Oberliga

Namhafte Konkurrenz ausgestochen: Grünewald möchte beim HEBC „die nächsten Schritte“ machen!

29. März 2023, 12:01 Uhr

Christopher Grünewald (Mi.) wechselt zur kommenden Saison vom TuS Osdorf zum aktuellen Oberliga-Kontrahenten HEBC. Foto: Küch

Obwohl es für seinen TuS Osdorf in dieser Saison sportlich eher turbulent und nicht nach Plan zur Sache ging, konnte er selbst nachhaltig auf sich aufmerksam machen. Unvergessen bleibt sein Auftritt beim SV Curslack-Neuengamme, als er die „Blomkampler“ beinahe alleine auf seinen durchaus breiten Schultern trug, mit zwei Toren und einem herausgeholten Elfmeter mehr als nur entscheidend zum 3:3-Unentschieden beitrug. Und dennoch steht Christopher Grünewald mit seinen gerade mal 21 Jahren erst am Anfang seiner Laufbahn – und macht zur neuen Saison den nächsten Schritt auf der Karriereleiter. Denn: Der Rechtsverteidiger wechselt zum HEBC!

Obwohl es für Osdorf in dieser Saison sportlich nicht rund läuft, konnte Grünewald (re.) nachhaltig auf sich aufmerksam machen. Foto: noveski.com

Das erste Mal gesehen und wahrgenommen habe er ihn im vergangenen Sommer, als sein HEBC den TuS Osdorf zu einem Testspiel empfing, verrät Özden Kocadal. „Allein schon durch seine Statur. Er hat einen unfassbar gut austrainierten Körper. Gepaart mit seiner Athletik, Schnelligkeit und Dynamik. Das war schon sehr auffällig“, hat Grünewald beim Chefcoach der Eimsbütteler direkt einen bleibenden Eindruck hinterlassen.

„In dem Punktspiel gegen Osdorf wurde nochmal deutlich, dass Chris ein ausgezeichneter Spieler ist, der gut als Puzzleteil in die Kerbe passt, wo wir noch Nachholbedarf haben“, spricht Kocadal auf die enorme Schnelligkeit seines Neuzuganges an. „Da ist er einfach nochmal eine andere Liga. Zudem strahlt er auf seiner Position eine gewisse Torgefährlichkeit aus. Man sieht es nicht unbedingt an den Zahlen – aber das ist ein Punkt, an dem wir arbeiten möchten.“

"So verbessern, dass er vielleicht noch eine Liga höher gehen kann"

Denn Kocadal hat schon jetzt einige Ideen sowie Gedanken- und Planspiele mit dem „Flügelflitzer“ im Kopf. „Die habe ich auch mit ihm besprochen“, berichtet „Özy“ – und führt erklärend aus: „Ich könnte ihn mir nicht nur als Rechtsverteidiger vorstellen, sondern auch, ihn eine oder sogar zwei Linien höher spielen zu lassen, so dass er in den Scorerbereich kommt. Das ist das Ziel, was wir mit ihm verwirklichen wollen.“ Und Kocadal sieht so viel Potenzial in Grünewald, dass er sogar meint: „Wir wollen ihn so verbessern und an kleinen Feinheiten arbeiten, dass er vielleicht sogar noch eine Liga höher gehen kann. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das funktioniert“, ehe er präzisiert: „Die Sachen, die ihm noch fehlen, die sind trainierbar. Dafür braucht er eine Mannschaft und einen Trainer, die Ideen haben und ganz klar sehen, woran man arbeiten kann“, will der 38-Jährige mit seinem neuen Youngster ins Detail-Coaching gehen – und glaubt: „Im Zweikampfverhalten gegen den Ball kann ich ihm als ehemaliger Oberliga-Innenverteidiger noch den einen oder anderen Tipp geben.“

"Mein Wort hat sehr viel Gewicht – und ich halte es auch ein"

Am Blomkamp beackert "Chris" Grünewald die rechte Seite - mal hinten, mal weiter vorne. Foto: noveski.com

