Ohe: Seibert und Murach verlängern – Urbschat muss gehen

Hansa-Landesligist trennt sich von Ligamanager – Stengel tritt Nachfolge an

12. Dezember 2017, 16:07 Uhr

Hat für eine weitere Saison in Ohe zugesagt: Trainer Rainer Seibert. Archovfoto: noveski.com/Bode

Große Überraschung beim FC Voran Ohe: Der Hansa-Landesligist hat sich mit sofortiger Wirkung von seinem bisherigen Ligamanager Achim Urbschat getrennt, der zu Beginn diesen Monats im Gespräch mit den FussiFreunden seinen Rücktritt zum Saisonende angekündigt hatte. Seine Nachfolge tritt mit Hanno Stengel eine interne Kraft an, die zuvor bereits als Co-Trainer und Ligakoordinator für den Club vom Amselstieg tätig war. Zudem haben Trainer Rainer Seibert und dessen „Co“ Jonas Murach ihre Zusage für eine weitere Saison gegeben.

Wie das Internetportal „bolzjungs.de“ am gestrigen Montagabend vermeldete, reagierten die Oher mit der Entlassung Urbschats auf dessen Ankündigung, dass für ihn im Sommer bei Voran Schluss sei und darauf, dass zwischen ihm und Ohes Fußball-Abteilungsleiter Peter Bahr ganz offenbar Kommunikationsprobleme herrschten. „Nach seinem öffentlich gemachten Rücktritt für den Sommer war die Vertrauensbasis nicht mehr in den Maßen vorhanden, um vernünftig arbeiten zu können. Sein Entschluss stand schon vor zwei Monaten fest. Das dann im Dezember einfach so rauszuhauen, verstehe ich nicht“, wird Bahr bei „bolzjungs.de“ zitiert. Als Nachfolger für Urbschat präsentierte er mit Hanno Stengel einen alten Bekannten, der bereits in diversen Positionen in den vergangenen Jahren bei den Ohern tätig war. „Hanno kennt den Trainer, die Mannschaft und den Verein. Er ist der ideale Mann für den Posten“, so Bahr.

Urbschat: „Die Basis zwischen mir, der Mannschaft und den Trainern ist weiterhin vorhanden“

Statt im Sommer abzutreten, muss Ohes bisheriger Ligamanager Achim Urbschat nun sofort gehen. Archivfoto: noveski.com/Bode

Urbschat selbst teilte auf Anfrage der FussiFreunde-Redaktion mit, dass er die sofortige Trennung „weitestgehend unkommentiert“ stehen lassen wolle. Peter Bahr habe ihn, so Urbschat, am Sonntagabend angerufen und ihm mitgeteilt, dass der Verein von seinem Angebot, er würde seinen Posten zur Verfügung stellen, wenn es einen Nachfolger gebe, Gebrauch machen wolle. Um wen es sich beim „neuen Mann“ handele, habe ihm Bahr jedoch nicht gesagt. Zu dem Vorwurf Bahrs, dass es nach der Bekanntgabe des Rücktritts im Sommer nun keine Vertrauensbasis mehr gebe, die eine Zusammenarbeit ermögliche, erklärt Urbschat: „Dann frage ich mich: Keine Vertrauensbasis zwischen wem? Zwischen dem Team und mir sowie den Trainern und mir ist jedenfalls weiterhin eine Vertrauensbasis vorhanden. Peter Bahr kennt meine Entscheidung seit zehn Wochen. Ich frage mich, warum er erst jetzt mit dem Kandidaten Hanno Stengel kommt, der doch die Ideallösung ist.“ Er werde, so Urbschat, heute Abend beim Nachholspiel der Oher gegen den Klub Kosova (Anstoß: 19 Uhr, Dratelnstraße) anwesend sein, und sich am Samstag bei der Weihnachtsfeier von der Mannschaft verabschieden.

Dass es weiterhin eine vernünftige Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit mit Achim Urbschat gegeben habe, bestätigt auch Daniel Walek. „Die Vertrauensbasis zwischen der Mannschaft und Achim ist auf Seiten der Truppe auf jeden Fall gegeben“, sagt der Innenverteidiger und ergänzt: „Achim hat uns, noch bevor offiziell etwas in der Presse davon zu lesen war, davon informiert, dass er im Sommer aufhören wird. Er hat uns auch erklärt, dass er dem Verein zugesagt hat, noch die Gespräche mit den Spielern des aktuellen Kaders für die kommende Saison zu führen. Das fanden wir sehr positiv. Achim ist in der Mannschaft sehr anerkannt und akzeptiert. Die zweieinhalb Jahre Zusammenarbeit mit ihm haben Spaß gemacht. Grundsätzlich ist es schade, dass er nun so kurzfristig aufhören muss. Das gilt auch für die Art und Weise, wie er geht. Für uns als Team kommt das überraschend, wir sind davon ausgegangen, dass er bis zum Sommer weitermachen und – so wie angedacht – die Gespräche mit uns Spielern für die kommende Serie führen würde.“ Ob es zwischen Bahr und Urbschat in Sachen Kommunikation Probleme gegeben habe – dazu möchte der 24-Jährige nichts sagen: „Das ist eine Sache, die die beiden unter sich ausmachen müssen.“  

Walek: „Wie Rainer die Mannschaft führt, ist überragend“

Ohes Innenverteidiger Daniel Walek (rotes Trikot) bezieht sowohl zur Trennung von Urbschat als auch zur Verlängerung von Seibert Stellung. Foto: Zerbian

Dass nun mit Hanno Stengel ein in Ohe alter Bekannter die Aufgaben Urbschats übernimmt, kommentiert Walek wie folgt: „Ich denke schon, dass Hanno eine gute Lösung ist.“ Die Begründung für seine Einschätzung liefert er gleich nach: „Hanno kennt alle Strukturen bei uns.“ Allerdings „muss man erst einmal abwarten, wie er sich in der Rolle als Sportlicher Leiter oder Ligamanager zurecht findet. Bislang habe ich noch kein Gespräch mit ihm geführt, was Verträge angeht. In Sachen Organisation hat Hanno auf jeden Fall bislang absolute Qualitäten beweisen“, sagt Walek über den mittlerweile 70-jährigen Stengel, der in der Vergangenheit beim Verein vom Amselstieg sowohl schon als Co-Trainer an der Seite von Trainer Rainer Seibert als auch als Ligakoordinator fungierte und sich bei den Ohern auch um die Internetseite der Fußballer kümmert.

Apropos Rainer Seibert: Der Coach bleibt, das gab Fußball-Abteilungsleiter Bahr gegenüber „bolzjungs.de“ bekannt, dem Club in der nächsten Spielzeit ebenso erhalten, wie sein Assistent Jonas Murach. Eine Entscheidung, die Daniel Walek ausdrücklich begrüßt. „Man muss schon sagen, dass Rainer und Jonas grundsätzlich das Fundament der Truppe sind. Wie Rainer die Mannschaft führt, ist überragend. Ich glaube, man würde niemanden finden, der in diese Fußstapfen treten könnte. Es ist ein gutes Zeichen, dass er und Jonas bleiben. Wenn nach Achim noch einer von den beiden von Bord gegangen wäre, dann wäre das schon ein Problem gewesen“, so der Führungsspieler des derzeitigen Tabellensiebten.

Jan Knötzsch