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Niendorf-U23: Auf zu neuen Ufern mit elf Zugängen

Loether und Ramelow bilden ein Trainerteam

05. Juni 2019, 14:27 Uhr

Das neue Trio des NTSV II: Der nach dem Holsten-Pokal-Triumph frisch mit Bier "geduschte" Jan Ramelow (li.), Milenko Mutabdzija und Sebastian Loether. Foto: Kormanjos

Es war der krönende Abschluss einer lang währenden Ära: Mit dem „Holsten-Pokal-Triumph“ (5:1 im Finale gegen Concordia II) wurde bei der U23 des Niendorfer TSV der Umbruch eingeläutet. Trainer Matthias Jobmann dankte nach sieben äußerst erfolgreichen Jahren im Amt ab, zahlreiche Leistungsträger – darunter Moritz Niemann und Colin Blumauer (beide USC Paloma) oder auch Artur Krüger sowie Maximilian Danzer (beide HSV III) – absolvierten in den vergangenen Tagen und Wochen ihre letzten Auftritte im Dress der „Sachsenwegler“. Während in der jüngere Vergangenheit öffentlich nur von Abschieden und Abgängen die Rede war, wurde im Hintergrund aber bereits eifrig am „neuen Gesicht“ der Niendorf-Zweiten gebastelt.

Sebastian Loether wird in der kommenden Saison gemeinsam mit Jan Ramelow das Zepter bei der Niendorf-U23 schwingen. Foto: KBS-Picture.de

Jan Ramelow, der an der Seite von Matthias Jobmann als Co-Trainer fungierte, wird dessen Nachfolge antreten – und zwar zusammen mit Sebastian Loether. Der aktuell noch beim FC Türkiye in Amt und Würden befindliche Loether wird ab der kommenden Spielzeit ein gleichberechtigtes Gespann mit Ramelow bilden. Der große Reiz an der neuen Aufgabe? „Junge und entwicklungsfähige Spieler für die Erste auszubilden“, so der 35-jährige Loether, der bei Türkiye – nach dem Abgang von Michael Fischer – seit Winter seinen allerersten Cheftrainer-Posten bekleidet. Deshalb sieht er die neue Herausforderung für sich auch als einen „weiteren Schritt, um im Trainer-Leben Fuß zu fassen“ an. „Deshalb freue ich mich und empfinde es als positiv, jungen Spielern etwas zu vermitteln.“ Durch seinen eigenen Werdegang wisse er nämlich selbst, wie er sagt, „dass einige gestandene Oberliga-Spieler ab einem gewissen Alter nichts mehr lernen wollen, sondern ihr Ding machen. Das ist etwas, was mir vielleicht in einigen Jahren mal Spaß machen wird, aber jetzt möchte ich den Fokus erstmal darauf legen, junge Spieler auszubilden und sie auf dem Weg zum nächsten Schritt zu begleiten.“

„Wir haben uns gut verstanden und wollten etwas zusammen machen“

Fernando Roesler war zuletzt bei Oberligist Concordia aktiv und wechselt nun an den Sachsenweg. Foto: KBS-Picture.de

Die Konstellation im Trainerduo mit Ramelow habe sich derweil ergeben, weil „wir bei Falke schon Mannschaftskollegen waren und durch die gemeinsam absolvierte B-Lizenz noch enger zusammengewachsen sind – was auch an den Räumlichkeiten lag, da wir uns dort ein Zimmer geteilt haben“, verrät er „Wir haben uns einfach gut verstanden und gesagt, dass wir gerne etwas zusammen machen würden. So hat sich das mit Niendorf ergeben.“ Vor der gemeinsamen Falke-Zeit 2016/17 gab es aber noch keine Berührungspunkte. „Als ich mit dem Herren-Fußball angefangen habe, ist er wahrscheinlich noch irgendwo auf dem Boden rumgekrabbelt“, scherzt Loether – und fügt an: „Durch Sperber hat man vielleicht eine kleine Verbindung, da er nach mir dort war. Aber sonst gar nicht.“