Was den HEBC-Trainer ganz besonders freut: „Chris hat sich bewusst für uns entschieden. Das rechnen wir ihm sehr hoch an! Dementsprechend werden wir uns auch um ihn kümmern und bemühen. Denn er hätte durchaus auch andere Sachen machen können.“ Nach unseren Informationen buhlten auch der SC Victoria Hamburg und zuletzt sogar Altona 93 um die Dienste von Grünewald. Doch der betont uns gegenüber: „Mein Wort hat sehr viel Gewicht – und ich halte es auch ein“, kam der AFC zu spät um die Ecke. Dementsprechend groß ist die Freude beim HEBC, die durchaus namhafte Konkurrenz ausgestochen zu haben. „Ich hoffe, dass beide Seiten von dem Transfer profitieren werden. Er hat die Chance erkannt, dass die Möglichkeit bei uns sehr groß ist, zu spielen. Zusammen mit dem, was dieser Verein zu bieten hat und wofür er steht, glaube ich, dass das die richtige Wahl ist. Wir freuen uns mega über diesen Transfer, weil er uns voranbringt – und wir werden ihn voranbringen. Deshalb kann man in diesem Zusammenhang von einer klassischen Win/Win-Situation sprechen“, ist sich Kocadal sicher.

"Ein überragender Trainer, von dem ich sehr viel halte"

Die Gründe, weshalb sich Grünewald, der zehn Jahre lang die Jugendabteilungen beim FC St. Pauli durchlief, für die lila-weiße Invasion am Reinmüller entschieden hat, sind: „HEBC weist ein gutes und gefestigtes Umfeld auf, dass in den letzten Jahren in der Oberliga konstant gute Arbeit geleistet hat. Zudem besitzt der Verein einen Top-Trainer, der sowohl fachlich als auch menschlich ein überragender Typ ist – und von dem sich sehr viel halte. Außerdem durfte ich die Mannschaft schon kennenlernen und kann deshalb sagen, dass das eine sehr lebendige Truppe ist, wo ich mir vorstellen kann, dass ich sowohl auf als auch abseits des Platzes sehr viel Spaß mit den Jungs haben werde.“ Ganz besonders imponiert haben ihn die „von der ersten Sekunde an sehr starken Bemühungen“ des Clubs um seine Person. „Das möchte ich nochmal hervorheben. Denn das war ein besonderer Grund für meine Entscheidung.“

"Werde alles reinhauen, um mit Osdorf die große Überraschung zu schaffen"

HEBC-Coach Özden Kocadal freut sich auf und über seinen Neuzugang, den er sportlich auf die nächste Stufe hieven will. Foto: noveski.com

Eine Entscheidung, die er mit großer Vorfreude auf die neue Aufgabe, aber auch mit einem weinenden Auge getroffen hat, wie er sagt: „Ich möchte mich für die Zeit beim TuS Osdorf bedanken! Das ist ein überragender Verein, der stets wie eine Familie zusammenhält. Besonders möchte ich mich bei meinem ehemaligen Trainer Philipp Obloch, aber auch bei meinen jetzigen Trainern Torben und Bennet Krause bedanken, die mir die Möglichkeit gegeben haben, den nächsten Schritt zu gehen. Darüber bin ich sehr dankbar und froh – und werde in den letzten Spielen alles reinhauen, damit wir mit dem TuS Osdorf doch noch die große Überraschung schaffen“, hat er den Klassenerhalt längst noch nicht abgeschrieben.

Ziel? "An 15 Scorerpunkten beteiligt sein"

Beim HEBC möchte Grünewald (re.) in der kommenden Saison an 15 Scorerpunkten beteiligt sein. Foto: KBS-Picture.de

Doch in der kommenden Spielzeit möchte er beim HEBC durchstarten und weiter auf sich aufmerksam machen. „Ich hoffe, dass ich sehr viel Spielzeit bekommen werde und möchte dort auch relativ schnell viel Verantwortung übernehmen, um meine Stärken mit in das Team einbringen zu können, damit wir mit HEBC einige Überraschungen schaffen können und vielleicht stärker sind, als so mancher denkt.“ Er mache „sportlich einen Schritt nach vorne“ und hoffe darauf, „dass es nicht nur ein Schritt nach vorne ist“, wie er berichtet. „Ich möchte mich unter ‚Özy‘ sportlich weiterentwickeln, um ein besserer Fußballer zu werden.“ Und wie lautet sein ganz persönliches Ziel: „An 15 Scorerpunkten beteiligt zu sein“, gibt er abschließend gleich die Marschroute vor.

Autor: Dennis Kormanjos