Landesliga Hansa

Neue Beute für die „Raubvögel“: Ljubisavljevic heuert bei Condor an

05. Januar 2020, 18:09 Uhr

Neu im Condor-Dress: Milos Ljubisavljevic (re.) wechselt vom Bramfelder SV an den Berner Heerweg. Foto: Heiden

Das „Aus“ beim Bramfelder SV kam im Oktober 2019: Via Facebook und Instagram teilte der Oberligist seinerzeit mit, dass Milos Ljubisavljevic in Zukunft nicht mehr zum Kader zählen werde. Aufgrund „zahlreicher disziplinarischer Verfehlungen“, so hieß es in der Mitteilung, sei man zu dem Entschluss gekommen, fortan getrennte Wege zu gehen. Bis zum Winter, so der BSV damals, werde sich der Stürmer bei der „Zweiten“ fithalten. Nun ist der Winter 2020 gekommen – und Ljubisavljevic ist in Bramfeld endgültig Geschichte und hat einen neuen Verein gefunden: Der Angreifer wird für den SC Condor auf Torejagd gehen, für den er bereits am heutigen Sonntag (5. Januar) beim Hallenturnier um den Wandsbek-Cup auflief.

„Milos ist unser Königstransfer“, gibt Ralph Kainzberger unumwunden zu. „Wir haben zwar schon den besten Sturm der Liga, aber mit einem wie Milos vorne drin hätten unsere Siege in dieser Saison wesentlich höher ausfallen können. Ich will jedoch nicht sagen, dass wir dann weniger Niederlagen auf dem Konto hätten. Die, die wir kassiert haben, waren gerechtfertigt“, so der Condor-Coach der zudem erklärt: „Wir sind noch an mehreren weiteren Spielern dran. Aber da müssen wir die Kirche im Dorf lassen und uns erst noch mit den abgebenden Clubs unterhalten. Ich will dem nicht vorgreifen.“ Unter anderem, so Kainzberger, führe man Gespräche mit einem Innenverteidiger aus der Oberliga.

Weitere Zugänge sind noch in der Pipeline

Milos Ljubisavljevic (Zweiter v. li.) beim Wandsbek-Cup neben Condors Co-Trainer Bernhard Schwarz. Foto: Knötzsch

Ljubisavljevic, das verrät der Übungsleiter der „Raubvögel“, „kenne ich schon lange. Eigentlich seit seiner Zeit in der Jugend bei Norderstedt. Wir sind immer irgendwie in Kontakt geblieben. Als feststand, dass er in Bramfeld suspendiert wurde, haben ihn viele Mannschaften angemorst. Ich habe mit ihm gesprochen und er hat signalisiert: Es wäre Interesse da. Wir wollten immer mal in einem Verein zusammenarbeiten.“ Das hat nun geklappt. „Wir sind in der Offensive nicht schlecht besetzt, aber mit ihm haben wir  vorne neben Dennis Facklam jetzt noch mehr Qualität und Torgefahr. Milos ist mit seinen 28 Jahren zwar bei uns jetzt der Älteste, aber einen, der vorangeht, kannst du immer gebrauchen. Mit ihm haben wir vorne noch mehr Struktur“, befindet Kainzberger. Mit der Verpflichtung und dem möglichen Transfer des Oberliga-Innenverteidigers („Ich bin mir sicher, dass das klappt“) „haben wir unsere Schwächen kompensiert – auch die in Sachen Erfahrung“, so Condors Trainer, der seinen neuen Stürmer lobt: „Milos ist einer, der einen unbändigen Willen hat.“

Ebenfalls neu im Condor-Dress ist Leotrim Istrefi. „Er verfügt über sehr gute Eigenschaften“, sagt Kainzberger über den 22-Jährigen, der zuletzt für den Rahlstedter SC auflief. „Mit Rahlstedt müssen wir uns noch über die Ablöse einigen“, verrät der Coach und hat mit Justin Lösche noch einen weiteren Zugang parat. Und das sollen nicht die letzten Personalien in diesem Winter sein: „Wir werden noch einen Akteur von Dersim holen und haben noch den einen oder anderen Spieler aus der A-Jugend-Regionalliga in der Pipeline.“ Mit diesen Transfers, so Kainzberger, „werden wir zwar nicht mehr ganz oben angreifen, aber mal gucken, was noch geht. Das sind schon Vorkehrungen für das nächste Jahr, das in der Hansa-Staffel unheimlich schwer werden wird, wenn Meiendorf und Bramfeld denn runterkommen würden. Die Liga wird dann attraktiver und gewinnt an Qualität. Wie man hört hat V/W Billstedt ja auch Ambitionen und Meiendorf will wohl direkt wieder hoch, wenn sie absteigen sollten...“

Jan Knötzsch