„Wer ‚Holli‘ und mich kennt, weiß, dass wir das Bestmögliche erreichen wollen“

Man wolle sich künftig „untereinander eng absprechen und dann gemeinsam entscheiden, was das Beste für die Mannschaft ist“, so Loether, der keine klare Rollenverteilung sieht: „Das ist wie beim Freistoßschießen: Es wird geguckt, wer sich wie fühlt – und dann wird entschieden, wer was macht“, erklärt er mit einem Augenzwinkern. Was die Ziele anbetrifft, könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht allzu viel sagen, da es innerhalb der Mannschaft einen riesengroßen Umbruch geben wird – aber: „Wer ‚Holli‘ (Jan Ramelow; Anm. d. Red.) und mich kennt, der weiß, dass wir immer das Bestmögliche erreichen wollen. Das ist im ersten Schritt, eine Mannschaft zu finden und zu formen. Aber ich bin für alles offen.“

Elf neue „Juwele“ für die NTSV-U23

Auch Christian Najjar streift in der Spielzeit 2019/20 das Dress der Niendorfer U23 über. Foto: KBS-Picture.de

Apropos „Mannschaft finden“: Auch wenn es lange ruhig war, wurde im Hintergrund bereits eifrig am neuen Gesicht der Niendorfer U23 gewerkelt. Der neue Schnittstellen-Manager Milenko Mutabdzija („Ich denke, dass wir als Team – auch mit Thomas Speck und Rüdiger Steiger – gute Arbeit geleistet haben“) beantwortet die Frage, wie sämtliche Abgänge kompensiert werden können, mit einer komplett neuen erste Elf – zumindest von der Spieleranzahl her. Als Neuzugänge stoßen Lennard Kiesewetter, Taufeeq Fousseni (beide HSV III), Fernando Roesler (Concordia), Christian Najjar (SV Halstenbek-Rellingen), Philipp Börner (WSV Tangstedt), Bennet Peter (SC Condor II), Said Karkhane (pausierte zuletzt), Emmanuel Adjouman, Siyar Cicek (beide SV Eidelstedt), Edvin Isic (USC Paloma II) und Moritz Kwamena Hayford (SC Victoria U19, davor im Nachwuchs des FC Eintracht Norderstedt, Niendorfer TSV und Hallescher FC aktiv) zum Team. Junge Spieler mit Entwicklungspotenzial – so das Credo der NTSV-U23. Oder wie Mutabdzija meint: „Juwele", von denen er noch weitere an Land ziehen will: „Da werden wir bis zum Ende der Transferperiode sicher noch denen einen oder anderen Spieler aus dem Hut zaubern“, ehe er mit einem breiten Grinsen anführt: „Eventuell findet sich auch im Stadtpark noch einer.“

„Das zeichnet das ‚Team Niendorf‘ aus“

Taufeeq Fousseni (3. v. li.) und Lennard Kiesewetter (2. v. re.) folgen ihrem ehemaligen Manager "Mile" Mutabdzija nach Niendorf. Foto: HSV III/facebook

Die Marschroute mit den jungen, hungrigen und entwicklungsfähigen Akteuren soll den Erfolg bringen. „Jeder der mich kennt, der weiß, dass ich immer das Maximum erreichen will“, strebt Mutabdzija nach dem Höchsten. „Wenn man Spieler gut ausbildet und die Jungs gut spielen, dann ist man ja automatisch oben mit dabei – und das wollen wir natürlich. Das zeichnet doch das ‚Team Niendorf‘ – von der U19 bis zur Oberliga – aus. Man hat einen super Unterbau und auch noch eine gute Dritte. Die Verbindung und das Zusammenspiel werden immer enger“, meint auch Loether, der die Zeit beim FC Türkiye nicht missen möchte: „Es war erfolgreich und hat Spaß gemacht. Auch bei HR. Da bin ich Heiko Barthel dankbar, dass er mich damals mit dazu genommen und gesagt hat: ‚Wenn ich das mache, dann machen wir das zusammen. ‘ Sonst wäre ich nicht bei Türkiye und wohl auch nicht bei Niendorf gelandet. Egal wo man ist, man nimmt immer Positives und Negatives mit. Daraus muss man die richtigen Schlüsse ziehen und sich dann selbst formen.“

Autor: Dennis Kormanjos