Oberliga

Palomas Power-Start: „Wir wollen uns da oben festbeißen!“

23. Oktober 2020, 14:07 Uhr

Moritz Niemann (3. v. li.) hatte mit seinem Doppelpack maßgeblichen Anteil am Paloma-Triumph gegen Curslack. Foto: noveski.com

Vier Spiele, neun Punkte: Der USC Paloma hat bis dato unter Beweis gestellt, „dass man mit uns auf jeden Fall rechnen muss in der Liga“, strotzte Moritz Niemann nach dem 3:1-Erfolg über den sehr ambitionierten SV Curslack-Neuengamme vor Selbstvertrauen. Kein Wunder, schließlich hatte der einstige Niendorfer mit einer starken Vorstellung und zwei Toren sowie einer nicht minder imposanten Einstellung maßgeblichen Anteil am Erfolg seiner „Tauben“.

Auf dem Feld gibt Niemann auch gerne mal die Richtung vor. Foto: noveski.com

Jahrelang war Moritz Niemann in der Mittelfeld-Zentrale zu Hause. Bei der U23 des Niendorfer TSV zog er ebenso die Fäden und führte Regie, wie auch in der Anfangszeit beim USC Paloma. Inzwischen aber hat der 24-Jährige eine neue Rolle inne. Eine, mit der er „eigentlich relativ gut“ klarkommt, wie er sagt. „In der Winterpause der vergangenen Saison haben wir viele Gespräche mit dem Trainer geführt“, erklärt Niemann, angesprochen auf seine neue Funktion in der Innenverteidigung, „weil wir defensiv etwas anfällig waren“, führt er aus. Dass er nun eine Position weiter nach hinten gerutscht ist, sei für ihn selbst „keine so große Umstellung“. Im Gegenteil. Denn Niemann stellt sich voll in den Dienst der Mannschaft: „Es ist immer leicht gesagt, wenn man sich hinstellt und meint, man spielt da, wo der Trainer einen aufstellt. Aber es ist so – und ich versuche, das Bestmögliche für die Mannschaft zu tun. Egal ob als Innenverteidiger oder als Sechser.“

"Jedes Spiel als Team auftreten und als Team gewinnen"

Inzwischen pendelt Niemann (Mi.) positionstechnisch zwischen der Abwehr- und der Mittelfeld-Zentrale. Foto: noveski.com

Da er aber „jahrelang auf der Sechs gespielt“ habe, „fühle ich mich da natürlich auch ein bisschen wohler, weil man da etwas mehr vor dem gegnerischen Tor zu finden ist. Aber letztendlich will ich spielen und gewinnen.“ So wie am vergangenen Wochenende gegen Curslack. „Wir sind in jedem Spiel top motiviert, jeder kämpft für jeden – das leben wir auch auf dem Platz. Wir wollen gar nicht negativ sein, sondern in jedem Spiel als Team auftreten und als Team gewinnen. So kann man auch eine Mannschaft wie Curslack, die sehr gute Einzelspieler hat, schlagen“, befindet Niemann – und sieht im Vergleich zur Vorsaison nochmal einen großen Sprung nach vorne: „Wir sind qualitativ nochmal besser geworden. Die Neuzugänge haben alle perfekt ins Team gepasst.“ Klar, dass mit Namen und Spielern wie Dennis Thiessen (Niendorfer TSV), Tom Wohlers (SC Victoria) oder auch Yassin Zabihi (Concordia) nicht mehr nur der Klassenerhalt das Ziel sein kann.

"Können jedem Gegner unser Spiel aufdrücken"

Wo führt der Weg Niemann (2. v. re.) und seinen USC Paloma noch hin? Foto: noveski.com

Dennoch: Die „extrem familiäre Stimmung“ bei den Uhlenhorstern sei auch ein Grund dafür gewesen, „warum ich damals hergekommen bin“, so Niemann. „Und Corona war vielleicht nochmal so ein nötiger Push für uns.“ Mit dem Tabellenkeller oder dem nackten Abstiegskampf will man an der Brucknerstraße nichts mehr zu tun haben. „Wir haben uns intern ein paar Ziele gesetzt...“, will Niemann zunächst nicht ins Detail gehen, fügt dann aber vielsagend an: „Ob man die erreicht, wird man sehen. Aber wenn wir so spielen wie gegen Curslack – und wir haben wirklich krasse Fußballer in unseren Reihen –, dann können wir jedem Gegner unser Spiel aufdrücken.“ Als Tabellenfünfter und mit noch einem Spiel mehr in der Hinterhand als die Konkurrenz, würde bei einem Sieg sogar die Tabellenführung winken. Doch der Blick bei den „Tauben“ geht (noch) nicht allzu hoch hinaus. Aber: „Man weiß so langsam, in welche Richtung es geht.“ Und: „Wir wollen uns da oben festbeißen!“ Das ist doch mal eine Ansage – und am Ende hätte an der Brucknerstraße mit Sicherheit auch niemand etwas dagegen, „wenn wir da oben stehen“, dann nämlich „nehmen wir das gerne mit“, betont Niemann abschließend.

Autor: Dennis Kormanjos