Regionalliga Nord

Nicht nur Brandts Befreiungsschlag zeigt: "Die Mannschaft lebt!"

21. November 2022, 16:16 Uhr

Der erste Weg von Max Brandt (li.) nach seinem Traumtor führte in die Arme seines Trainers David Bergner. Foto: noveski.com

Er guckte, nahm Maß, beförderte das Spielgerät aus 15 Metern traumhaft in den Winkel - und eilte in die Arme seines Trainers: Max Brandt sorgte mit seinem wunderschönen Ausgleichstreffer für die Wende im Spiel zugunsten seines FC Teutonia 05. Doch was hatte es mit seinem anschließenden Jubellauf auf sich? "Ich glaube, dass wir alle in der letzten Zeit viel auf die Fresse bekommen haben - auch der Trainer. Er hat mir trotzdem immer wieder Mut zugesprochen, mir auch im Training gesagt, ich soll mir weiter meine Schüsse nehmen und aufs Tor gehen. Ich wollte mich damit einfach bei ihm bedanken, bin natürlich überglücklich, dass der Ball so reingegangen ist und freue mich, dass ich dem Team damit helfen konnte."

Das 0:1: Ein traumhafter Fallrückzieher von Nikky Goguadze (li.). Foto: noveski.com

Nicht nur für Brandt waren die 90 Minuten an der Hoheluft "sehr nervenaufreibend". Auch seinem Chefcoach David Bergner gab die Partie gegen den Bremer SV die Erkenntnis, "dass die Mannschaft lebt und fightet" sowie in einem wahren "Kraftakt" bestehen kann. Aus Sicht der Hausherren entwickelte sich ein "von Beginn an sehr zerfahrenes Spiel", wie Bergner befand. "Bremen ist hier so aufgetreten, wie wir sie erwartet haben - körperberont, mit Mentalität und Leidenschaft. Wir haben gebraucht, um fußballerische Lösungen zu finden."

"Das Tor ist natürlich der Wahnsinn"

Der Ball schlägt zum 1:1 im Giebel ein - und Max Brandt setzt zum befreienden Jubellauf an. Foto: noveski.com

Hinzu kam der frühe Schock durch einen sensationellen Fallrückzieher-Treffer von Nikky Goguadze (16.). "Das Tor ist natürlich der Wahnsinn! Den musst du erstmal so machen. Aber es war nicht unverdient", gestand Teutonen-Stürmer Maik Lukowicz - und fügte an: "Mit dem Spiel an sich - vor allem mit der ersten halben Stunde - können wir nicht komplett zufrieden sein." Aber nicht zuletzt dank Brandts gelungenem Geniestreich und Lukowicz Volley-Tor zum 2:1 (70.) hieß der Sieger am Ende: FC Teutonia 05.

"Ich glaube, dass man gemerkt hat, dass wir uns da reingefightet haben. Heute war das Glück auch endlich mal auf unserer Seite", konstatierte der spätere Siegtorschütze. "Die Moral stimmt - sowohl innerhalb der Mannschaft als auch im Drumherum. Natürlich sind zwei Siege in Folge schön. Aber wir können uns darauf nicht ausruhen, sondern haben noch drei Spiele und wollen da das Maximale rausholen."

"Nicht das, was wir uns erhofft haben"

Kapitän Marcus Coffie (Mi.) und Max Brandt mit dem erlösenden Jubel direkt nach dem Schlusspfiff. Foto: noveski.com

Der dritte "Dreier" in den letzten vier Spielen - ein Ergebnis-Aufwärtstrend ist zu sehen. Bergners Analyse: "In der zweiten Halbzeit haben wir das sehr vernünftig gemacht, in meinen Augen noch ein bisschen zu sehr von der Hektik auf und neben dem Platz anstecken lassen. Aber wie wir das hintenraus verteidigt und den Sieg über die Zeit gerettet haben, ist schon aller Ehren wert", konnte zum Ende der Hinrunde doch noch ein etwas versöhnliches Fazit gezogen werden.

Nichtsdestotrotz machte der Teutonen-Trainer keinen Hehl daraus, "dass man schon so ehrlich sein und sagen muss, dass 23 Punkte nach 19 Spielen nicht das sind, was wir uns erhofft haben. Dafür gibt es Gründe. Die kennen und wissen wir auch. Und daran versuchen wir tagtäglich zu arbeiten. Wir haben jetzt noch drei Spiele in diesem Kalenderjahr, aus denen wir in der Hinrunde nur einen Punkt geholt haben. Das wollen wir deutlich besser machen!"

Autor: Dennis Kormanjos

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