Oberliga

Neuer Stil, altes Ergebnis: Obloch hadert nach vierter Osdorf-Pleite

Rahn lässt HUFC jubeln - Pietruschka stolz, Perz überzeugt

14. September 2019, 11:39 Uhr

Stephan Rahn bejubelt seinen Siegtreffer für Hamm. Foto: Olaf Both

Auch eine Abkehr vom Spielstil konnte nicht die erhoffte Wende für den TuS Osdorf bringen. Im Gegenteil. Nach dem 1:2 bei Hamm United, der vierten Niederlage in Folge und dem siebten sieglosen Spiel nacheinander, musste Chefcoach Philipp Obloch gegenüber „Hafo“ sogar konstatieren: „Das ist einfach nicht unser Stil. Das hat keinen Spaß gemacht. Niemandem!“ Gemeint war damit das etwas defensivere und kompaktere Auftreten seiner Elf. Denn: „Nachdem wir die letzten Spiele immer zur Halbzeit im Rückstand waren, wollten wir Ballverluste unbedingt vermeiden und es nicht ganz so wild wie sonst, sondern ruhiger und geduldiger angehen lassen.“

Nach diesem Foul von Tim Jobmann (li.) an Mauri d‘Urso entschied Referee Ghafury (BU) auf Strafstoß. Foto: Olaf Both

Das Ergebnis: Ein 0:1-Rückstand zur Pause, weil die Defensive bei einem Standard – Obloch merkte bereits nach dem 1:3 gegen Dassendorf bei ruhenden Bällen die fehlende Konsequenz und Entschlossenheit an – Torsten Hartung aus den Augen verlor und der Hamm-Verteidiger eine Ecke von Marcel Schwarck einköpfte (36.). „Das war Schlafwagenfußball von beiden Seiten“, gab Obloch gegenüber „Hafo“ zu Protokoll – und stellte wieder um: „Das war Quatsch, ab jetzt wieder Attacke!“ Der Ausgleich durch Jeremy Wachter – nach Vorarbeit von Felix Spranger – war die Folge (55.). Nun ging es rauf und runter. Osdorf war wieder Osdorf. „Mit Leidenschaft, Emotionen und Mentalität.“ Allein es half nichts. Nach einem Foul von Tim Jobmann gegen Maurizio d’Urso, der von Jan Landau bedient wurde, verwandelte der nach einer guten Stunde eingewechselte Stephan Rahn den fälligen Strafstoß zum Heim-Dreier (83.). Diesmal war der ansonsten starke Tjark Grundmann machtlos gegen den platzierten Schuss.

Trotz „Schiro“-Ausfall: Pietruschka „stolz“

Die „Geächteten“ feiern den Heim-Dreier mit den Fans. Foto: Olaf Both

Während Obloch mit der „frustrierenden und schmerzhaften“ Niederlage haderte, war HUFC-Co-Trainer Robert Pietruschka, der den auf Hawaii urlaubenden „Chef“ Sidnei Marschall zum zweiten Mal vertrat, „sehr glücklich und stolz auf die Mannschaftsleistung“. Zumal er unter anderem auf seinen bis dato besten Torschützen Alessandro Schirosi (vier Treffer) gelbgesperrt verzichten musste. Dafür feierte Marcel Perz sein Startelf-Debüt für die „Geächteten“, wusste auf Anhieb mit viel Spielfreude zu überzeugen und brachte das Runde sogar nach Querpass von Matthias Cholevas zum vermeintlichen 1:0 im Eckigen unter, soll dabei jedoch im Abseits gestanden haben. „Das wäre natürlich ein perfekter Einstand gewesen“, so Perz, der zwar mit der Entscheidung haderte, aber dennoch befand: „So ist Fußball, wir haben es akzeptiert.“

Perz: „Haben über 90 Minuten körperlich extreme Stärke gezeigt“

Marcel Perz (re.) krönte sein Startelf-Debüt für HUFC beinahe mit einem Tor. Foto: Olaf Both

Mehr als nur ein klitzekleiner Makel war das im Endeffekt aber nicht. „Wir haben in den Trainingswochen immer wieder drüber gesprochen, dass wir mit dem HSV III und Osdorf zwei robuste eklige Gegner haben werden. Das hat sich dann auch bestätigt“, urteilte der langjährige Bramfelder - und fügte an: „Wir wussten, dass Osdorf viel mit langen Bällen arbeiten wird und darauf haben wir uns eingestellt. Wir haben heute so gut wie nichts anbrennen lassen und über 90 Minuten gerade körperlich extreme Stärke gezeigt.“ Auch wenn Osdorf „gut in die zweite Halbzeit gekommen ist“, müsse man sagen, so Perz, „dass wir uns die drei Punkte aufgrund der 90 Minuten definitiv verdient haben“. Insbesondere, weil man als Team funktioniere. „Am Ende gilt es, die Mannschaft hervorzuheben. Es macht Spaß, zu sehen, wie viel Bock und Qualität jeder einzelne Spieler hat. Auch die Stimmung im Team ist von Spieler bis Funktionsteam überhabend. Das müssen wir mitnehmen und dann Woche für Woche weiter arbeiten.“

Autor: Dennis Kormanjos