanken. Er war in den zweieinhalb Jahren, in denen ich für Süderelbe gespielt habe, immer loyal. Und er hat auch jetzt vollstes Verständnis für meine Situation gezeigt und ist dem Wunsch, den Vertrag aufzulösen, nachgekommen“, sagt der 32-jährige Schlussmann, der vor seiner Zeit beim FCS im Herrenbereich für den FC Türkiye, den SC V/W Billstedt, den Oststeinbeker SV und den SV Rugenbergen spielte, und führt zudem aus: „Ich war aus privaten Gründen Ende des letzten und Anfang dieses Jahres sehr beschäftigt und in der Vorbereitung nicht wirklich oft da. Daraufhin habe ich für mich entschieden, dass ich der Mannschaft so nicht weiterhelfen kann. Da der Verein ja mit Murat Bakir vom Harburger TB im Winter einen weiteren Torhüter geholt hat, kann man auch nicht sagen, dass mit meiner Entscheidung den Club und das Team im Stich gelassen habe.“ Dass er nicht schon in der Winterpause seinen Vertrag aufgelöst und sich sportlich vielleicht etwas Neues in der Nähe seines neuen Wohnortes gesucht habe, hat seine Gründe, so Ceylani.

„Ich hatte nicht den Kopf für Gespräche dieser Art. Ich hatte keine Lust, mich großartig umzusehen. Ich war genug mit der privaten Situation beschäftigt“, verrät der erfahrene Schlussmann, der sich in der kommenden Saison allerdings wieder ein Engagement vorstellen kann. „Man muss gucken, was im Sommer kommt. Ich möchte nicht wieder 50 Kilometer Weg zum Training und den Heimspielen haben – das ist ein zu großer Aufwand. Ich kann mir aber auf jeden Fall vorstellen, in Hamburg in der Ober- oder Landesliga zu spielen. Es muss nicht um jeden Preis Oberliga sein. Ich gucke, was sich ergibt und warte ab, ob überhaupt jemand anruft“, teilt uns Ceylani mit und will sich bis dahin vorerst auf sein Dasein als Futsaler bei den HSV-Panthers konzentrieren: „Da geht die Regionalliga-Saison in die Endphase, wir sind quasi schon in der Vorbereitung auf die Finalrunde um die Deutsche Meisterachaft.“ Und wenn das als Ausgleich bis zum Sommer nicht reicht, „habe ich im Haus jetzt einen Fitnesskeller, den ich zusammen mit Stefan Winkel (vom TSV Sasel, Anm. d. Red.) nutze. Ich will ja nicht dick werden. Zur Not haben wir auch noch den Wald um die Ecke, wo ich laufen gehen kann. Aber laufen ist nicht so mein Ding...“

Jan Knötzsch