Oberliga

Nrecaj: „Es war sehr hart, immer wieder zurückgeworfen zu werden“

15. Januar 2021, 11:30 Uhr

Enrik Nrecaj hat mit uns über seine lange Leidenszeit gesprochen - und hofft, endlich gesund zu bleiben. Foto: MSSP/noveski.com

Im Sommer 2017 wechselte er zum TSV Sasel und wollte – nach einer eher durchwachsenen Saison bei Concordia – unter Danny Zankl wieder zur alten Stärke zurückfinden. Und siehe da: Im ersten Jahr für die „Parkwegler“ gelangen ihm 14 Tore in 24 Einsätzen. Eine durchaus beachtliche Quote! Doch dann begann sie, die lange Leidenszeit des Enrik Nrecaj…

Jubel konnte Nrecaj (2. v. li.) mit seinen Teamkollegen meist nur als Zuschauer. Das soll sie künftig wieder ändern. Foto: noveski.com

Bereits im Endspurt der Spielzeit 2017/18 fehlte von Nrecaj jede Spur. Die letzten fünf Partien der Serie mussten die Zankl-Zocker ohne ihren Angreifer bestreiten. Der Grund: „Ich hatte im Mai 2018 einen heftigen Autounfall und war damit quasi fast ein Jahr lang raus“, blickt der heute 26-Jährige zurück – und hatte sogar noch Glück im Unglück. Ans Fußballspielen war im ersten Moment nämlich nicht mehr zu denken. Aber Nrecaj blieb hartnäckig und biss sich zurück. Als er die Sommervorbereitung 2019 für sich nutzen und wieder angreifen wollte, folgte der nächste herbe Rückschlag: Der einstige „Goalgetter“ der SV Halstenbek-Rellingen zog sich einen Kreuzbandriss zu und blieb damit der große Pechvogel der Saseler!

"Der ganze Verein hat mich immer wieder gepusht"

„Die Zeit ohne Fußball war sehr schwer für mich“, gesteht Nrecaj uns gegenüber auf Nachfrage. Er habe „zwar nie ans Aufhören gedacht, aber es war schon hart, immer wieder zurückgeworfen zu werden und sich dann wieder zurück zu kämpfen.“ Und vor allem: Sich immer wieder neu zu motivieren. „Aber der ganze Verein – vom Platzwart bis zum letzten Spieler aus der Vierten Herren - hat mich immer wieder gepusht. Alle standen und stehen hinter mir – und motivieren mich, alles zu geben“, hebt Nrecaj das Teamgefüge am Parkweg hervor.

"Brauche regelmäßiges Training und Spielpraxis"

Ein Autounfall und ein Kreuzbandriss setzten ihn fast zwei Jahre außer Gefecht. Nun fühlt sich Enrik Nrecaj wieder gut, wie er sagt. Foto: MSSP/noveski.com

Inzwischen fühle er sich schon wieder „ganz gut“, wie er sagt. „Ich hatte eine richtig gute und sehr anstrengende Reha-Zeit bei unserer Physiotherapie in Sasel – da wurde ich richtig gequält“, erzählt er mit einem leichten Schmunzeln. „Zurzeit gehe ich zwei-, dreimal die Woche laufen, um mich fit zu halten und mache auch zuhause Übungen.“ Es sei schwer zu sagen, „wann ich wieder bei 100 Prozent bin“, was auch an der aktuellen Situation und dem Corona-bedingten Lockdown hängt. „Ich brauche auf jeden Fall noch das regelmäßige Mannschaftstraining und natürlich wieder die Spielpraxis.“

"Alle im Verein geben mir ein positives Gefühl"

Außer Frage steht für ihn hingegen, dass er auch in der kommenden Saison – wann auch immer das sein wird – für den TSV Sasel auflaufen wird. Trotz der ewig langen Leidenszeit. „Zu 100 Prozent“, entgegnet Nrecaj ohne Umschweife – und führt aus: „Weil ich mich dort sehr wohl fühle und mir alle im Verein ein positives Gefühl geben.“ Das Gefühl, endlich wieder fit zu werden und mit der Mannschaft zusammen um Erfolge zu fighten. „Mein persönliches Ziel ist auf jeden Fall erstmal, gesund zu bleiben“, so Nrecaj, der verrät: „Ich habe mir sonst immer eine Tormarke überlegt, die ich unbedingt erreichen wollte. Aber diesmal sag‘ ich einfach nur, dass ich gesund bleiben möchte.“ Verdient hätte er es…

Autor: Dennis Kormanjos